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Vagiant: Gospel According To Vagiant (EP) (Review)
Artist: | Vagiant |
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Album: | Gospel According To Vagiant (EP) |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post Hardcore / Noise / Punk / Funk |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 17:17 | |
Erschienen: | 08.10.2011 | |
Website: | [Link] |
VAGIANT gibt’s zwar schon mal, diese hier sind aber nagelneu und bringen ihre erste EP aus Russland mit – ein leider noch viel zu kurzes Amalgam aus Post Hardcore, Stoner Rock, Heavy Funk und Noise Punk, das sich festzurrt wie eine chinesische Fingerfalle: Je mehr man davon loskommen will, desto stärker packt es zu.
Vorab: Was für ein großartiges Artwork (und hier ist ja nur die Vorderseite zu sehen). Hinter ihm verbergen sich vier Stücke (zuzüglich eines mit Sprachcomputer gesprochenen Intros auf Russisch), die in der wilden Schnittmenge zwischen REFUSED, AT THE DRIVE-IN, VOIVOD, MASTODON, FUGAZI, ROLO TOMASSI und THE FALL OF TROY aufs Ganze gehen. Funklöcher und 8-Bit-Explosionen dekorieren die Noise-Ausrichtung, dissonantes, monotones Rhythmusgitarrengeschrubbe untermalt wild jaulende Leads, zu denen gebrüllt und in schiefen Refrains auch mal gesungen wird. Das Ungestüme täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Songstrukturen durchaus ernst genommen werden. Besonders catchy ist keiner der Songs, aber der Ideenreichtum, der in jedem von ihnen zirkuliert, ist bemerkenswert. Vom Hard-Rock-Solo (Ausklang von „Eternal Quest For Endless Beauty“) über den typischen JANE’S-ADDICTION-Funk („How Bad Is Your Karma“) zum sludgigen Geschleife („Molerats“ – mit einem Riff, wie es auch von AMPLIFIER stammen könnte) werden sämtliche Feelings abgeklappert, die in diesem Kontext irgendwie Sinn machen. Und als Bindeglied gibt’s auch noch Mathprog-Passagen frei Haus.
FAZIT: „Gospel According To VAGIANT“ hypnotisiert, magnetisiert und pulverisiert. 17 Minuten klammert sich das Teil wie ein Facehugger an den Schädel und dringt in sämtliche Kopfkörperöffnungen ein. Wer sich der suggestiven Wirkung dieser monströsen Krachfalle entziehen kann, verdient Hochachtung für seine Willensstärke. Bleibt abzuwarten, ob diese Wirkung auch auf einen Longplayer übertragbar ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr