In der Regel darf man ja die meisten Remix-Alben aus dem dunkelhart-elektronischen Kosmos getrost als überflüssig einstufen, doch "Complete Isolation", das auf dem 2008er Album "Bitter Isolation" basiert, ist eine rühmliche Ausnahme. Wenn IONIC VISION etwas derartiges verbrechen (oder besser: verbrechen lassen), dann hat das wenigstens halbwegs Hand und Fuß.

Nunmehr achtzehn Lenze ejakulieren die Belgier nun schon unzählige Tonträger auf den Markt, und auch wenn die eben genannte Mixvorlage vor noch nicht all zu langer Zeit veröffentlicht wurde, kommt das Neuinterpretationssammelsurium, auf welchem sich große Namen wie TET, NORTHBORNE, DAVID CARRETTA, DJ STAMBA, AUTODAFEH, ORANGE SECTOR, THE HORRORIST, KOMPUTER und DARKMEN der ionisch-visionären Kompositionskunst annahmen, äußerst frisch. Das liegt zum einen an den Künstlern selbst, zum anderen aber auch an der stilistischen Bandbreite, die hier geboten wird. Schade ist nur, dass trotz satter vierzehn Tracks lediglich fünf verschiedene Songs durch den Remixer gejagt wurden.

FAZIT: "Complete Isolation" zeigt wunderbar, wie bunt die elektronische Musikwelt sein kann, doch trotz der durch die Bank sehr gelungenen Überarbeitungen wäre etwas mehr Varianz bezüglich der Songauswahl wünschenswert gewesen. Ein "must have" ist dieses Teil nicht unbedingt, aber für den neugierigen Genrefan auf jeden Fall ein "nice to have".