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Field: Let Me Go With You (Review)
Artist: | Field |
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Album: | Let Me Go With You |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Unit / Harmonia Mundi | |
Spieldauer: | 53:05 | |
Erschienen: | 16.08.2013 | |
Website: | [Link] |
Dieses seit knapp einer halben Dekade bestehende Quartett um den Berliner Leader Kempendorff leistet sich mit seiner dritten CD einen fulminanten Spagat zwischen Freeform-Jazz und konkreter Motivik.
Nun könnte man meinen, der Saxofonist sei Dreh- und Angelpunkt dieses Unterfangens, doch nicht selten erweist sich die Rhythmusgruppe beziehungsweise dabei gerade der fantastische Schlagzeuger Steidle als Maulsperren-Garant. Im frühen Schlüsselstück "Vier Himmelsrichtungen" (zwölf Minuten) und während des ähnlich ausgelegten "Lesen und Kämpfen" (man achte hier allerdings auch auf die verschmitzt anmutenden Melodiefragmente) hält er einerseits die materialhaften Beiträge von Saiten beziehungsweise Bläser zusammen, in "Undine" wird dann andererseits zumindest am Anfang fast richtig gegroovt, womit FIELD "Für Gerhard" und "Überschwing" vorwegnehmen, einen rasenden Wiederaufbereiter der frühen Bop-Tradition und einen finalen Spurt an die Limits des handwerklich Mach- (diese Gitarrenlicks!) und Fassbaren (Ohrenbluten allerdings nicht zu befürchten).
Als Songwriter sind FIELD gerade im Bereich Dynamik Experten, wie das angespannte, dann gelöste "Heimspecht" zeigt. "Surcharge" brodelt polyphon vor Spannung und klingt nach Fieber wie Miles Davis in seinen Sturm-und-Drang-Ensembles (auch ohne Trompete), "Melodie" fokussiert auf ähnliche Weise gleich mehrere ebensolche, die man jedoch zuerst mit den Ohren isolieren muss, und "Druffi" (immer feste) darf man mit Fug und Recht als herzliches Motto der Combo auffassen.
FAZIT: FIELD sind Forscherdrang mit rein akustischen Instrumenten und damit praktisch der Inbegriff von Jazz als Geisteshaltung, Spiel und Wagnis ohne Scheuklappen mit akustisch nicht unbefriedigendem oder gewollt intellektuellen, sondern unterhaltsamem Ergebnis, dessen Verantwortliche nicht über Für und Wider von U- sowie E-Musik debattieren müssen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Druffi
- Vier Himmelsrichtungen
- Undine
- Für Gerhard
- Lesen und Kämpfen
- Surcharge
- Melodie
- Heimspecht
- Überschwing
- Bass - Jonas Westergaard
- Gitarre - Ronnie Graupe
- Schlagzeug - Oliver Steidle
- Sonstige - Uli Kempendorff (Saxofon)
- Let Me Go With You (2013) - 12/15 Punkten
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