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Johnny Ramone: Commando: Die Autobiographie von Johnny Ramone (Review)

Artist:

Johnny Ramone

Johnny Ramone: Commando: Die Autobiographie von Johnny Ramone
Album:

Commando: Die Autobiographie von Johnny Ramone

Medium: Buch
Stil:

Punk Rock

Label: Tropen Sachbuch/Klett-Cotta
Spieldauer: 162 Seiten
Erschienen: 24.08.2012
Website: [Link]

Wohl kaum eine Band hat den Punk Rock so sehr geprägt, wie es die RAMONES aus dem New Yorker Stadtbezirk Queens taten. Zwischen 1976 und 1995 hat die Band insgesamt vierzehn Studioalben in den musikalischen Kosmos geschossen, und es ist nicht abzustreiten, dass das Quartett in seiner Laufbahn so einige unvergessliche Songs geschrieben hat, denen heute immense Bedeutung innewohnt. Nach dem Mittneunziger Abschied wurde es, abgesehen von den RAMONES selbst, nie wirklich still um die Band, doch die Fans mussten Anfang des neuen Jahrtausends gleich dreierlei Schockmeldungen verkraften: Sänger Joey Ramone starb 2001 an Lymphdrüsenkrebs, Bassist Dee Dee Ramone wurde nur ein Jahr später Opfer seiner eigenen Heroinsucht, und der Verfasser vorliegender Biographie verlor 2004 seinen schweren Kampf gegen Prostatakrebs. Somit lebt von den Gründungsmitgliedern nur noch Tommy Ramone, der bis 1978 am Schlagzeug saß – von ihm stammt auch das Vorwort, welches dieses Buch eröffnet.

In den letzten Monaten seines nur 55-jährigen Lebens begann der 1948 als John William Cummings geborene Gitarrist und Bandstrippenzieher JOHNNY RAMONE, seine Lebensgeschichte niederzuschreiben – von seiner eher biederen Kindheit, den chaotischen und asozial-rebellischen Spät-Teenie-Jahren über die Rückbesinnung auf das Spießbürgertum und dem gleichzeitigen Starten der Band bis hin zu deren Zapfenstreich und dem nahenden Ende des eigenen Lebens. Hierbei entpuppt sich der Mann, der so gar nicht den Punk-Stereotypen entsprach und gerade deswegen so viel mehr „punk“ als die langsam gen Uniformierung tendierende Szene war, als konservativer, antikommunistischer und vor allem spießiger Normalo, der einfach nur Erfolg mit seiner Band haben wollte, ohne sich verbiegen zu müssen. Der seine Rente sichern wollte, ohne dass er des Musikmachens überdrüssig werden würde. Der einfach nur glücklich sein wollte. Der hinsichtlich Drogen bis auf die derbe Jugendphase höchstens mal etwas Gras rauchte oder mal ein paar Drinks zu sich nahm und sich ansonsten nach dem Gig nach etwas Shakehands lieber mit Milch und Keksen zurückzog. Der die Frau seines Lebens fand. Der manchmal etwas kauzig und arrogant wirkte und trotzdem durch seine unverkennbare, unverfälschte und ehrliche Art zahlreiche Freunde aufweisen konnte, besonders auch aus der Prominenz: Chris Cornell, Eddie Vedder, Tim Burton, Kirk Hammett, Rick Rubin...

Neben dem biographischen Hauptteil, der etwa 80% des Buches ausmacht, findet der Leser JOHNNY RAMONEs ausführliche Meinungen zu jedem Album der RAMONES-Diskographie, ein paar obskure Top-10-Listen, einen Epilog von Lisa-Marie Presley, Danksagungen sowie zwei Nachworte von John Cafiero und Johnnys Witwe Linda Ramone.

Die Art und Weise des Erzählens ist schlicht und nüchtern, logischerweise etwas ich-zentriert, doch gerade das weckt in Verbindung mit dem direkten Sprachstil viel Sympathie und ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit, und man wünscht sich nach dem Lesen dieses toll layouteten Druckwerks, gerne selbst ein Freund JOHNNY RAMONEs gewesen zu sein. Nicht, weil er JOHNNY RAMONE war, sondern, weil er stets er selbst geblieben zu sein schien – ganz egal, wie dick das Bankkonto zuletzt war und welchen Status er in der Musikszene besaß. All den Fans und Freunden hat er mit diesem Buch ein Vermächtnis geschenkt, das im immaterialistischen Sinne unbezahlbar ist. Danke dafür.

FAZIT: Mehr als nur lesenswert.

Chris Popp (Info) (Review 4863x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Vorwort von Tommy Ramone
  • Prolog
  • 8 Kapitel
  • Epilog von Lisa Marie Presley
  • Bewertung aller Alben
  • Johnny's All-Time Top Ten
  • Danksagungen
  • Nachwort von John Cafiero
  • Nachwort von Linda Ramone

Besetzung:

  • Sonstige - Johnny Ramone unter Mithilfe von John Cafiero, Henry Rollins und Steve Miller

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Interviews:
  • keine Interviews
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