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John Wheeler: Un-American Gothic (Review)

Artist:

John Wheeler

John Wheeler: Un-American Gothic
Album:

Un-American Gothic

Medium: CD
Stil:

Singer-Songwriter

Label: Cooking Vinyl / Indigo
Spieldauer: 42:46
Erschienen: 08.02.2013
Website: [Link]

Ein HAYSEED DIXIE auf dem Solo-Trip. JOHN WHEELERs Debüt scheint vordergründig (siehe Titel) etwas dekonstruieren zu wollen, dem sein Macher dennoch eine Menge schuldet: der eigenen US-Heimat, die Barley Scotch, wie er sich bei der Hauptband nennt, längst gen England verlassen hat. Folklore steht am Anfang aller zwölf Stücke aber sie darauf beschränken zu wollen, wäre eine Schande.

Dass die Platte on the road geschrieben wurde, hört man ihr nicht an: Wheeler ist Multi-Instrumentalist, hat aber sehr kompakt arrangiert, um sich zum Geschichtenerzähler aufzuschwingen. Stilistisch tut er dies wie angedeutet auf vielfältige Weise, wobei die Fiedel immer wieder daran erinnert, woher der Mann kommt, und dies in gut der Hälfte der Stücke. "Deeper In Debt" ist nach dem Opener so ein Fall, das schwelgerische "Houses In A Row" (zu viel Redbrick in Cambridge gesehen?) ein besonderds schöner, und "Street Sweeper Lullaby ein überraschend rauchiger, der geradewegs aus einer schummrigen Kneipe irgendwo downtown wabern könnte.

Andererseits hört man in "Doomsday Dance" die Ruppigkeit von ganz frühem Mod, genauso wie "Eton Rifles" (der Name sagt es bereits) direkt aus dem neuen Zuhause stammen könnte ... Elton John am Piano in Canterbury vielleicht? Wie dem auch sei, "Un-American Gothic" ergibt letztlich Sinn als Titel, da Wheeler persönliche, ja auch spukhafte Stories zum Besten gibt, mit welchen man sich wo auch immer auf Erden identifizieren kann. "Küss mich noch einmal" und "Black Forest Skies" bekunden Liebe zu europäischem Boden und gehen dabei so sehr ans Herz, wie die fröhlicheren Stücke ein breits Grinsen provozieren. Mit diesem Album im Gepäck braucht der Mann zumindest für diesen Schreiber keine Musik mehr mit seiner eigentlichen Combo zu machen.

FAZIT: "Un-American Gothic" hat alles, was eine Singer-Songwriter-Scheibe braucht, mit der ihr Erzeuger hervorstechen möchte. Es zeigt Kritik nach außen wie innen, emotionale Nahbarkeit und musikalisch eine fast schillernde Bandbreite, umgesetzt mit spielerischer Klasse ... ach ja, Wheelers ausdrucksstarke Stimme ist im Übrigen Gold wert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2941x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Down At The Exit
  • Doomsday Dance
  • Eton Rifles
  • Deeper In Debt
  • Little Houses In A Row
  • Küss mich noch einmal
  • Like I Want You
  • Street Sweeper Lullaby
  • Wondering Why I Ever Go Home
  • Masters Of War
  • Black Forest Skies
  • Walk Between The Raindrops

Besetzung:

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