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Grünes Blatt: Thirteen Ways (Review)
Artist: | Grünes Blatt |
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Album: | Thirteen Ways |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folklore / Jazz |
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Label: | Unit / Harmonia Mundi | |
Spieldauer: | 62:32 | |
Erschienen: | 16.11.2012 | |
Website: | [Link] |
Der Name dieses Ensembles ergibt sich aus den Worten „foaie verde“ mit welchen viele Volkslieder in Rumänien beginnen sollen. Dorther stammt nämlich Sängerin Irina, die hier mit ihren Schweizer Instrumentalisten zum Teil die Folklore ihrer Heimat interpretiert, andererseits aber auch interessantes Eigenes zu Gehör bringt – mit einstweilen avantgardistischer Anmutung.
Das Traditional „Cine iubeste si lasa“ etwa wird zum Psych-Folk mit spleenig spukhafter Atmosphäre, die vom Diamanda Galas würdigen Gesang und dissonanten Klavierakkorden lebt. „Mult ma-ntreaba frunza-ngusta“ lässt sich hinterher ähnlich wie das großzügig mit Slides versehene „Haulita de la Gorj“ als osteuropäischer Akustik-Punk (strikte Achtel werden eingehalten) mit Free-Jazz-Dünkeln (harsche Trompeten-Schreie) deuten, wohingegen anderen Stücken ein Kunstlied-Charakter innewohnt, allen voran „Margine de Gând“ zu Beginn, aber auch die kurze Gedichtvertonung „Rêve sans fin“
Fast Ungenießbares (die lärmige „Interlude“) steht zudem einem zehnminütigen Erlebnis namens „Leagana-se frunza-n soare“ gegenüber, in dem sich alles vorige und spätere verdichtet, seien es Drone-Einflüsse in „Doina de Maria Lataretu“, die Schwerfälligkeit von „Horea frunzei verzi“ oder instrumentale Ruheoase wie „Nu-l dau pe azi pentru mâine“ und das finale „Thirteen Ways Of Looking At Blackbird“ (eigentlich ein Poem von Wallace Stevens). Hier sollte man ansetzen, um sich dieses wahrlich nicht einfache, aber lohnenswerte Hörerlebnis zu erschließen.
FAZIT: „Thirteen Ways“ wurde bereits 2010 eingespielt und stellt Folklore damals wie heute in ein gänzlich unromantisches Licht, GRÜNES BLATT sind stilistisch unfassbar, aber emotional nachzuvollziehen, wobei der Freund intimer, natürlicher Produktionen der Musik mit allen Wassern gewaschener Künstler auf ihre Kosten kommen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Margine de Gând
- Cine iubeste si lasa
- Mult ma-ntreaba frunza-ngusta
- Doina de Maria Lataretu
- Horea frunzei verzi
- Nu-l dau pe azi pentru mâine
- Seven Variations of a Christmas Song
- Interlude
- Rêve sans fin / ni trêve à rien
- Leagana-se frunza-n soare
- Haulita de la Gorj
- Postlude
- Thirteen Ways Of Looking At Blackbird
- Bass - Dominique Girod
- Gesang - Irina Ungureanu
- Gitarre - Urs Vögeli
- Keys - Vera Kappeler
- Sonstige - Nina Eleta (Geige), Matthias Spillmann (Trompete)
- Thirteen Ways (2012) - 11/15 Punkten
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