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The Uni Versus: Legendary Tragedies And Classical Disasters (Review)
Artist: | The Uni Versus |
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Album: | Legendary Tragedies And Classical Disasters |
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Medium: | CD | |
Stil: | Rock? Rock. |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 29:59 | |
Erschienen: | 20.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Selten war ein Plattentitel so pompös, die Musik dahinter hingegen so unspektakulär. Die Schwaben hinter THE UNI VERSUS musizieren schon seit 15 Jahren zusammen und sind bis auf TIEFLADER Benjamin Baur unbeschriebene Blätter. Ob sich das hiermit ändert?
Die beiden Eingangsstücke „Farewell Tune“ und „Dark Days & Highlights“ bieten mehrheitsfähigen Rock mit recht schmissigen Melodien beziehungsweise im Fall des zweiten Stücks auch kräftigere Riffs. Hinzu kommt eine Prise Melodic Punk, die sich in mancher Wendung und Harmonie äußert. Mit dem ruhigen „Meanwhile...At The Wrong Side of Town“ zeigt man sich erstmals als quasi-“Erwachsenen“-Rockband: nachdenklich, teils dynamisch zurückgenommen und mit lakonischem Refrain. Überhaupt muss man dem Quartett attestieren, großen Wert auf Hooks und Eingängigkeit zu legen. Das Fieberhafte geht ihm deswegen völlig ab; das Team ist Chef, nicht der einzelne Musiker, wobei man für gewöhnlich rasch Gefahr läuft, zu langweilen, vor allem in dieser Zeit der instrumentalen und sonischen Superlative.
Umso konsequenter nehmen sich THE UNI VERSUS während „Melpomene“ zurück, obgleich der Härtezuwachs zum Chorus hin vorhersehbar ist. „Eternal“ überrascht dann mit unheilvoller, irgendwie orientalischer Stimmung als Schleicher mit ungeahnten Wendungen, die sich im Detail ausmachen lassen. Andreas Schmid versteht sich auf verschlungene Gesangslinien, und Zanolli spielt kreativ auf, ohne sich in den Vordergrund zu fiedeln. „Monkey“ steht hinterher sinnbildlich für die Anlage von „Legendary Tragedies And Classical Disasters“ – ein typischer Grower, der nach mehrmaliger Einfuhr ungeahnte Stärken offenbart. Die spannungsreiche Produktion beziehungsweise Arrangement-Kundigkeit der Band trägt ihren Teil zu diesem Eindruck bei: angezerrter Bass, vorbeihuschende Gitarrenmelodien und davon abgesehen gute Texte.
Dass THE UNI VERSUS überwiegend düster oder zumindest grämlich klingen, mag man ihnen als Einseitigkeit ankreiden, aber es ist sehr angenehm, nicht immer nur Tränendrüsendrücker oder Faustschwinger hören zu müssen. Mittelwege sind oft interessanter, zu hören auch in „Perfect Ride“ sowie dem euphorischen „Ausrutscher“ „Wide Awake“ am Ende, der durchaus Leichtigkeit versprüht.
FAZIT: Man kann THE UNI VERSUS in Ermanglung von Vergleichsmöglichkeiten als Allerweltsrock diffamieren, doch ihre Musik zeugt von alten Tugenden (Songwriting, Inhalt und solides Handwerke) und ist somit praktisch zeitlos. Dass sie beim Hören wächst, spricht dafür und stellt langanhaltende Freude an diesem pathetisch betitelten Einstand in Aussicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Farewell Tune
- Dark Days & Highlights
- Meanwhile...At The Wrong Side of Town
- Melpomene
- Eternal
- Monkey
- Perfect Ride
- Wide Awake (Salvation)
- Bass - Manuel Marterer
- Gesang - Andreas Schmid, Stefano Zanolli
- Gitarre - Stefano Zanolli
- Schlagzeug - Benjamin H. Baur
- Legendary Tragedies And Classical Disasters (2012) - 9/15 Punkten
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