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Jeff Williams: Lifelike (Review)
Artist: | Jeff Williams |
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Album: | Lifelike |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Whirlwind | |
Spieldauer: | 56:32 | |
Erschienen: | 11.05.2018 | |
Website: | [Link] |
Den Schlagzeuger JEFF WILLIAMS, der musikalisch zwischen New York pendelt (live wie als Musikhochschul-Dozent), kennen mit dem Katalog des Labels Whirlwind Vertraute bereits durch Combo-Arbeiten, für die er seinen Namen hergibt, u.a. das auch bei uns hervorragend angekommene Album "Outlier" von 2016. Bei "Lifelike" handelt es sich dem Titel gemäß indes um den Mitschnitt eines Konzertes, das der Drummer am 13. Juni 2017 im Vortex Club in der britischen Hauptstadt gab, wo sich mehrere renommierte Kollegen auf der Bühne einfanden, die dabei nicht zum ersten Mal an seiner Seite standen.
Das Allererste, was an "Lifelike" auffällt, ist die klug ersonnene Dramatik des gespielten Sets. Mit 'Under The Radar' beginnt alles sachte, doch schon beim ersten Einsatz von Trompeter Gonçalo Marquez merkt man, dass sich die Beteiligten auf ein niveauvolles Feuerwerk eingestellt haben. Die durchschnittlich acht bis zehn Minuten dauernden Kompositionen schillern vor glänzenden Einzelperformances, obgleich das Team sozusagen Chef ist.
Die Saxofonisten John O'Gallagher (Alt) und Josh Arcoleo (Tenor) geben dem "Outlier"-Track 'The Interloper' eine regelrecht akrobatische Wendung, wohingegen 'Dream Visitor' mit hypnotischem Bassmotiv und abermals einem Trompetensolo begeistert; dass Marquez mit 'Canção Do Amolador' das einzige Material einreichen durfte, dass nicht vom Namengeber stammt, sagt einiges über dessen Ambitionen mit "Lifelike" aus. Er selbst wiederum changiert scheinbar mühelos zwischen fast rockiger Power und dezenter Zurückhaltung im Sinne der melodischen Substanz, die seine Stücke von jeher auszeichnet - womit er als Trommler eine Ausnahmestellung genießt.
Der bekannte englische Pianist Kit Downes rückt nicht nur während des mäandernden 'Double Life in den Brennpunkt, sondern auch im klagenden 'Lament', bis die Blasinstrumente in den Vordergrund zurückkehren, und Williams folgt der dynamischen Spannungskurve entsprechend versiert, selbst bis in die schreienden Free-Jazz-Anwandlungen hinein, die gegen Ende zu Tage treten.
FAZIT: JEFF WILLIAMS hat zur Darbietung für diesen Mitschnitt klar strukturierte Kompositionen aus seinem Repertoire zusammengestellt und mit fieberhaft agierenden Solisten wie Begleitern ins Epische überführt, ohne nur eine Sekunde die Orientierung zu verlieren. "Lifelike" strotzt ungeachtet des demonstrierten Einfallsreichstums der Protagonisten aus dem Stegreif vor Hooks, die den Grundcharakter der jeweiligen Studioaufnahmen bewahren. Davon abgesehen: ein hörenswertes Jazz-Live-Album.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Under The Radar
- The Interloper
- Dream Visitor
- Lament
- Borderline
- Conçao Do Amolador
- Double Life
- The Listener (2013) - 11/15 Punkten
- Outlier (2016) - 11/15 Punkten
- Lifelike (2018) - 12/15 Punkten
- Bloom (2019) - 13/15 Punkten
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