Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Metallica: Quebec Magnetic (DVD) (Review)

Artist:

Metallica

Metallica: Quebec Magnetic (DVD)
Album:

Quebec Magnetic (DVD)

Medium: DVD/Blu-ray
Stil:

Thrash / Heavy Metal

Label: Universal
Spieldauer: 02:57:00
Erschienen: 07.12.2012
Website: [Link]

Zum Abschluss der "Death Magnetic"-Phase veröffentlichen METALLICA noch einmal eine DVD - wohlgemerkt die vierte in eben dieser Phase. Nach Frankreich ("Francais Pour Une Nuit"), Mexiko ("Orgullo, Pasion y Gloria") und Bulgarien ("The Big 4") wurden auf "Quebec Magnetic" nun zwei Shows aufgezeichnet, die 2009 in Kanada gespielt wurden. Warum man im Dezember 2012 drei Jahre alte Aufnahmen veröffentlicht, ist sicherlich eine berechtigte Frage, aber man muss die Kuh ja melken, so lange sie Milch gibt und da ja eh das lukrative Weihnachtsgeschäft vor der Tür stand, wird "Quebec Magnetic" sich vermutlich auch ganz ordentlich verkauft haben.

Sollte irgendwer noch daran gezweifelt haben, dass METALLICA trotz der Tatsache, dass sie auf den Touren zu "Death Magnetic" jede Menge alter, harter Songs gespielt haben, mitten im musikalischen Mainstream angekommen sind, so muss man sich nur das Publikum anschauen, das auf "Quebec Magnetic" immer wieder eingeblendet wird. Ein metallisches Szenepublikum sieht jedenfalls ganz anders aus und mitunter wundert man sich schon, was für Leute in Kanada auf ein solches Konzert gehen. Das Publikum ist vor allem deshalb oft zu sehen, weil die Bühne bekanntlich mitten in der Halle aufgebaut wurde, wodurch auch dieser Konzertfilm oft ungewöhnliche Perspektiven bietet. Unter der Regie von Wayne Isham ist "Quebec Magnetic" auf jeden Fall eine ansehnliche Aufzeichnung geworden, das Bild ist gestochen scharf und alle Showelemente (Laser, Lichtshow, Pyros) kommen gut zur Geltung. Auch der Sound lässt grundsätzlich keinerlei Wünsche übrig. Neben DD 5.1 gibt es auch DTS Digital 5.1 Surround Sound, was bei einer entsprechend ausgestatteten Heimanlage mit großem Bildschirm schon ordentlich Eindruck macht. Brachial hart ist der Gesamtsound allerdings auch nicht, was vor allem an den zu sauberen Gitarrensounds liegt.

So weit zu den Pluspunkten, bei denen die Performance der Band aus gutem Grund nicht aufgeführt ist. Denn auch wenn METALLICA ja im Grunde genommen immer noch eine Metalband sind, so ist das, was sie da auf der Bühne treiben, erschreckend blutleer, unaggressiv und dem Mainstream, den sie bedienen, perfekt angepasst. Dass selbst eine Thrash-Granate wie "Battery" kaum Arsch tritt, liegt einerseits am zu weichen Gitarrensound, andererseits aber vor allem an Hetfields desaströser Gesangsleistung. Schief, ohne Power, ohne auch nur einem Hauch von Aggression - man hat wirklich das Gefühl, als hätten ihm all die therapeutischen Maßnahmen der Vergangenheit zwar menschlich sehr geholfen (er strahlt eben viel Positivität aus), ihm jedoch musikalisch jegliche Thrash-Attitüde geraubt. Schaut man sich ältere Liveaufnahmen aus den Zeiten des schwarzen Albums an, ist der Unterschied erschreckend frappierend. Der Rest ist bekannt: Lars Ulrich feiert vor allem sich selbst, Rob Trujillo stapft und hampelt in seinem ureigenen Stil herum und Kirk Hammett wirkt ausstrahlungsarm wie eh und je.

Die erste der beiden DVDs enthält das gesamte Konzert des ersten Abends, die zweite Scheibe die Songs, die exklusiv am zweiten Abend gespielt wurden. Dass die Fans über die Setlists im Internet abstimmen durften, ist angesichts der Tatsache, dass nahezu das komplette "Death Magnetic"-Album gespielt wird, nur schwer für bare Münze zu nehmen. Gut, "The Shortest Straw", "Holier Than Thou", "Damage, Inc." und "Phantom Lord" sind vemutlich aus diesem Grund zu hören und zu sehen, ansonsten gibt es aber wenig Überraschendes auf "Quebec Magnetic".

FAZIT: Stangenware aus dem Hause METALLICA, die nur der Die-Hard-Fan braucht. Wer jedoch der Meinung ist, dass METALLICA nur bis zum schwarzen Album und dem darauf folgenden Tourzirkel Relevanz hatten, kann "Quebec Magnetic" ruhig links liegen lassen, denn für jene ist das Teil in erster Linie enttäuschend. Letztlich dient diese Veröffentlichung eigentlich nur dem Zweck, noch ein paar Dollars mehr auf das Bandkonto zu bringen.

Andreas Schulz (Info) (Review 5193x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Disc 1
  • That Was Just Your Life
  • The End Of The Line
  • The Four Horsemen
  • The Shortest Straw
  • One
  • Broken, Beat & Scarred
  • My Apocalypse
  • Sad But True
  • Welcome Home (Sanitarium)
  • The Judas Kiss
  • The Day That Never Comes
  • Master of Puppets
  • Battery
  • Nothing Else Matters
  • Enter Sandman
  • Killing Time
  • Whiplash
  • Seek & Destroy
  • Disc 2
  • For Whom the Bell Tolls
  • Holier Than Thou
  • Cyanide
  • Turn the Page
  • All Nightmare Long
  • Damage, Inc.
  • Breadfan
  • Phantom Lord
  • Bonus Features:
  • Quebec City love letters featuring band and fan interview

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!