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Lausch: Canada Is Falling (Review)
Artist: | Lausch |
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Album: | Canada Is Falling |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative / Prog |
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Label: | Timezone | |
Spieldauer: | 43:34 | |
Erschienen: | 07.09.2012 | |
Website: | [Link] |
Wie stussig der Terminus Post Core (in die Schublade steckt man diese Band) ist, ruft das dritte Album dieser Österreicher noch einmal ins Gedächtnis: LAUSCH transzendieren überhaupt nichts in irgendeiner Weise, was ja die erste Vokabel gewissermaßen bedeutet, und haben auch reichlich wenig mit Hardcore zu tun, wie es das Anhängsel kolportiert. Am Spaß, den man mit „Canada Is Falling“ haben kann, ändert dies jedoch nichts.
Der ruppige wie quirlige Titeltrack fungiert als knappes Intro und geht in Richtung virtuoser Klangmathematik, doch mit „Endgame“ wird das Bild klarer. Das eingangs erwähnte stilistische Unwort mag deshalb bemüht werden, weil LAUSCH bisweilen mit verhallten Schrammelgitarren arbeiten, doch für den ansonsten damit einhergehenden artsy Popanz agieren sie kompositorisch zu konkret, sodass ihre Songs angenehm nahbar klingen. Hier wie in „Candyman“ (herrlich schräger Chorus) oder im traurigen Abschluss „Hate“ („she fucking hates me“; ihr habt euch doch nicht etwa in amerikanischen Matschpfützen gesuhlt?) stehen griffige Gesangsmelodien im Vordergrund, während das instrumentale Fundament etwas für Guido Lucas und das Label Noisolution wäre: irgendwie Indie oder Alternative, irgendwie Noise und doch Pop, aber nie vorhersehbar und emotional sehr haptisch.
Spielkulturell hämmern und streicheln (himmlisches Klavier im epischen „Counting“) LAUSCH zwischen Stoner-Riffs und unverzerrtem Feingefühl. Im tragischen „Safe In The Rain“ kommt Nineties-Grunge-Feeling mit progressivem Mehrwert auf, „Video Lights“ oder das dramatische „Wonderland“ klingen dank Alexanders Gesang wie kantige FOO FIGHTERS. „Candidate“ geht nicht zuletzt wegen seines fiesen Texts als Highlight durch und zeigt auf, dass die Gruppe an allen Fronten auf Qualität setzt, inhaltlich wie instrumental und auch hinsichtlich der Aufmachung von „Canada Is Falling“. Eine LP gibt es auch, und zwar im Rahmen einer Crowdfunding-Aktion. Mitmachen!
FAZIT: LAUSCH spielen Schlaumeier-Rock, sind aber keine Klugscheißer, sondern Musiker mit Herz und Songwriting-Gespür für Freunde von BLACKMAIL und Konsorten. „Canada Is Falling“ würde mit etwas mehr Schmackes und einem offensichtlichen Hit international weit vorne mitmischen; so ist es ein Ding für Liebhaber, aber dafür nicht weniger schön.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Canada Is Falling
- Endgame
- Candyman
- Video Lights
- Counting
- Wonder Land
- Candidate
- Safe In The Rain
- Hate
- Bass - Arnold Zanon
- Gesang - Arnold Zanon, Alexander Lausch
- Gitarre - Alexander Lausch
- Schlagzeug - Matthias Ledwinka
- Canada Is Falling (2012) - 12/15 Punkten
- Glass Bones (2015) - 11/15 Punkten
- Quiet Men (2017) - 11/15 Punkten
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