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Fabian M. Mueller: Monolog (Review)
Artist: | Fabian M. Mueller |
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Album: | Monolog |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz Neo Klassik |
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Label: | Unit Records | |
Spieldauer: | 53:01 | |
Erschienen: | 14.01.2011 | |
Website: | [Link] |
Der Albumtitel trifft FABIAN M. MUELLERs Debüt als Solist ganz gut. Denn obwohl „percussion, melodica und field recording“ angegeben sind, steht das Klavier eindeutig im Zentrum der Musik des jungen Schweizers. Fünfzehn Miniaturen hat MUELLER eingespielt. Kein Stück dauert länger als fünfeinhalb Minuten, was trotz des teilweise improvisierten Charakters ausufernde solistische Streifzüge von vornherein ausschließt. Stimmungsmäßig mag sich eine Ähnlichkeit zu KEITH JARRETT herstellen lassen, doch ist MUELLERs Spiel um einiges asketischer, mitunter auch sperriger – zumindest als JARRETTs populärste Werke. Eine Art innerer „Monolog“ eben, dessen Bezüge sich nicht nur im Jazz, sondern auch bei der neueren Klassik finden lassen. Insbesondere ERIK SATIE, aber desgleichen GABRIEL FAURÉs „Nocturnes“ kommen einem in den Sinn.
Harmoniesüchtigem New Age-Geklimper geht MUELLER geschickt aus dem Weg. Obwohl es keine wirklich dissonanten Momente oder gar freie Experimente gibt, besitzen seine Stücke genügend Widerhaken, um den Hörer zu keinem Zeitpunkt einzulullen. Ganz selten klingt es ein wenig orientierungslos, so als spiele der einsame Pianist vor sich hin und suche nach einer Melodie, einem Fragment, das tief vergraben ist und sich dann doch nicht finden lässt. Also lässt er es fallen und sucht an anderer Stelle weiter. Vielleicht macht genau dies die Spannung des Monologs aus; einfach liegen zu bleiben und innezuhalten, nach kurz versuchtem Ausbruch.
Fast immer gewinnt nach leichter Hektik das zurückhaltende, selbstversunkene Spiel, das dem Hörer erlaubt, sich fallen zu lassen, aber auch den eigenen Gedanken nachzuhängen. Dass keine schlaftrunkene Gute-Nacht-Musik daraus wird, dafür sorgen genügend „Stör“faktoren. Seien es die sparsam eingesetzten Soundeffekte und perkussiven Elemente – für die KEITH JARRETT allerdings sein Flügel gereicht hätte – oder der Melodica-Einsatz, den man schon aufmerksam verfolgen muss, um ihn zu erhaschen…
FAZIT: Ein traumwandlerisches Album, das alles andere als betäubende Wiegenlieder zu bieten hat. Man mag MUELLER ankreiden, dass er es bei Skizzen belässt, wo er hätte explodieren können. Doch die Disziplin, Zurückhaltung zu zeigen, wo schwelgerische Opulenz nahe gelegen hätte, beeindruckt.
Obwohl hoch artifiziell haftet „Monolog“ kaum Akademisches an. Es lädt sowohl zum konzentrierten Zuhören ein, verschreckt aber auch keine Abendgesellschaft, wenn es als Untermalung zum perfekten Dinner läuft.
Ein „Monolog“, der nicht langweilt und klanglich überzeugt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mann im Mond
- Ghost Train
- Vertan
- Labyrinth Part A
- Part B
- Abraxas
- Fiebertraum
- Hide And Seek
- Feuerbach
- Perception
- Ritter Willfried
- Opponent
- Irrlicht
- Last Privilege
- Weltempfänger
- Keys - Fabian M. Mueller
- Sonstige - Fabian M. Mueller
- Monolog (2011) - 11/15 Punkten
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