Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Red Hot Chilli Pipers: Blast Live (DVD) (Review)

Artist:

Red Hot Chilli Pipers

Red Hot Chilli Pipers: Blast Live (DVD)
Album:

Blast Live (DVD)

Medium: DVD
Stil:

Schotten-Rock

Label: Rel Records
Spieldauer: 92:43 (Bonus 45:06)
Erschienen: 30.04.2010
Website: [Link]

Hier ist sie also, die DVD der RED HOT CHILLI PIPERS, die Nils bereits in seiner “Blast – Live” CD-Rezension ankündigte. Die Setlist zeigt sich leicht verändert: der „Little Drummer Boy“ zum Finale fehlt, ebenso das vorangegangene Medley „Teardrop / Brenda Stubberts / I'll Give You Something To Cry For”. Neu an Bord sind „Tag Team Jigs“, das Drummer-unter-sich-Event „Battle Of The Drums“, sowie die Medleys „Hey Jude/ Mason’s Apron” und “Wi A Hundred Pipers / Rockin’ All Over The World”. Die entfallenen Songs hätten das DVD-Format nicht zum Limit geführt, zwar ist das Konzert gute 20 Minuten länger als die CD-Version, aber weitere Lieder hätten den Silberling nicht gesprengt. Dazu gesellt sich noch ein viertelstündiges, als „Interview“ getarntes Bandportrait und eine halbe Stunde RED HOT CHILLI PIPERS on the road. Zwischen Südkorea und Deutschland unterwegs, gefilmt in gehobener Handykamera-Qualität.

Zur Musik hat Nils eigentlich alles gesagt, die zusätzlichen Songs erweitern das Spektrum des RED HOT CHILLI PIPERS-Sounds nicht. Die Zitate von „Smoke On the Water“ bis „Hey Jude“ – ein wirklicher Cover-Song ist eigentlich nur „Clocks“ von COLDPLAY – sind ganz ulkig, aber da es sich meist nur um ein kurzes Anblasen des Refrains handelt, bevor es wieder ins Gefilde des „Wir-rocken-Traditionals-bis-der-Sack-qualmt“ geht, verpufft ein Teil der Wirkung, die eine rein rockorientierte Performance hätte haben können.
So muss man schon ein ausgemachter Dudelsack-Liebhaber sein, um die Vorführung über die gesamte Lauflänge anschauen, geschweige denn genießen zu können. Mitreißend wird es meist dann, wenn anderen Instrumenten – insbesondere der tollen Bläsersektion und Keyboarder Chris Russell – Platz zur Entfaltung eingeräumt wird.

Das ist nicht besonders aufregend gefilmt, die Dynamik der PIPERS geht in zu vielen Halbtotalen, Großaufnahmen und Schwenks ins Publikum ziemlich verloren. Die Bildqualität ist ordentlich, aber alles andere als herausragend und leider verschwimmen gerade die Tänzerinnen gerne in einem Zuviel an Gegenlicht.

Hach ja, die RED HOT CHILI DANCERS ergänzen den Auftritt geradezu um ein surrealistisches Element. Denn ihr elfenhafter Spitzentanz passt so gar nicht zur dargebotenen Musik. Und wenn die zarten Wesen die toughen Rockerbräute geben, möchte man sie fest in den Arm nehmen und ihnen zuflüstern, dass man sie ganz lieb hat, auch wenn sie sich nicht aufführen wie harte Kerle. Was ihnen sowieso niemand abnimmt.
Immerhin wissen wir jetzt, das Schottinnen kürzere Röcke tragen als ihre Landsmänner.

FAZIT: Partiell mitreißendes Konzert einer sympathischen Band. Auf Dauer nervt die grelle, klangliche Limitation des gemeinen Dudelsacks – vor allem wenn er in der Bande auftritt – ziemlich. Es sei denn, man ist Pipe Major oder auf dem besten Weg dahin. Könner sind die Musiker allesamt, aber dem wenig Dudelsack-affinen Hörer und Zuschauer laufen am ehesten Schauer über den Rücken, wenn mal eine jazzige Bläserattacke oder ein Keyboardsolo ertönt. Nichtsdestotrotz verströmt die DVD eine Ahnung von der Energie und der Spielfreude, die die RED HOT CHILLI PIPERS aus jeder schwitzigen Pore verströmen und dem Spaß, den man während eines ihrer Auftritte haben kann.

„Hey Jude“ ist allerdings so schrecklich, wie „Clocks“ gelungen ist. Dass ausgerechnet ein COLDPLAY-Song ausgespielt wird, legt die Vermutung nahe, dass Chris Martin in einem früheren Leben ein Dudelsack gewesen sein könnte.
Ein letztes noch: der schottische Akzent, der in fast jedem Wortbeitrag der DVD zu hören ist, rockt.

Jochen König (Info) (Review 5284x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Crooked Bridge
  • Jack & Barney's Chopsticks
  • Celtic Bolero
  • Smoke On The Water / Thunderstruck / The Fourth Floor
  • Tag Team Jigs
  • Jazz Badger
  • Clocks
  • Pig Jigs
  • Battle Of The Drums!
  • Hills Of Argyll
  • Highland Cathedral
  • The Lost
  • You're The Voice / Chilli Time
  • Sexy Lexy
  • Hey Jude/ Mason’s Apron
  • Wi A Hundred Pipers / Rockin’ All Over The World
  • We Will Rock You / Eye Of Tiger / Clumsy Lover
  • Rory McLeod / Molly's Jig / The Famous Baravan

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!