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Various Artists: 15 Jahre The Finest Noise - Die DVD (Review)
Artist: | Various Artists |
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Album: | 15 Jahre The Finest Noise - Die DVD |
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Medium: | DVD | |
Stil: | Rock / Indie / Alternative |
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Label: | The Finest Noise | |
Spieldauer: | 89:15 | |
Erschienen: | 16.08.2011 | |
Website: | [Link] |
Einen bunten Gemüsegarten haben THE FINEST NOISE zu ihrem 15 Geburtstag gezüchtet: Diese DVD bietet 24 Videoclips und keinen sonstigen Schnickschnack, der das spartenfreie Labelprogramm Revue passieren lässt.
Selbiges umfasst poppigen Deutschrock mit smarten Texte (Die Klammern Tillmann und 2zueins!, letztere in angenehm hellen Tönen), das Ganze dann fieser und noisiger mit Broiler (live-Ödnis) sowie den arschcoolen Liedermacher Boris Gott, dessen Beitrag in einer besseren Welt andauernd über Doofdeutschlands Musikkanäle flimmern müsste. Die Core- bis Punk-Klientel bedienen die öden Brüllmetaller Bloodspot beziehungsweise anheimelnde Melos wie Chasing the Glory oder Thirteen Days (beides wiederum leidlich aufregende "Band spielt"-Videos). Cloudberrys Genöle geht den indirekten Weg, indem die Gruppe Pappkameraden ihrer selbst über die Mattscheibe zuckeln lässt und schummrig ausleuchtet, wohingegen Destination Anywhere und The Stout ihren bläserschwangeren Powerpop jeweils mit einem durchweg Majorlabel-würdigen Beitrag untermalen, anders als die ähnlich Ska-nahen Donkeyshots und Eccos mit ihren Tourvideos. Das schmierige Geschrammel von Dorrn kommt passenderweise als Film-Noir-Comicstrip.
Die Helmet-lastigen Doubleblack posen vor Backsteinmauern und wirken mit krampfhaftem Storyboard peinlicher als ihre Musik. Prinzipiell bestätigt sich da der Eindruck, dass Bands sich ausdrücklich keinen Gefallen tun, wenn sie miese Videos drehen, denn die Lieder werden dadurch definitiv nicht besser. Bei Everwaiting Serenade und ihrem dissonanten Metalcore wäre jedoch auch mit einer Hochglanzproduktion kein Krieg zu gewinnen. Facelift spielen dann vom Fräulein gefronteten Indiepop (gleichfalls die schrulligen Amateurfilmer Jellybeat mit Star-Wars-Masken) im Kellergewölbe, davon abgesehen leider aber nur Allerweltsmucke, wo Featherlike mit einem Sepia-Trickfilm begeistern, der ihren leichtfüßigen Klängen perfekt Rechnung trägt. Kaapolas sind auf Platte spannend, in hektisch geschnittenem Schwarzweiß zumindest nicht nervig oder selbstzerstörend. Zu Lamp Of Deltas breitem Sound passt eine Zusammenfassung aus Gig- und Backstage-Szenen überhaupt nicht, dito für den träumerischen Artrock von Noise Capital im Zusammenhang mit frühen Schwarzweißfilm-Aufnahmen (20er Jahre?). Randale versauen sich ihren soliden AC/DC-Sound mit doofem Text und ebensolchen Video - passt zumindest.
Skullboogey sind eines der Labelhighlights mit ihrem Stoner-nahen Gegroove und tollem Sänger, gehen mit ihrem Dunkelkammer-Livespiel aber auf optische Nummer sicher. The Ghost Rockets - ebenfalls erste Adresse, wenn es um THE FINEST NOISE geht, unterhalten auch angemessen mit einer sehr professionellen Produktion. In erster Linie dürfte bei den meisten Bands aus nicht dem Mainstream verhafteten Genres (allerdings: Was ist heute noch Mainstream?) der Spaß im Vordergrund stehen, wenn es um Videos geht. In jedem Fall wird man das hier kaum in der Glotze sehen und als Fan begrüßen. Kaum jemandem jedoch werden alle Bands schmecken.
FAZIT: Keine Scheuklappen zum Ausblasen des Kuchens: Diese gut anderthalb Stunden sind abgeklärt bis skurril. Wer einen Einblick in das weite Genrefeld wagen will, das THE FINEST NOISE abgrasen, wird hier gewiss bei einer oder anderer Band fündig. Bei knapper Kasse tun es natürlich auch die Websites der Bands, die von Interesse sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 2zueins! – leiden (uh la la)
- Bloodspot – far from innocence
- Boiler – willst du
- Boris Gott – rtl & rohypnol
- Chasing for glory – for the free
- Cloudberry – anything goes
- Destination anywhere – how you feel
- Dorrn – love bizarre
- Doubleblack – anger fury rage
- Everwaiting serenade – lungwork
- Facelift – taxi!
- Featherlike – firecracker
- Jellybeat – trial & error
- Kapoolas – cut down trees (we need an ark)
- Lamps Of Delta – one life is not enough
- Noise Capital – for those who listen
- Randale – der hardrockhase harald
- Skullboogey – spittin’ blood
- The Donkeyshots – chasing mira
- The Eccos – our first day of tomorrow
- The Ghost Rockets – when machines dream
- The Stout – you think/time of our life
- Thirteen Days – let me go
- Tillmann – der plan
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