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Dark Suns: Orange (Review)

Artist:

Dark Suns

Dark Suns: Orange
Album:

Orange

Medium: CD/CD+DVD
Stil:

Progressive Rock

Label: Prophecy Productions
Spieldauer: 60:00
Erschienen: 02.12.2011
Website: [Link]

Das nennt man dann wohl eine fette Überraschung. Waren die Wurzeln zwar schon immer fest in progressivem Nährboden verwachsen, hat sich der Metal allerdings komplett aus dem Sound der mittlerweile im Kern als Trio agierenden Leipziger Band verabschiedet.

Noch konsequenter als OPETH haben sich DARK SUNS dem verkopften Rock der Siebziger verschrieben. Die Verzerrung der Gitarren hat sich auf einen röhrig-warmen Retro-Sound reduziert, das Schlagzeug tönt nun noch schlagzeugiger, heimelige Hammond-Orgeln flirren wie flimmernde Sommerhitze durch das Bild, hier Bläser- und dort Klaviereinsätze beleben das nostalgisch-analoge Treiben obendrein – und was Drummer Niko Knappe in stimmlicher Hinsicht auf „Orange“ fabriziert, hat schlichtweg Weltformat. Aber verhält sich das nur mit dem Gesang so? Nein, verdammt!

Dieses Album, meine lieben Leser, wäre vor vierzig Jahren mit hundertprozentiger Sicherheit der Maßstab für alles Nachfolgende gewesen. Dieses einstündige Rock-Epos ist von einer Aura umgeben, die den ganzen Raum ausfüllt, von einer Aura, die signalisiert: „Ja, ich werde der musikalische Diamant sein, vor dem sich die Musikliebhaber auch noch in einem halben Jahrhundert respektvoll verneigen werden!“ - und das wird hoffentlich auch der Fall sein, anstatt dass das Album durch das verkorkste Mainstreamdenken untergeht und zum Nischenkult verkommt.

Auch wenn „Orange“, das an Vielschichtigkeit kaum zu überbieten ist, unglaublich viele eindeutige Einflüsse offenbart, so ist es unmöglich, DARK SUNS anno 2011 nun auf irgend etwas festzunageln – das wäre zudem respektlos, da sich die Jungs irrsinnig viel Mühe geben, Individualität zu bewahren. Erfolgreich.

Gänsehaut, Tränen der Überwältigung, der Kloß im Hals, der Druck der Ergriffenheit auf dem Brustkorb. All diese Reaktionen rütteln immer wieder den Körper auf, so als würde die Seele derart beben, dass sich die Vibrationen auf Fleisch, Blut, Nerven und Knochen übertragen, wiederkehrend, niemals enden wollend.

FAZIT: Album des Jahres.

P.S.: Dem limitierten Digipak liegt auch noch eine DVD und die 4-Song-Unplugged-EP „Re-Oranged“ bei.

Chris Popp (Info) (Review 11534x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 15 von 15 Punkten [?]
15 Punkte
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Tracklist:
  • Toy
  • Eight Quiet Minutes
  • Elephant
  • Diamond
  • Not Enough Fingers
  • Ghost
  • This Is Why They All Hate You In Hell
  • Vespertine
  • Scaleman
  • Antipole

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 30.12.2011

Ich kämpfe noch ein wenig mit dem Gesang. Musikalisch tendiert es aber klar Richtung 13+ Pkt.
Andreas
gepostet am: 31.12.2011

Ich finde auch: Akerfeldt geht als zweiter über die Linie. Das hier klingt frischer und nicht gewollt alt.
Samoth
gepostet am: 31.12.2011

Tolles Album, sicherlich eine deutliche Richtungsänderung, Retro aber eben nicht nur und dadurch ziemlich eigenständig. Wenn man Dark Suns und Opeth schon vergleichen will, dann gewinnt hier sicherlich "Orange".

Stellt sich nur noch die Frage, warum auf dem Album des Rezensenten nur ein Trio agiert. Bei meiner Ausgabe sind Dark Suns zu fünft und haben auch noch zwei Gastmusiker dabei. Ich habe die Ausgabe mit Bonus-CD und DVD (wobei man beides nicht wirklich braucht). Vielleicht mal bei den Kollegen von den BBS über die tatsächliche Besetzung informieren oder einfach auf dem Album selbst nachsehen, die Mannschaft ist dort komplett namentlich erwähnt ;-)
Samoth
gepostet am: 31.12.2011

User-Wertung:
12 Punkte

...Wertung vergessen...
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 31.12.2011

Das mit dem Lineup lag mir leider nicht vor, da ich die Promo nur als MP3-Version habe, da kann ich schlecht nachblättern. ;)

Werd ich nachher aber mal korrigieren.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 31.12.2011

...was soeben geschehen ist.
Assaulter
gepostet am: 31.12.2011

Huch, so eine hohe Bewertung hätte ich nicht erwartet. Ich glaube zwar nicht, dass ich so viele Punkte geben würde, aber fantastisch ist es auf jeden Fall. Und dabei finde ich diesen ganze Retro Hype zur Zeit eigentlich zum kotzen.
Samoth
gepostet am: 31.12.2011

@Chris: Ach so, war ein Promo... weil die Rezension so spät kam, hätte ich jetzt gedacht, sie wäre auf Basis des richtigen Albums gewesen. Na, dann beim Label wegen der dürftigen Infos beschweren!
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 31.12.2011

@Assaulter: "Und dabei finde ich diesen ganze Retro Hype zur Zeit eigentlich zum kotzen. " -> Ich ja eigentlich auch. :)

@Samoth: *beschwer* ;) ... aber die muss dann eh noch als Original her. Da führt gar kein Weg dran vorbei.

Na ja, was den Vergleich mit Opeth angeht, so lag der recht nahe, da die Marschrichtung weg vom Metal hin in Richtung 70s-Retro-Prog recht ähnlich ist. Dass man beide Bands allerdings nicht wirklich miteinander vergleichen kann, ist völlig logisch.
Helge-Uwe
gepostet am: 08.01.2012

User-Wertung:
15 Punkte

was für ein herausragendes stück musik. bin beim vierten durchlauf und der hörgenuss steigert sich durchaus jedesmal um ein vielfaches. ich ziehe meinen hut, ganz große scheibe.

Mit TIWTAHYIH (scheiß abkürzung ^^) ist der zwar einzig wirklich hysterisch-schräge song ein ausreißer, aber selbst der geht nach ein paar mal hören gut rein.

highlight: der rausschmeißer. unglaublicher song!
Helge-Uwe
gepostet am: 08.01.2012

übrigens: auch die special edition mit der unplugged EP und der DVD sind ihr geld wert. letztere lässt tief in die touraktivitäten der DS im jahr 2005 blicken, garniert mit zahlreichen konzertmitschnitten.
Neurocean
gepostet am: 09.01.2012

User-Wertung:
13 Punkte

Chris P. hat mich mal wieder überzeugt. Die Platte kam sofort in den Bestand!

Besonders der Ausflug in Post'sche Gefilde im Stile von Crippled Black Phoenix bei Antipole hat mich überzeugt!
Neurocean
gepostet am: 09.01.2012

hauptsache überzeugt ;-)
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 09.01.2012

Ja ist ja guuuut, ist ja guuut, krieg dich ein... ;)
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 08.02.2012

"Orange" ist endlich das erste Album dieser Band, bei dem ich auch wirklich fühle, dass es verdammt gut ist. Bei den anderen habe ich gesehen, dass die was auf dem Kasten haben, aber irgendwie bin ich persönlich nie damit warm geworden. Aber das hier... und wie in den Kommentaren ja schon erwähnt wurde, "Antipole" ist die absolute Krönung. Bin letztendlich doch froh, teuer Geld für die SE ausgegeben zu haben.
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 08.02.2012

Ich habs schon bei "Grave Human Genuine" gespürt, was sich nach Jahren und stets wiederkehrenden Rotationen immer auf's Neue bestätigt.
Franz
gepostet am: 11.11.2012

User-Wertung:
15 Punkte

Absolut geniale Scheibe !
Laesst mich neben Opeth auch an Motorpsycho denken. Ich kenn die Band noch gar nicht so lange, sehr erfreulich solche geile Mukke aus deutschen Landen zu hoeren.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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