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Descendants Of Cain: Songs From A Vanishing World (Review)
Artist: | Descendants Of Cain |
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Album: | Songs From A Vanishing World |
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Medium: | CD | |
Stil: | Gothic / Wave Rock |
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Label: | Echozone / Sony | |
Spieldauer: | 47:06 | |
Erschienen: | 21.10.2011 | |
Website: | [Link] |
DESCENDANTS OF CAIN stehen nun auch schon fast 15 Jahre lang für dunklen Rock der facettenreichen Art. "Songs From A Vanishing World" ist eine Scheibe über den Raubbau des Menschen an der Natur geworden. Gleichwohl man beim Hören nie von Predigern heimgesucht wird, spenden die Londoner einen Teil des Ertrags der Platte der Wildlife Heritage Foundation. Hehre Sache, wie auch die Musik der Combo.
Nach dem Heavenly-Voices-Intro "The Final Awakening" langt "Lullaby for the Masses" spätestens beim hypnotischen Refrain kräftig zu. Dabei besticht der Kontrast zwischen Minimal-Drumming und textreichem Gesangsvortrag, zumal die Melodien für einen Opener trefflich mitreißen. Gänzlich anders folgt "Pornography for the Soul": Geplucker im zackigen Eins-Zwei, das erneut vor allem ob seiner Lyrics zu gefallen weiß, die diesmal jedoch im schrulligeren Gestus vorgetragen werden (weiblicher Sprechgesang). "Rush" verquert klassisches Eighties-Songwriting mit herzlichem Refrain und soundtechnischer Moderne, was Johan Edlund zu seinen experimentierfreudigsten Zeiten ähnlich erfolgreich betrieben hat.
"Pied Piper of Metropolis" begeistert als von den Klampfen getragene Elegie mit sehnsuchtsvollem Chorus, während "Refuge from Thought" Percussion-freudig an Carl McCoy gemahnt. Statt diesem jedoch gastiert bei der hübschen Pianoballade "This House" Wayne Hussey. Ashley Daylour veredelt den krachigen Weltuntergangs-Zähfluss "Clockwork Monsters", und "The Road" wäre auch ohne Tommy Dark ein ziemlicher Hit. Gehen DESCENDANTS OF CAIN mit diesem Track sowie dem sphärischen "I Pure Illusion" am weitesten in der Zeit zurück, lässt Vordenker Kruger "Drift" eine sinfonische Note (Stichwort Streicher) angedeihen. Eine Ahnung von Konzeptalbum kommt allein mit dem geräuschhaften Outro auf; ansonsten ist "Songs From A Vanishing World" ein angenehm songorientiertes und anhaltend spannendes Album geworden.
FAZIT: DESCENDANTS OF CAIN erweisen sich mit ihrer aktuellen Scheibe als stilistische schillerndes Gothic-Projekt mit Sendungsbewusstsein, kompositorischer Beflissenheit und Fähigkeit zur Begeisterung eines Publikums, das sich nicht nur zwingend mit Patchouli einräuchert. Eine solche Absage ans Kalkül erfreut gerade in der "kundenorientieren" Musikszene 2011 umso mehr, zumal diese Lieder einer schwindenden Welt tatsächlich packend ausgefallen sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Final Awakening
- Lullaby for the Masses
- Pornography for the Soul
- Rush
- Pied Piper of Metropolis
- Refuge from Thought
- This House
- Clockwork Monsters
- The Road
- I Pure Illusion
- Drift
- The Thirst
- Sonstige - D.M. Kruger, Dan Phillips, Steve Gerrard
- Songs From A Vanishing World (2011) - 11/15 Punkten
- Conversations With Mirrors (2017) - 11/15 Punkten
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