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Henke: Seelenfütterung (Review)
Artist: | Henke |
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Album: | Seelenfütterung |
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Medium: | CD | |
Stil: | Indie / Gothic Rock |
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Label: | SPV / Oblivion | |
Spieldauer: | 50:47 | |
Erschienen: | 15.04.2011 | |
Website: | [Link] |
Nach Goethes Erben, Erblast, Artwork, Zeitgeist und fetisch:Mensch ist HENKE das neueste Projekt von Namensgeber Oswald HENKE. Nach der Vorab-EP vom "Vom A zum F" ist "Seelenfütterung" nun das Debütalbum dieser Band und es zeigt den charismatischen Künstler in gewisser Weise mit einem neuen Gesicht, vor allem in musikalischer Hinsicht.
Nichtsdestotrotz muss man gewisse Bedingungen erfüllen, um "Seelenfütterung" zu mögen. Denn Oswalds Sprechgesang ist natürlich immer noch genauso gewöhnungsbedürftig, wie seine Texte, die lesenswert, nachdenklich und gerne expressiv sind. Sie haben einerseits Bezug zur Realität, weisen aber andererseits immer noch die typische, düstere Bildhaftigkeit auf, die man von HENKE kennt. Oft sind die Texte persönlich und gefühlvoll, dass Oswald aber auch ganz anders kann, beweist er im plakativen "Ich protestiere" sowie in "Manisch aggressiv", in welchem er unerwartet offensiv und zynisch Kritik an der hiesigen Gothicszene äußert. Wer das Morbide an seiner Lyrik schätzt, wird besonders am abschließenden "Herbstkinder" Gefallen finden. Gelungen sind auch Oswalds eigenwillige Wortkreationen, mit "Zeitfraßopfer" und "Erinnerungsbulimie" finden sich zwei besonders schöne im nicht minder seltsam betitelten "Uhren essen".
Doch nicht nur Gesang und Texte sorgen für eine Eigenständigkeit von "Seelenfütterung", sondern auch die Musik an sich. Über weite Strecken ist das Album ruhiger, als es nach der EP zu erwarten war. Lediglich das Triple aus den Tracks acht bis zehn rockt ziemlich straight drauf los, die meisten anderen Songs sind entweder recht ruhig gehalten oder leben von ihrer Dynamik aus leisen Strophen und zackigeren Refrains. Viel Platz wird dabei dem von Hanna Løg gespielten Piano eingeräumt, es kommt in so gutem wie jedem Song vor und übernimmt oft die instrumentale Führung. Einzelne Highlights herauszupicken, erweist sich als schwierig, weil das Songwriting durchgehend auf einem hohem Niveau angesiedelt ist und gleichermaßen durch Eingängigkeit, Abwechslungsreichtum und Charakterstärke der einzelnen Songs überzeugt. So wird jeder, der mit dem Album an sich etwas anzufangen weiß, sein ganz eigenen Lieblingssongs finden. Um das Spektrum aufzuzeigen, empfiehlt es sich, den eingängigen Opener "Weil ich es kann", das fragil-sphärische "Es ist Nacht", den Gitarrenpop-lastigen Titeltrack oder das herrlich traurige "An jedem Haar" zu nennen. Doch hat auch jeder der anderen Songs hat seine schönen, ansprechenden Parts und so bleibt einem nichts anderes übrig, als das Album am Stück zu hören und als Ganzes zu empfehlen.
FAZIT: Sehr schöne Musik, interessante Texte, die überaus gelungene Gesamtumsetzung samt düsterem Coverartwork und die besondere Aura, die der Namensgeber stets ausstrahlt, machen "Seelenfütterung" zu einem gelungenen Einstand und darüberhinaus zu einem besonderen Album.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Weil ich es kann
- Es ist Nacht
- Wer mich liebt
- Uhren essen
- Ohne Titel
- Seelenfütterung
- Findenzoo
- Ich protestiere
- Manisch aggressiv
- Vom A zum F
- An jedem Haar
- Traumzeitlos
- Herbstkinder
- Bass - Tom Bola
- Gesang - Oswald Henke, Hanna Løg
- Gitarre - Stefan Söllner
- Keys - Hanna Løg
- Schlagzeug - Benjamin Küfner
- Vom A zum F (EP) (2011)
- Seelenfütterung (2011) - 11/15 Punkten
- Herz (EP) (2012)
- Maskenball der Nackten (2013) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Rainer
gepostet am: 02.05.2011 User-Wertung: 14 Punkte |
Schönes Review dem ich zustimme.
Dies ist mein erstes Album von Henke. Goethes Erben waren mir immer leicht suspekt (zu morbide) wobei ich ihnen nach "Seelenfütterung" noch mal eine Chance geben werde. Offensichtlich ein gutes Einstiegsalbum - aber auch darüber hinaus sehr hörenswert. |