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Heisse Projektile: Du und deine Scheisse (Review)

Artist:

Heisse Projektile

Heisse Projektile: Du und deine Scheisse
Album:

Du und deine Scheisse

Medium: CD
Stil:

schräger Deutschpunk

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 63:33
Erschienen: 24.10.2012
Website: [Link]

"Ich bin komisch" heißt einer der 20 Songs auf "Du und deine Scheisse", dem dritten Album einer Band namens HEISSE PROJEKTILE und dieser Titel ist auch irgendwie Programm auf dieser Platte. Die Bande aus Süddeutschland spricht von sich als die mit Abstand berüchtigste Underground-Punkrockband der Region, was natürlich ein bisschen überzogen ist. Man muss dem Trio allerdings zugestehen, dass es durchaus außergewöhnlich ist.

Die Sache fängt eigentlich ganz ansprechend an, denn "Das Projektil" ertönt zu Anfang dank des prägnanten Basses durchaus post-punkig (was auch im Verlauf immer mal wieder vorkommt). Bis der Sänger ein paar Würggeräusche von sich gibt und das zum Lachen findet, während eine Dame mit Telefondienstleistungsstimme den Bandnamen stöhnt. Und spätestens mit dem folgenden Nonsens-Song "Hinterher ist man immer schlauer" ist der gute erste Eindruck dann endgültig verflogen. Bald schon fragt der Hörer sich, was das soll, stellt aber ebenso bald fest, dass die Musik von HEISSE PROJEKTILE so kacke ist, dass sie irgendwie schon wieder gut ist. Mit dünnem Sound schrammelt und holpert man sich durch seine Kompositionen, agiert dabei aber durchaus charmant. Man bekommt gar den Eindruck, dass die Jungs gut musizieren könnten, wenn sie denn wollten - da sei nochmal auf die Postpunk-Schlagseite hingewiesen, die durch die nicht sehr stark verzerrte Gitarre und ein paar nette Bassläufe erzwungen wird. Stattdessen pflügt man sich aber mit hohem Tempo durch seine Songs, bei denen der Gesang oft ein bisschen genuschelt wirkt - man kommt kaum hinterher, wenn man denn darauf achten möchte, was da textlich so abgesondert wird.

Absonderung ist ob der teilweisen Fäkallyrik das passende Wort, ekelig wird es wie in "Der Messie" auch gerne mal. Zumeist gibt es aber komische Geschichten über komische Menschen, die komische Beziehungen führen, komische Dinge tun oder komische Erlebnisse haben. Komisch aber weniger im Sinne von lustig, als von seltsam. Belustigend ist das manchmal aber doch. Gut, den Text von "Einfach mal Amok laufen" sollte man der BPjM jetzt nicht zwingend vorspielen, die könnten besonders die Passage mit dem Mädchen, dass den Amokläufer eh schon immer scheiße fand, wenig lustig finden. Man kommt jedoch nicht umhin festzuhalten, dass der scheinbare Unsinn, den HEISSE PROJEKTILE auf diesem Album textlich verzapfen, durchaus auch mal Sinn macht - auch wenn man das wegen der Art und Weise, wie man mit den Worten spielt, nicht immer auf Anhieb zu erkennen ist.

FAZIT: "Und deshalb stimmt mit dir was nicht" möchte man den drei Musikern zurufen - aber irgendwie hat es ja doch Esprit, was die Jungs da verzapfen. So bescheuert es manchmal klingen mag, was man da zu hören bekommt.

Andreas Schulz (Info) (Review 4518x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Das Projektil
  • Hinterher ist man immer schlauer
  • Einmal und nie wieder
  • Toi-Toi-Zeitreise
  • Dildo aus Gold
  • Der Messie
  • Du wiederholst dich
  • Valentinstag
  • Napalm im Milchreis
  • Soweit dich deine Füße tragen
  • Und deshalb stimmt mit dir was nicht
  • Alte Kameraden
  • Tanz auf heisser Asche
  • Der kleine Parasit
  • Ich freu mich, dass du glücklich bist
  • Einfach mal Amok laufen
  • Nörgel-Nörgel
  • Dein ganz privater Luxus Chaot
  • Ich bin komisch
  • Deine Gegenwart am Morgen ist wie Sahne auf dem Eis

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
meinetwegenGlas
gepostet am: 21.02.2013

User-Wertung:
5 Punkte

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