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Catherine Graindorge: The Secrets Of Us All (Review)
Artist: | Catherine Graindorge |
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Album: | The Secrets Of Us All |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative Kammermusik |
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Label: | Depot214 Records | |
Spieldauer: | 43:01 | |
Erschienen: | 07.09.2012 | |
Website: | [Link] |
Die Belgierin CATHERINE GRAINDORGE spielt seit ihrem siebten Lebensjahr Violine und Viola, und so nimmt es kaum Wunder, dass beide Instrumente den Klang von „The Secret Of Us All“ bestimmen. Nur gelegentlich wird sie unterstützt von Gitarren, einem Kontrabass, Drums und HUGO RACE am Moog. RACE steuert ebenfalls den Gesang zu zweien der drei nicht-instrumentalen Lieder bei. MARC HUYGHENS singt „Le do“, die schmerzhaft-schwerelose Ballade einer verzweifelten Liebe.
Verzweiflung ist sowieso ein gutes Stichwort für „The Secret Of Us All“. Nicht die laute, die herausgeschrien wird in sturmumtoster Nacht, sondern die leise, die man still in sich hinein flüstert im dunklen Kämmerlein. Das Album beginnt als neoklassische Kammermusik, bevor HUGO RACE zu Beginn von „Extreme Laughs“ klingt wie eine jüngere Ausgabe LEONARD COHENs. Doch ganz so spröde und reduziert wie die „Songs From A Room“ des Kanadiers geben sich GRAINDORGE und ihre Kollegen nicht. Es kommt noch eine große Portion NICO zu Zeiten von „Marble Index“ und „Desert Shore“ hinzu. Wobei sie zwar die somnambule, selbstversunkene und immer auf den größtmöglichen Schrecken lauernde Stimmung der Alben der ehemaligen VELVET UNDERGROUND-Chanteuse trifft, doch die musikalische Radikalität und Sperrigkeit der JOHN CALE-Produktionen weitgehend außen vor bleibt. GRAINDORGE bleibt einem schwebenden Wohlklang treu, der zwar alles andere als einschmeichelnd und anbiedernd ist, aber auch keine Schmerzgrenzen auslotet. Muss sie auch nicht, denn das „The Secret Of Us All“ ist ein schlüssiges Album, dessen traumverlorene Klänge wunderbar zu surrealistischen Märchenfilmen für Erwachsene passen würden.
Nur selten tritt die Musikerin auf der Stelle, wiederholt schlichte Tonfolgen und überlässt dem verwehenden Ton einer angeschlagenen oder gestrichenen Saite das Klangfeld einen Tick zu lang. Fast immer gelingt es GRAINDORGE die Spannung zu halten. Zu großer Form läuft das Album indes bei den Stücken mit Gesang auf. Vor allem das Titelstück, mit „Desert Shore“-Hommage – überzeigt als kraftvoll verträumte, mitternächtliche Séance, deren beschworener Dämon im eigenen Selbst haust.
FAZIT: Ein Traumgespinst mit rauen Fasern. Kammermusikalischer Zeitlupen-Post-Rock trifft auf semi-akustische Ambient-Sounds, die in der Klassik verwurzelt sind. Sowohl der Sinfonischen wie der jener Songwriter, die in der Dunkelheit ein Zelt aufgebaut haben, das Musikern wie CATHERINE GRAINDORGE Raum- und Entfaltungsmöglichkeiten bietet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Animal
- Extreme Lengths (feat. Hugo Race)
- Ashes & Soul
- In the Distance
- Kayak
- Sinking
- Do (feat. Marc Huyghens)
- Air
- Birth
- Fragile
- The Secret of Us All (feat. Hugo Race)
- Bass - Joel Grignard
- Gesang - Hugo Race, Marc Huyghens, Catherine Graindorge
- Gitarre - Hugo Race, Marc Huyghens
- Keys - Hugo Race
- Schlagzeug - Marc Huyghens
- Sonstige - Catherine Graindorge
- The Secrets Of Us All (2012) - 11/15 Punkten
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