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Borknagar: Urd (Review)
Artist: | Borknagar |
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Album: | Urd |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Black Metal |
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Label: | Century Media / EMI | |
Spieldauer: | 53:04 | |
Erschienen: | 23.03.2012 | |
Website: | [Link] |
Willkommen zurück, Herr Hestnæs aka ICS Vortex. Der Bassist mit der Ausnahmestimme, bei DIMMU BORGIR geschasst, ist nach zehn Jahren wieder an Bord von BORKNAGAR. Und nachdem sein Soloalbum nur bedingt überzeugen wollte, ist es ein Hochgenuss, ihn im Kontext von "Urd" zu hören. Zu avantgardistisch-progressivem Metal, der seine nordische Herkunft stolz vor sich herträgt und kalte Schwärze und warme Retrospektive in sich vereint.
Es ist nicht die Regel, dass das herausragende Element eines Albums, das im Black Metal verwurzelt ist, der Gesang darstellt, aber was BORKNAGAR mit drei Sängern und ihren charakteristischen Stimmen hier an gesanglichen Arrangements auffahren, ist nicht nur beeindruckend, sondern auch absolut passend. Hymnische, melodische und erhabene Klargesangpassagen, voller Inbrunst und Seele und machtvolle Chöre werden gekontert von harschen, grimmigen Black-Metal-Vocals. Eingebettet in ein musikalisches Fundament, das nicht minder kontrastreich gestaltet ist. Auf der einen Seite die Ruppigkeit des nordischen Black und Viking Metals, die in der eher erdigen, nicht der klirrenden Variante dargeboten werden, auf der anderen Seite Hammondorgeln, Wahwah-Gitarren, Klaviere, sanfte Streicher und symphonischer Bombast. Black und Viking Metal kreuzen sich mit progressivem Rock - das kennt man von ENSLAVED, doch BORKNAGAR gehen dabei noch harmoniebetonter, noch verspielter, noch PINK FLOYDiger vor.
Epochal - der Name ist Programm - startet "Urd" mit "Epochalypse", einem zum Niederknien grandiosen Song mit wunderschönen Leadharmonien und wie erwähnt fantastischem Gesang. Ein Song, der so gut ist, dass er dafür sorgt, dass es für "Urd" kleine Abzüge in der B-Note gibt, denn so überragend ist keiner der anderen Songs. Aber müssen sie auch nicht sein, denn sie sind immer noch so stark, dass das Album in seiner Gesamtheit ein Genuss ist, bei dem die 53 Minuten Spielzeit wie im Fluge vergehen. Auch, weil man damit beschäftigt ist, immer wieder neue feine Einzelheiten in den detailverliebten, aber nicht überfrachteten Songs zu entdecken. Und dabei stets von packenden Melodien begleitet wird, die den Hörer im sanften, aber unentrinnbaren Griff halten. Auch der Ersteindruck, dass BORKNAGAR sich vielleicht ein bisschen zu weit vor den 70ern verbeugen, weicht nach mehreren Durchläufen der Erkenntnis, dass hier alles stimmig miteinander verbunden wird. Für den warmen, transparenten Sound verdient "Urd" Extralob, nachdem man in verschiedenen Studios aufgenommen hat, wurde das Album von Jens Bogren im Mix endveredelt.
FAZIT: "Urd" ist eine nordische Schönheit, so zart, wie sie urwüchsig ist. Machtvoll und voller Kraft, aber doch erdverbunden und demütig vor der eigenen Herkunft. Musik, wie sie nur aus Skandinavien kommen kann.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Epochalypse
- Roots
- The Beauty Of Dead Cities
- The Earthling
- The Plains Of Memories
- Mount Regency
- Frostrite
- The Winter Eclipse
- In A Deeper World
- Bass - ICS Vortex
- Gesang - Vintersorg, ICS Vortex, Lars A. Nedland
- Gitarre - Øystein G. Brun, Jens F. Ryland
- Keys - Lars A. Nedland
- Schlagzeug - David Kinkade
- Universal (2010) - 11/15 Punkten
- Urd (2012) - 13/15 Punkten
- True North (2019) - 14/15 Punkten
- Borknagar (25th Anniversary Re-issue 2021) (2021) - 14/15 Punkten
- Fall (2024) - 13/15 Punkten
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