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Stockholm Lisboa Project: Aurora (Review)

Artist:

Stockholm Lisboa Project

Stockholm Lisboa Project: Aurora
Album:

Aurora

Medium: CD
Stil:

Spanische / portugiesische Folklore

Label: Westpark
Spieldauer: 53:51
Erschienen: 26.10.2012
Website: [Link]

Unter dem Banner von Aurora, der Göttin der Morgenröte, hat dieses Projekt auf seinem dritten Album den verwegenen Spagat zwischen portugiesischer und skandinavischer Lied-Tradition gewagt und geschickt aufgezogen: Die 15 Stücke stammen jeweils abwechselnd aus den beiden Kulturkreisen und wurden so trefflich arrangiert, dass (insbesondere schwedische) Klischees ausnahmsweise nicht anzutreffen sind.

Mit dem Zigeuner-Fado „Tu gitana“ findet das STOCKHOLM LISBOA PROJECT einen wehleidigen Einstieg, doch die Stimmung bleibt zwar bedächtig, aber nicht niedergeschlagen, wofür wie zu erwarten die nordischen Einflüsse sorgen. Die portugiesischen Traditionals, allen voran das A-Capella-Stück „Senhora do Almurtao“ oder das treibende „Lenco do meu caminho“ eignen sich wie es sich für südländische Gemüter geziemt nicht bloß zum Trauern, sondern kehren gleichsam eine unbeugsame Seite hervor.

Micaela Vaz' Stimme erweist sich nach kurzer Zeit als Aushängeschild des Quartetts. Sie ist es, die aus dem finsteren Bordun „Cancão longe“ein Gänsehauterlebnis macht und den Mittelalter-Blues (!) „Senhora Maria“ in einen eingängigen „Hit“ verwandelt. Davon abgesehen glänzt die Gruppe mit intelligenter Instrumentierung, die das teilweise alte Liedgut nicht abgeschmackt anmuten lässt. Die wenigen Eigenkompositionen (Stålspets Walzer „Instead of Facebook“ und „Björkhalling“, mit dem er seiner Heimat huldigt).

Das dominante Mundharmonika-Spiel sorgt für einen ungemein warmen Gesamtklang, der trefflich in jede Jahreszeit passt, und mit dem vorwitzigen Pfeifer „Dagen Gryr“ ist dem Ensemble eine humorige Spitze in einem ohnehin mannigfaltig gestimmten Songreigen gelungen. Prima Sache.

FAZIT: Das STOCKHOLM LISBOA PROJECT erweist sich als geschmackvoller, wahrender wie mit dem Etablierten brechender Nachlassverwalter zweier scheinbar doch nicht so weit divergierender Kulturen. „Aurora“ vereint Europas Norden mit dem Süden, der zugleich nahöstliche Einflüsse geltend macht, und dies alles gänzlich unpolitisch. Besser kann man sich eine Union nicht wünschen – auch ohne Verträge.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2814x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Tu gitana
  • Bjorkhalling
  • Senhora do Almurtão
  • Vagamundo
  • Instead of Facebook
  • Espelho quebrado
  • Lenco do meu caminho
  • Cancão longe
  • Senhora Maria
  • Polska efter Karl Lindblad
  • Folhinha do Salgueiro
  • Polska efter J. Bruun
  • Jasspodspolska
  • Dagen gryr
  • En tu puerta
  • Havet storma

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Aurora (2012) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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