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Transcending Bizarre: The Misanthrope's File (Review)

Artist:

Transcending Bizarre

Transcending Bizarre: The Misanthrope's File
Album:

The Misanthrope's File

Medium: CD
Stil:

Avantgarde Black Metal

Label: Dissonart
Spieldauer: 46:23
Erschienen: 28.01.2011
Website: [Link]

Sinfonischer Black Metal, Jahrmarktsflair und Zirkuschöre gepaart mit eingängiges Songwriting - so unterhaltsam wäre Dani Filth schon seit Jahren gerne wieder, doch spätestens mit "The Misanthrope's File" stellen TRANSCENDING BIZARRE eine echte Alternative zum wiewohl inhaltlich tiefsinnigen Vampirmumpitz aus England dar der … natürlich nicht weniger "mumpitzig" ausfällt.

Schnöde Realität erlebt man ohnehin alltäglich - weshalb also nicht einmal mehr der Realität entfliehen, zumal sich extremer Metal, Bombast, Philosophie und Dekadenz prächtig dazu eignen. Hinzu kommt herrlich schräger Klargesang, der allerdings perfekt zum überkandidelten Flair der Platte passt. Zudem nimmt man den Musikern ihre komischen Gebärden ab; sie behalten sich wahrscheinlich einen gesunden Abstand von ihren Schrägheiten vor, wobei es wiederum nicht so ist, dass TRANSCENDING BIZARRE alles durch die unsägliche Ironiebrille sehen, die allem und jedem, was Substanz sucht, die Bedeutung entzieht. Nein: Was sie machen, packen sie gewissenhaft an und sind ganz nebenbei wahrscheinlich eine der professionellsten und originellsten Gruppen Griechenlands, die überhaupt nicht landestypisch klingt. Allenfalls SEPTIC FLESH bieten ihnen die Stirn, die allerdings auch schon seit Jahren immer verstiegener klingen. Wenn hier spätestens mit "Envisaging The Ideal Planet" vieles an das COVENANT-Debüt "Nexus Polaris" anklingt - nicht zuletzt ob des stänkernden Gesangs der Marke Nagash sowie des operettenhaften Trällerns - weiß man, dass es ihn noch gibt, den von Hardlinern diffamierten und von nüchternen Musikfreunden als kurzweilige Fundgrube angesehenen Gothic-Black-Metal mit all seinen Konsequenzen: Zuckriges Drama ("The Murders Of The Young Ones"), Blastbeats im Horrorkabinett und Gitarrenheldensolos tollwütiger Saitendompteure ("Descarte's Wrath") oder geballte Streicherpower ("Broad Daylight Misanthropy") die nicht einmal vom echten Orchester zu stammen braucht, damit die Geschmäckler auch brav "Anspruch!" blöken können.

Mit seinen Kinderchören wäre "The Empire Of Mind" auch etwas für ein Label wie Ascendance Records - Unverständlich, weshalb es TRANSCENDING BIZARRE noch nicht zu höheren Plattenfirmen-Ehren geschafft haben … Deshalb gilt: Kaufen, Kopfhörer an oder gemeinsam eine Flasche Rotwein (bitte billigen!) köpfen und Spaß (!) haben.

FAZIT: Die offensichtliche Konzeptplatte "The Misanthrope's File" dürfte dieses Jahr im Metier von Insidertruppen zwischen SLEEPYTIME GORILLA MUSEUM und dem Oeuvre der Rehn-Brüder (ABYSSOS) unerreicht bleiben. Dass oben erwähnter Giftzwerg TRANSCENDING BIZARRE in seinem "Gospel of Filth" nicht besungen hat, bleibt angesichts ihrer Klasse ein Rätsel. Futterneid?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3841x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The Misanthrope's Fable
  • The Beginning
  • Realizing The Blindness
  • Envisaging The Ideal Planet
  • The Murders Of The Young Ones
  • The Empire Of Mind
  • Descarte's Wrath
  • Broad Daylight Misanthropy
  • The Return To Nothingness

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Thoralf Koß (musikreviews.de)
gepostet am: 29.01.2011

Auch wenn die Musik nicht ganz meine Hausnummer ist, muss ich mich doch unbedingt begeistert über das Cover äußern. Da könnte man glattweg denken, dass ein H.R. Giger seine Hände mit im Spiel hatte, der ja auch das gigantische Computerspiel "Darkseed" inspirierte!
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