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Kinetic Control: Only Truth Remains (Review)
Artist: | Kinetic Control |
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Album: | Only Truth Remains |
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Medium: | CD | |
Stil: | Wave / Rock / Gothic |
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Label: | Danse Macabre | |
Spieldauer: | 43:50 | |
Erschienen: | 08.04.2011 | |
Website: | [Link] |
"I want to break free" sang schon der selige Freddie Mercury, doch hier näselt von Beginn an unverkennbar ein Finne. Landestypisch gewohnt sind KINETIC CONTROL abgeklärt in dem, was sie machen, nämlich sphärischen Rock, der Dunkelmenschen gefallen dürfte, sich aber gar nicht einmal so weit auf der abgründigen Seite aufhält. Stilvielfalt ist Trumpf, wobei die hörbaren Profis sich eine unbedarfte Frische bewahrt haben und die Kanten nicht polstern.
Yesss! Hier wird gleich schon in "Loving The Animal" gerne soliert und melodiert, dass es eine Freude ist, und KINETIC CONTROL sind bei Danse Macabre bestens aufgehoben, denn Metallabels würden die Band glatt eben jenem Genre zuordnen und fehlschlagen; so wirkt "Only Truth Remains" ganz anders und vor allem aufrichtig, nicht ohne die Charts dennoch anzuvisieren. "All Fours" stürmt als bassbefeuerter Waverock vom Besten in diese Richtung - poppig im Sinne der Eingängigkeit, aber nicht dergestalt, dass man einen Zuckerschock erleidet. Das unheimlich kraftvolle (man höre auf die Drums!) "Chinese Medicine" verdeutlicht KINETIC CONTROLs Willen zur Scheuklappenfreiheit, welche allerdings nicht bedeutet, dass sie krampfigen Crossover bemühen oder es gar jedermann rechtmachen möchten. "Only Truth Remains" stellt zweifellos einen eigenen Stil heraus, was für ein Debüt nicht eben das Alltägliche darstellt. Die Assoziationen fallen dafür umso erlesener aus: "Monsters Under My Bed " hat zum Beispiel etwas von den spacigen Spätneunziger-WALTARI, und das träumerische "Everlasting Tide" grenzt tatsächlich an den Schmalz von QUEEN verquirlt mit Eighties-Romantik, wobei Andy Velin croont, was das Zeug hält.
"Falling Star Of Orion" kombiniert Hittigkeit und Doublebass, was sich also auch abseits des Metal nicht ausschließt. "Rusty Nail" steht für halbballadesken Großmut, "Dying On A Prayer" für die klanglich experimentelle Seite der Gruppe - und in "Silver Metaphora" taucht sie wieder auf, die Freiheitsbekundung, welche der Band wie nichts sonst am Herzen zu liegen scheint. Ebenfalls ein Glanzpunkt: Der Groover "Strangled In Stereo"; da vergisst man auch, dass Michael Monroe hier und dort mitknödelt beziehungsweise saxofonaniert …
FAZIT: Cooler Shit, dessen latente "Finnischkeit" manch einer mit berechenbarer und blutarmer Mucke gleichsetzen mag; die Qualität des Ganzen, die Kreativität und das hörbare Herzblut strafen derlei Vermutungen aber Lügen. KINETIC CONTROL spielen sympathisch wavigen und vor allem mitreißenden Rock abseits des Sauertopfes - eine dringliche Empfehlung zur Heilung von heuer allzu kalkulierten Krankheiten von HIM bis LORDI - und das sagt euch ein hartnäckiger Finnrock-Hasser …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Loving The Animal
- All Fours
- Chinese Medicine
- Conservation Of Conversation
- Monsters Under My Bed
- In This Life
- Everlasting Tide
- Falling Star Of Orion
- Rusty Nail
- Dying On A Prayer
- Silver Metaphora
- Strangled In Stereo
- A Better Tomorrow
- Bass - Pasi Nopanen
- Gesang - Sauli Vuoti
- Gitarre - Andy Velin, Miro Kontio
- Keys - Toni Raehalme
- Schlagzeug - Jake Lukkonen
- Only Truth Remains (2011) - 11/15 Punkten
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