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Iain Ashley Hersey: Vintage Love - The Best (Review)
Artist: | Iain Ashley Hersey |
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Album: | Vintage Love - The Best |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hardrock/Classic Rock |
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Label: | Avenue Of Allies | |
Spieldauer: | 78:01 | |
Erschienen: | 09.12.2011 | |
Website: | [Link] |
Ist der amerikanische Gitarrist IAIN ASHLEY HERSEY wirklich so bekannt, dass ein Best-Of-Album eine angemessen interessierte Käuferschicht anspricht? Schwer zu sagen, mir war der Name bisher unbekannt, aber immerhin reicht sein Prestige offensichtlich schon seit längerem aus, um die ein- oder andere bekannte Hardrock-Stimme in seinen Songs ertönen zu lassen. Dennoch dürfte die Diskografie des Herrn Hersey bisher noch keine großen Hits aufweisen und so soll diese Compilation wohl in erster Linie Neueinsteigern auf das Schaffen des Wahl-Kaliforniers aufmerksam machen.
Den enthaltenen 15, allesamt recht langen Songs (mit Spielzeiten zwischen 4 - 7 Minuten) hört man den Einfluss von LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE oder RAINBOW jederzeit an. Und die Vorbilder des Hauptakteurs dürften damit auch klar sein. Mit Keyboards und Hammond untermalten und mit eingängigen Melodien versehenen Hardrock gibt es hier also, bei dem sich der Initiator selbstbewusst und stets hochmotiviert auf seinen Instrumenten (neben der Gitarre spielt er Bass und die Hammond) präsentiert, während die Songs letztendlich ihren besonderen Reiz durch die verschiedenen Sänger erhalten bzw. erhalten sollen. Dass Doogie White beim RAINBOW-Cover "L.A. Connection" zu hören ist, klingt da nicht nur nach Wunscherfüllung von Hersey, sondern passt auch bestens ins musikalische Gesamtbild.
Aber der Reihe nach, denn auf der mit 78 Minuten randvollen CD wird die bisherige Karriere des studierten Gitarristen - sprich: die bisher existierenden drei Alben - chronologisch abgearbeitet. Die ersten vier Songs stammen demnach vom 99er Debüt "Fallen Angel" und der doppelte Gesangseinstieg bei "Goin' Down And Dirty" und "Distant Memories" ist dem (mir wiederum unbekannten) Sänger Dante Marchi vorbehalten. Dieser hat eine ähnliche Klangfarbe wie Jeff Keith von TESLA und zusammen mit einem DOKKEN-Einschlag der Songs ergibt das typischen 80er-Ami-Hardrock; mit ausführlicher Saitenbearbeitung vom Chef, versteht sich. "Hold On" ist gedämpfter und ernster, Paul Shortino (ROUGH CUTT, QUIET RIOT) klingt dabei sehr rauchig, aber stellenweise auch sehr angestrengt. Auch das leicht bluesige "The Outcasts" mit Mike Stone (es handelt sich tatsächlich um den Gitarristen von QUEENSRYCHE) als Sänger ist nicht so der Bringer.
Der Abschnitt mit den Songs vom zweiten Album "The Holy Grail" von 2005 startet mit dem hammondgetragenen "Blood Of Kings" und einem Joey-Tempest-Soundalike namens David "Swan" Montgomery am Mikro. Ein recht moderner und getragener Song, mit über 7 Minuten aber deutlich zu lang und nicht spannend genug. "Walking The Talk" klingt nicht nur durch den sehr rauen Gesang von Graham Bonnet ziemlich ungehobelt und grobschlächtig. Auch später bei "The Holy Grail" ist der ehemalige RAINBOW-und-MSG-Frontmann nicht unbedingt in Höchstform zu hören. Das intensive "Calling For The Moon" mit seinem souligen Refrain und dem Gesang von Carsten "Lizard" Schulz von EVIDENCE ONE (Ex-DOMAIN) macht da mehr her, lebt aber wie viele der Songs auch sehr von der ausführlichen Gitarre. Die ruhigsten Momente mit dem Titel "Blink Of An Eye" sind Randy Williams vorbehalten, der eine entsprechend weiche und gefühlvolle Stimme hat.
Die übrigen Songs stammen vom letzten Longplayer "Nomad" (2008) und diese wurden, abgesehen vom bereits erwähnten RAINBOW-Cover mit Doogie White, alle wiederum von Carsten Schulz eingesungen. Dieser hat sich beim Gitarren-Mann scheinbar als Dauerbegleiter durchgesetzt und ist dabei keineswegs die schlechteste Wahl. Die Songs mit ihm sind tatsächlich mit die besten des Albums und er macht auch den engagiertesten Job. Dabei kommt ihm zu Gute, dass IAIN ASHLEY HERSEY im Laufe der Zeit insgesamt einen etwas kompakteren Weg eingeschlagen hat.
Nach kurzer Einleitung mittels Akkordeon (wer kommt denn auf sowas?) entpuppt sich nicht nur "Voodoo Spirits" als knackige Nummer in bester RAINBOW-Manier, auch "Sacrifice The Sun" und "Vintage Love" sind ausgesprochen gelungene Vertreter der alten, orgelschwangeren Hardrockschule. Wer zuletzt von VOODOO CIRCLE begeistert war, sollte in diese Songs unbedingt mal reinhören. Das gilt dann ebenfalls für den bisher noch unveröffentlichten Schlusstrack "Red Head Rampage", bei dem die Liebe von IAIN ASHLEY HERSEY zu DEEP PURPLE auch noch mal verstärkt deutlich wird.
FAZIT: Licht und Schatten - wie so oft bei einer unter musikalischer Leitung eines Einzelnen mal mehr, mal weniger bekannten Musikerversammlung. Einige Entdeckungen für Hardrock- und Classic-Rock-Begeisterte hält die Scheibe aber zweifellos parat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Goin' Down And Dirty
- Distant Memories
- Hold On
- The Outcasts
- Blood Of Kings
- Walking The Talk
- Calling For The Moon
- Blink Of An Eye
- The Holy Grail
- Voodoo Spirits
- Sacrifice The Sun
- L.A. Connection
- Vintage Love
- When Will My Love Fade
- Red Head Rampage
- Bass - Iain Ashley Hersey, Paul Logue, Jochen Mayer, Marvin Sperling, Dave Sutton
- Gesang - Carsten Schulz, Graham Bonnet, Dante Marchi, David Montgomery, Paul Shortino, Mike Stone, Doogie White, Randy Williams
- Gitarre - Iain Ashley Hersey, Steffen Seeger
- Keys - Jim Austin, Alessandro Del Vecchio, Pat Regan, Holger Seeger, Harlan Spector
- Schlagzeug - Sam Aliano, Jimmy Griego, Bernd Herrmann, Frank Kraus, Tony Medeiros
- Sonstige - Iain Ashley Hersey (Hammond), Philip Wolfe (Orchestration)
- Vintage Love - The Best (2011)
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