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Monolithe: III (Review)
Artist: | Monolithe |
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Album: | III |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Doom |
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Label: | Debemur Morti / Soulfood | |
Spieldauer: | 52:03 | |
Erschienen: | 16.11.2012 | |
Website: | [Link] |
Frankreich mal wieder … MONOLITHE als „Genre-defining entity“ zu bezeichnen, wie es das Label tut, ist vermessen, aber ihr drittes Album und Ein-Song-Wunder „III“ hat im Bereich Doom (im weitesten Sinn) eine Menge für sich.
Das Stück brodelt ausgehend von einer riffigen Einführung ständig, aber nicht nur. Passagen weitgehender Stille (kein Ambient-Schrott) wechseln sich mit dichten Klanggebirgen ab, in denen das Langwierige (nicht -weilige) keinesfalls zum Selbstzweck verkommt, denn speziell die Gitarristen flechten greifbare Motive ein, an welchen man sich über die gesamte Spielzeit hinweg erfreuen kann. Dass MONOLITHE mit diesen Elementen spielen und sie umdeuten, versteht sich angesichts eines zusammenhängenden Stückes fast von selbst.
Die Leads von „III“ versprühen zuvorderst Tragik und gefallen besonders in jenen Augenblicken, da sie mit den melodischen Riffs verschmelzen. Das Keyboard nimmt selten eine tragende Rolle ein, sondern unterstützt den Fluss, während die Erschaffung der Atmosphäre so gut wie ständig der Sechssaiten-Doppelspitze zuzuschreiben ist. Das erste Grollen nach rund 13 Minuten bleibt fast alleine auf weiter Flur (nächster Halt: Minute 20) und leitet ein Bruch ein: Piano, Strings und unverzerrte Gitarren bestreiten den Anfang des zweiten Drittels; danach wird die Stimmung lebhafter oder besser gesagt erwartungsvoller.
Die Auflösung dieser Spannung wird nur mit einigen dramatischen Riffs vorgetäuscht – danach repetiert man verhalten dissonant, was bereits vorgetragen wurde, ein interessanter Ansatz. Im letzten Drittel werden Bégot und Blin nachgerade virtuos und lassen die Harmonien perlen. Ein letztes Mal erhebt Loudin die Stimme wie ein Fanal an das fragwürdige Schicksal der Menschheit in der Zukunft, das MONOLITHE mit dieser Scheibe behandeln möchten. Mit Hinblick auf den ambivalenten Schluss des Stücks bleibt alles offen – für Homo Sapiens wie die Band selbst.
FAZIT: „III“ ist nicht zwangsläufig elitärer Stoff für geduldige Spezialisten, sondern innerhalb von grob 50 Minuten tatsächlich relativ zwingend ausgefallen. Wer beinahe instrumentalen Doom der fatal klingenden Sorte mag, hat hier einen ernsthaften Kandidaten zum Gernhaben ab der Hand.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- III
- Bass - Sylvain Bégot, Benoît Blin
- Gesang - Richard Loudin
- Gitarre - Sylvain Bégot, Benoît Blin
- Keys - Sylvain Bégot, Sébastien Latour
- III (2012) - 10/15 Punkten
- Nebula Septem (2018) - 13/15 Punkten
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