Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Jeff Williams: The Listener (Review)

Artist:

Jeff Williams

Jeff Williams: The Listener
Album:

The Listener

Medium: CD
Stil:

Jazz

Label: Whirlwind / Rough Trade
Spieldauer: 73:15
Erschienen: 06.09.2013
Website: [Link]

Mit seinem New Yorker Quartett brilliert Schlagzeuger JEFF WILLIAMS nach "Another Time" von 2011 erneut auf einem ohne Doppelboden live eingespielten Album mit sieben Eigenkompositionen im Stil der alten Jazz-Schule. Das klingt zwar traditionsbewusst, aber nicht angestaubt, und steckt voller Energie, die mancher Rockband abgeht.

Obschon die Musiker auf Themen fokussiert sind (vorneweg sehr eingängig: "Beer And Water"), lassen sie sich beim Improvisieren nicht lange bitten, was sie je nach Schwerpunkt und im Vordergrund stehendem Solisten mal den Ensembles um Ornette Coleman, Don Cherry oder Sonny Rollins anlehnt. So setzt Bassist Hébert Solo-Glanzpunkte im verspielten "Borderline" und liefert sich davon abgesehen generell einen kraftvollen Schlagabtausch mit dem federführenden Trommler.

Ein Höhepunkt ist definitiv das rhythmisch ausgesprochen vielfältige "Fez". Dem mit dem gedämpften, aber nicht minder ausdrucksvollen Doppel aus "She Can't Be A Spy" (entspannt) und "Lament" (düster) zwei entsprechende Gegenpole zur Seite stehen. Es sind die längsten Stücke auf "The Listener", einem hinsichtlich seines Titels vielsagenden Live-Album: Als Hörer ist man eingeladen, die zeitlos eigene Jazz-Deutung der Beteiligten am besten unterm Kopfhörer aufzusaugen, denn ihre Interaktion ist schlicht herausragend und zeugt gleichermaßen von Respekt voreinander wie Wagemut im konservativen Kontext.

"Scrunge/Search Me", dessen Bass-Motiv ins kurze "Slew Footed" überleitet, geizt nicht mit besonders freiem, dennoch niemals unmelodischem Saxofonspiel, und der Saul-Chaplin-Standard "Dedicated To You" stellt den Trompeter in balladeskem Umfeld ins Schlaglicht.

FAZIT: Jazz live zwischen Konservatismus und Neuerung, wenn man so will, auch wenn die Idiome von JEFF WILLIAMS schon seit Jahrzehnten bestehen; oft genug kann man diesen freien Sound aber dessen ungeachtet gar nicht hören.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4288x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Beer And Water
  • Borderline
  • She Can't Be A Spy
  • Fez
  • Lament
  • Scrunge/Search Me
  • Slew Footed
  • Dedicated To You

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!