Wie ich vor kurzem dem „Finnish Journal Of Reproductive Medicine“ entnehmen konnte, ist dort die Stammzellforschung einen ganzen Schritt vorangekommen. Um es in einfache Worte zu fassen: Es ist gelungen, Stammzellen von Mäusen, die pausenlos mit einer bestimmten Musik beschallt wurden, auf den Menschen zu übertragen. Nun hat man zwei Gruppen von Versuchspersonen gebildet, die eine SPEEDTRAP genannt, die andere DEATH WITH A DAGGER, beiden Musikinstrumente in die Hand gedrückt und siehe da: Die Probanden spielten die Musik, mit denen die Mäuse aufgezogen wurden.

SPEEDTRAP erhielt die Stammzellen der Speedmetal-Mäuse, die tagtäglich TANK, jugendliche METALLICA, jede Menge MOTÖRHEAD und als besonderes Schmankerl Eric Adams von MANOWAR in der Badewanne zu hören bekamen. Die Ausführung der Probanden ist noch nicht perfekt, aber die vier stehen gewaltig unter Strom und rüpeln sich unbekümmert durch vier Songs, wobei „Time To Die“ eine echte Speedgranate geworden ist.

Die Stammzellmäuse der Versuchsgruppe DEATH WITH A DAGGER wurde mit verschiedenen Ergüssen der NWoBHM, 7ties Heavy Rock und Crust infiziert, wieder ist MOTÖRHEAD nicht zu überhören, aber „White Lady“ hat dieses RAM JAM Bauerndisko-Gefühl, während „Burning Core“ mit Gänsehaut-Melodie und ausführlichem Jam-Anteilen überzeugt. Auch hier gilt, dass Spaß über Perfektion regiert und Unbekümmertheit eine Menge herausreißt.

FAZIT: Split-Mini-LP zweier finnischer Bands, die sich komplett und kompetent dem Retro-Speed-Metal-Sound verschrieben haben. Die kindliche Freude, mit der sich beide Bands durch ihr Material holzen, ist ansteckend und macht ausgesprochen viel Spaß. Punktgewinner sind für mich SPEEDTRAP, die auf gleichbleibendem Niveau ihr Ding durchziehen, während DEATH WITH A DAGGER mit „White Lady“ einen Hänger haben, dafür mit dem abschließenden Track das Highlight der Split abliefern.