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Hämatom: Keinzeitmensch (Review)
Artist: | Hämatom |
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Album: | Keinzeitmensch |
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Medium: | CD/CD+DVD/Download | |
Stil: | Deutsch-Metal |
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Label: | Rookies & Kings/SPV | |
Spieldauer: | 50:15 | |
Erschienen: | 20.09.2013 | |
Website: | [Link] |
Egal, wie man zum musikalischen und visuellen Konzept von HÄMATOM steht: Wer ein Album in wirtschaftlich angespannten Zeiten mit hochwertiger Aufmachung, liebevoll gestaltetem Booklet und üppig bestückter Gratis-DVD auf den Markt bringt, der hat auf jeden Fall verstanden, dass man den Fans etwas bieten muss, damit sie zum Kauf eines physikalischen Tonträgers animiert werden.
Glücklicherweise bieten HÄMATOM allerdings auch losgelöst von einer schicken Hülle und dem vorhandenen Bonusmaterial reichlich Argumente für einen CD-Kauf. Hat man sich erst einmal von dem etwas befremdlich wirkenden Image der vier Musiker, die sich hinter Masken und den Pseudonymen Nord, Süd, West und Ost verstecken und so einer Personifizierung entziehen, gelöst, hat man viel Spaß an „Keinzeitmensch“, dem bereits vierten Studio-Album der fränkischen Deutsch-Metaller, die Neue Deutsche Härte á la RAMMSTEIN, Deutsch-Punk á la DIE TOTEN HOSEN, politikfreies Pathos wie bei den späten BÖHSEN ONKELZ mit einem Schuss Gothic vermengen und dabei jede Menge Hits produzieren.
Das als Video ausgekoppelte „Alte Liebe rostet nicht“ hat im Refrain eine klar erkennbare Onkelz-Melodik, in „Warum“ schauen die Hosen mehr als deutlich um die Ecke – nur zwei Beispiele dafür, dass HÄMATOM nicht unbedingt originell agieren, dafür aber unter den 13 neuen Songs auf eine annähernd im zweistelligen Bereich anzusiedelnde Anzahl an Hits kommen, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt – egal, ob man dabei recht rüde zu Werke geht („Panik“), massive Keyboards („Seelenpiraten“) auftischt oder nachdenklich-melancholisch („Sing“) agiert. An mancher Stelle übertreibt es das Quartett zwar mit dem Pathos und der akustischen Unterfütterung aus der Tastenkonserve, doch unterm Strich geht „Keinzeitmensch“ absolut in Ordnung und dürfte jedem, der die genannten Vorreiter der deutschen Rockszene schätzt, gefallen.
Als Bonus gibt es zudem eine DVD, die den Videoclip zu „Alte Liebe rostet nicht“, ein sehenswertes Making-Of, zwei Tourreports und ein paar Einsichten in die Proberaumaktivitäten der Band enthält – da sind manche regulär veröffentlichte DVDs dünner bestückt.
FAZIT: RAMMSTEIN ohne rollendes R, DIE TOTEN HOSEN ohne moralinsauren Campino-Zeigefinger, die BÖHSEN ONKELZ ohne politischen Hintergrund – HÄMATOM machen auf „Keinzeitmensch“ vieles richtig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Willkommen in der Unsterblichkeit
- Säulen des Wahnsinns
- Alte Liebe rostet nicht
- Ahoi
- Warum
- Panik
- Morgenrot
- Seelenpiraten
- Die vierte Macht
- Sing
- Bester Freund, Bester Feind
- Ketten der Nacht
- Genug ist genug
- Schutt und Asche (Bonustrack)
- Keinzeitmensch (2013) - 10/15 Punkten
- X (2014)
- Wir sind Gott (2016) - 11/15 Punkten
- Die Liebe ist tot (2021)
- Lang lebe der Hass (2022)
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