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Oddland: The Treachery of Senses (Review)
Artist: | Oddland |
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Album: | The Treachery of Senses |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 50:48 | |
Erschienen: | 27.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Nanu – Eddie Vedder ist jetzt bei COMMUNIC eingestiegen? Solche Gedanken gehen dem Rezensenten durch den Kopf, während „Above And Beyond“, der Opener von ODDLANDs Debütalbum „The Treachery of Senses“ durch die Anlage rauscht. Es wird nicht der einzige verquere Gedanke während der folgenden 50 Minuten bleiben.
Die Finnen machen nämlich gänzlich unfinnische Musik. Gestartet ist das Quartett vor vielen Jahren als grungeorientierte Rockband, und die Grungewurzeln hört man auch heute noch heraus, auch wenn sich die Combo mittlerweile deutlich wohler im modernen Progressive Metal fühlt. Es liegt aber insbesondere an Sänger Sakari Ojanen, der als Mix aus Vedder und Mike Patton (FAITH NO MORE) durchgeht, dass man die Grenzen des Prog Metals immer wieder durchbricht.
Ohnehin, das Wort „Grenzen“ scheint im Wortschatz von ODDLAND eh nicht vorzukommen, denn welche Band traut sich schon, Grunge und Prog Metal zu mixen? Dazu kommt die Tatsache, dass man in der einen Sekunde melancholisch und düster klingt, in der anderen Sekunde schon wieder warm und positiv. Auf jeden Fall klingt das meiste, was hier auf CD gebrannt wurde, äußerst ungewöhnlich, und so stakst der Rezensent nach dem PEARL-JAM-trifft-COMMUNIC-Vergleich weiter wie ein unbeholfener Storch durch den ODDLANDschen Klangsee. FAITH NO MORE, späte FATES WARNING, TOOL – all das taucht als zitierfähige Aussagen im ODDLAND-Sound auf, ohne allerdings zu 100 Prozent ins Schwarze zu treffen. Nur eines kann man mit Sicherheit sagen: Die ansonsten im Prog-Bereich als gesetzt geltenden DREAM THEATER taugen hier nicht als musikalischer Einfluss.
FAZIT: „Wenn einer von uns dem Rest der Band eine Idee präsentiert, dann wird diese erheblich verändert. Jeder von uns bringt irgendwie seinen eigenen Ansatz in die Songs ein – manchmal gehen wir alle in unterschiedliche Richtungen“, sagt Sänger und Gitarrist Ojanen. Genau so klingt „The Treachery of Senses“ auch. Manchmal ist der Hörer damit überfordert, aber – mal ehrlich – die 150. DREAM-THEATER-Kopie will doch ernsthaft auch niemand mehr hören, oder? Dann doch lieber ODDLAND noch ein wenig Zeit geben, ihren Sound zu perfektionieren und ein paar überflüssige Soundspielereien auszusortieren. Auf jeden Fall sollten die Finnen aber auch weiterhin ihre Scheuklappen-Allergie ausleben. Dann kann aus ihnen noch was ganz Großes werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Above And Beyond
- Flooding Light
- In The Eyes Of The Mourning
- Aisle Of Array
- Past The Gates
- Still The Spirit Stays
- In Endless Endeavour
- Sewers
- Lines Of Silver Blood
- Ire
- Bass - Joni Palmroth
- Gesang - Sakari Ojanen
- Gitarre - Jussi Poikonen, Sakari Ojanen
- Schlagzeug - Ville Viitanen
- The Treachery of Senses (2012) - 9/15 Punkten
- Origin (2016) - 12/15 Punkten
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