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Alvin Lee: Still On The Road To Freedom (Review)
Artist: | Alvin Lee |
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Album: | Still On The Road To Freedom |
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Medium: | CD | |
Stil: | Blues Rock und mehr |
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Label: | Repertoire | |
Spieldauer: | 43:02 | |
Erschienen: | 31.08.2012 | |
Website: | [Link] |
Bei aller Bodenständigkeit: Was ist denn das bitte für ein Cover? Selbststilisierung zur ehrlichen Haut, die Werte wie Freiheit und Freundschaft hervorkehrt, kennt man aus dem Blues- bis Classic-Rock-Feld zur Genüge, und mit diesem Bildchen dazu macht sich Mr. TEN YEARS AFTER zum Affen, aber wie dem auch sei: Der Titel ist auch auf die Musik bezogen zu verstehen, mit der ALVIN LEE in vielen Stilen wildert.
Bereits 2008 begann der Gitarrist mit dem Songwriting, das letztlich 33 Songs für die Scheibe abwarf. Insgesamt wirkt „Still On The Road To Freedom“ wie eine Hommage an die Sechziger („Back In 69“) und frühen Siebziger, was gleich das psychedelische Titelstück verdeutlicht. Darüber hinaus ist aber auch eine Menge Raum für anderes. Da wären etwa der rauchiger Bar-Orgler „Midnight Creeper“ (klingt ein wenig wie Ian Gillans nicht rockige Solo-Songs), der Shuffle „Save My Stuff“ mit Mundharmonika (ähnlich: das instrumentale „Down Line Rock“) oder der darauffolgend umso krasser wirkende Elvis-Rockabilly von „I’m A Lucky Man“. Die kauzige Atmosphäre die LEE mit seiner näselnden Stimme heraufbeschwört, wird durch dieses Potpourri weiter verstärkt, wenngleich das Album nicht zerfahren wirkt.
Einen etwas moderneren Ausreißer à la Jeff Beck verzeichnet das Urgestein mit „Listen To Your Radio Station“, eine minimalistische Singer-Songwriter-Nummer hingegen mit „Walk On, Walk Tall“. Den gleichen Modus wählt LEE für das wehmütige Instrumental „Song Of The Red Rock Mountain”, derweil der Mainstream „Nice & Easy“ und der waschechte Blaumann „Blues Got Me So Bad“ zu den eher vorhersehbaren Stücken gehören. „Rock You” fügt dann noch sleazy Funk als Klangfarbe hinzu, und “Love Like A Man 2” ist selbstredend ein Update des alten Gassenhausers.
„Still On The Road To Freedom” klingt insgesamt intim und selbstgenügsam. Wo sich LEE schreiberisch jeweils aufs Wesentliche beschränkt und damit für Kurzweil sorgt, sorgen seine Solos – sie tönen natürlich roh belassen wie ehedem – auch nach so langer Zeit für wohlige Schauer auf dem grauharrigen Rücken. Die Texte hingegen, und damit sind wir wieder am Anfang dieser Schreibe, lesen sich ehrlich ehrlich – und das ist jetzt kein Tippfehler.
FAZIT: ALVIN LEE reicht mit seinem neuen Soloalben, zu denen er sich nur selten hinreißen lässt, einen vergnüglichen Rückgriff auf die Musik der Zeit ein, die er mitgeprägt hat. Das klingt nicht immer allgemeingültig, aber dafür umso unverkennbarer, und ist nicht zwangsläufig für Guitar-Nerds gemacht. Umso besser, denn Format-Blues gibt es ohnehin schon zur Genüge.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Still On The Road To Freedom
- Listen To Your Radio Station
- Midnight Creeper
- Save My Stuff
- I’m A Lucky Man
- Walk On, Walk Tall
- Blues Got Me So Bad
- Song Of The Red Rock Mountain
- Nice & Easy
- Back In 69
- Down Line Rock
- Rock You
- Love Like A Man 2
- Bass - Pete Prichard
- Gesang - Alvin Lee, Alvar Brune
- Gitarre - Alvin Lee
- Keys - Alexander Wolfe, Tim Hinkley
- Schlagzeug - Richard Newman, Trevor Morais, Ian Wallace
- Still On The Road To Freedom (2012) - 11/15 Punkten
- Let It Rock - 1978 (Remastered 180g Vinyl) (2016)
- Pump Iron! - 1975 (Remastered 180g Vinyl) (2016)
- Detroit Diesel – 1986 (Remastered 180g Vinyl) (2023)
- Keep On Rockin' – 1994 (Remastered 180g-Doppel-Vinyl) (2023)
- Zoom – 1992 (Remastered 180g Vinyl) (2023)
- Live In Vienna (2023)
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