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Ingrimm: Böses Blut (Review)

Artist:

Ingrimm

Ingrimm: Böses Blut
Album:

Böses Blut

Medium: CD
Stil:

Folk-Metal mit deutschen Texten

Label: Black Bards / Alive
Spieldauer: 43:53
Erschienen: 21.05.2010
Website: [Link]

Während INGRIMM musikalisch garantiert auch in Groove-Metal- oder gar Core-Gefilden funktionieren, stehen die Deutschsinger Gruppen wie IN EXTREMO thematisch näher. Auf selbige verweist die Band nicht erst mit "Böses Blut", denn sie drehleiert und dudelt ebenfalls seit ihrer Gründung.

Darf man "Die Pest wünsch ich dir an den Hals" aus voller Kehle singen wie ein heroischer Hansi Kürsch? - Es funktioniert ungeachtet dieser Sinnfrage, da Stefan Zandt beim Dichten der großen Peinlichkeit entkommen kann. Sein Brüllen spricht hingegen weniger an und klingt uninspirierter als die nur auf den ersten Hör übermäßig harten Doublebass-Einsätze. Die Rezeptur, folkloristische Instrumente in den Refrains einzusetzen, während anderweitig die derbe Kelle geschwungen wird, schmeckt gar nicht übel. Dabei gehen INGRIMM offenbar subtiler als in der Vergangenheit vor, denn obwohl der Backkatalog der Gruppe hier weniger gut wegkam, hat Rezensent Nummer drei (bei drei Releases) nichts Gravierendes zu bekritteln. Der Titeltrack und "Eisenwind" gehen nicht bloß rasch, aber mit geringer Halbwertszeit ins Ohr, sondern bleiben auch im zweiten Durchlauf gut. INGRIMM stehen hinsichtlich ihres Anspruchs, die Hörer beziehungsweise Konzertgeher zu animieren, definitiv über der Unzahl dämlich geigender, flötender und mit Bruststimme falsch intonierenderer Möchtegern-Heiden, die sich im harten Metal breitgemacht haben. "Böses Blut" zumindest schafft den Spagat zwischen Feierstimmung und mehr als einem Mindestmaß an Ausdrucksqualität, was Lyrics (Poe-Einflüsse - hört, hört …) und Spiel (Leads, Solos, rhythmische Abwechslung) betrifft.

Wie gesagt: speziell neueren Power-Metal-Bands zugetane Fans werden gerade wegen der gekonnt um den deftigen Wulst gestrickten Melodien mit INGRIMM warm werden. Die Musiker ziselieren nicht fein oder legen es auf überdurchschnittlich intellektuelle Mucke an; dafür erlauben sie sich weder spielerisch, produktionstechnisch noch kompositorisch irgendwelche Patzer. Das ist nicht sonderlich tiefgründig, aber weit mehr, als man von einem Genre, dem man ohnehin nur auf den ersten Blick eindeutig zuzuordnen ist (id est: Pagan Metal), erwarten kann.

FAZIT: INGRIMM spielen teilweise richtig packenden, geradlinigen Metal (bitte unterstreichen) nach neuzeitlichen Vorstellungen (mehr Hackebeil als Zwillingsklampfen) mit deutschen Texten, der die Zielgruppe zwischen Mittelalterrock und harter Gangart nicht verprellt - also nicht vorab als Mist abtun.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 6268x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Die Pest
  • Tempus Fugit
  • Böses Blut
  • Eisenwind
  • Stella Maris
  • Stein auf Stein
  • Ad Bestias
  • Der Rabe
  • Mörder
  • Wasser zu Wein
  • Flammenfest

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Tetsuko
gepostet am: 29.06.2010

User-Wertung:
13 Punkte

Fuzzy, alias Claudia Urlbauer, steht bei INGRIMM schon seit Jahren nicht mehr am Bass. Nächstes Mal vielleicht doch einen zweiten Blick auf die aktuelle Homepage werfen...?
Ingrimm ist weit mehr als ´nicht als Mist abtun´ für mich und damit spreche ich wohl vielen der Fans aus der Seele. Und wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, der sollte sich die Band auf jeden Fall auch mal live ansehen, denn live überzeugen sie nahezu Jeden mit viel Spaß am Spiel und ihrer einzigartigen Musik.
Andreas
gepostet am: 29.06.2010

Dann sind die Promomenschen auch schlecht informiert; ich gebe nur wider, was ich erhalten habe.
... und was die Band für irgendwen bedeutet, steht für eine Kritik nicht zur Debatte; schön dass dir dabei einer 5flitzen geht :-)
Bernd Schneider
gepostet am: 06.01.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Das Beste was ich je an Mittelaltermucke gehört habe.Viel besser wie In Extremo oder STS.Auch der Gesang klingt richtig geil.Habe die Band ltztes Jahr auf dem Hörnerfest gesehen und mir auch gleich die CD gekauft.Einfach super...allerdings muß ich dazu sagen,daß der nervige Deathmetelgesang im hintergrund vom Gitarristen sehr störend ist.Wie wäre es mal mit singen so wie es der Leadsänger tut ????Ansonnsten ein Meisterwerk.
Tobias Mühlberg
gepostet am: 03.02.2011

User-Wertung:
14 Punkte

Ich kann Bernd nur zustimmen. Wer diese Band nicht kennt, hat wirklich was verpasst. Und @Andreas: Wer eine Kritik schreibt und sich nicht einmal die öffentliche HP der Band als Feedback anschaut, sollte sich mit "ich hab nur genommen, was mir geschickt wurde" nicht versuchen herauszureden. ;-)
Aber nichts für Ungut, abgesehen von dem kleinen Patzer war die Kritik völlig okay, gut geschrieben und dieser Band geholfen, wieder ein Stückchen bekannter zu werden. Sie haben es wirklich verdient!
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 03.02.2011

Oft ist es auch so, dass die Bandwebsite veraltet ist und der Promo-Flyer richtig. Da man nicht immer bei der Band persönlich nachfragen kann, ist es in meinen Augen völlig richtig, sich nach dem Promo-Flyer zu wenden.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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