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Prophecy: Illusion of Time (Review)
Artist: | Prophecy |
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Album: | Illusion of Time |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Musea | |
Spieldauer: | 69:27 | |
Erschienen: | 01.10.2010 | |
Website: | [Link] |
Ein Konzeptalbum aus der französischen Nachbarschaft, Vater-Sohn-Beziehungen und eine fragwürdige Chronologie … Wie PROPHECY Vergangenheit und Gegenwart allein in ihrer Musik durcheinanderwirbeln, macht den Hörer schwindelig. Kopfschütteln ist der Grund - allerdings in horizontaler Richtung.
Vertikal führt es "Illusion of Time" nämlich mit jedem Song weiter abwärts, wobei die beiden Longtracks (Titelstück sowie Band-Namensgeber) nicht den heftigsten Aufprall erleben. Was könnte die Gruppe aus all den hier feilgebotenen Ideen machen, wenn sie sich von ihrem Prog-Korsett befreien und weniger Formeln anwenden als von Herzen zocken würde? Das rhythmisch ungelenk verschachtelte Kurzinstrumental "Flashback" sollte man seinem Titel nach zu urteilen tatsächlich als üblen Traum von in der Vergangenheit ebenfalls bereits an den Genrevorgaben gescheiterten Bands verstehen. "Apocalypse" zitiert frech allseits bekannte Klassikmotive und gibt den längst verblichenen Komponisten nicht einmal Credits dafür; zwischendurch wären PROPHECY gerne die jungen PAIN OF SALVATION, was vor allem gesanglich in den Bereich des Möglichen geriete, so man die Produktion nicht hinter Wattewolken ausbaldowert hätte. Das Quintett hat sein Handwerk definitiv gelernt und ist durchaus für anheimelnde Momente ("Just To Be" - nette Ballade) zu haben, solange man über die fehlende Eigenständigkeit hinwegsieht. Ganz schlimm tönen aber die Keyboard-Presets von Poyer, während Ober-Strippenzieher Valenti sich einen Wolf fidelt. "The Will of Fight" animiert mit einstweiligem Speed-Gehoppel zum Lachen, doch zum Schluss ist man gespalten, denn die Franzosen beweisen mit dem euphorischen Finale wirklich noch Geschmack. Immer wieder ein Ärgernis stellen die behelfsmäßigen DREAM-THEATER-Kniefälle dar, und "Ultimate Shock" ist sich nicht zu blöde, Spaghetti-Metal-Manierismen (Stichwort Rondo Veneziano) anzunehmen, bei denen dem Frontmann obendrein noch die Luft auszugehen scheint. Solcherlei passt nicht zu pseudo-bedrohlichen Ausflügen in die härstesten Gefilde der allgegenwärtigen New Yorker Säulenheiligen, die PROPHECY mitsamt inspirationsfreiem Geknüppel einer- sowie Arpeggien wie weichen Nudeln andererseits in "Leave Me Be" wagen.
FAZIT: Der Sound von "Illusion of Time" ist eine Zumutung, PROPHECYs Musik durchweg vorhersehbarer, pappig klingender Progressive Metal, der annähernd ein Vierteljahrhundert zu spät kommt und mit jedem gewollt modernen Element weiter baden geht. Biard singt in "On the Edge" von seinem "twisted fucking head" und wäre dabei gerne so cool wie andere Neuzeit-Progger, die sich ähnlich ausdrücken, weil sie die Genrezöpfe abgelegt haben; nicht so PROPHECY. Unter den Talaren …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lost In Time
- On The Edge
- Flashback
- Apocalypse
- Just To Be
- The Will Of Fight
- Keys Of Destiny
- Ultimate Shock
- Leave Me Be
- Believe Me
- End Of A Dream
- Illusion Of Time
- Prophecy
- Remember Tomorrow
- Bass - Romuald Déro
- Gesang - Frédéric Biard
- Gitarre - Vincent Valenti
- Keys - Cédric Poyer
- Schlagzeug - David Frega
- Illusion of Time (2010) - 5/15 Punkten
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