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Marathonmann: Holzschwert (Review)
Artist: | Marathonmann |
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Album: | Holzschwert |
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Medium: | CD | |
Stil: | Punk / Screamo / Hardcore |
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Label: | Century Media / EMI | |
Spieldauer: | 36:22 | |
Erschienen: | 22.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Deutscher Rock, der kein Deutschrock ist - das sind MARATHONMANN. "Holzschwert" ist das Debütalbum des Vierers aus München und ein Einstand nach Maß. Mit Eigenständigkeit und extrem viel Tiefgang ausgestattet rockt sich die Band durch eine Mischung aus Punk, Screamo und Post- bzw. Hardcore und hat mit Sänger Michael Lettner zudem noch ein echtes Ass im Ärmel. Denn der Knabe hatte eine markante, kratzige Stimme mit der er eindringlich sing-schreit und die nachdenklich machenden Texte in die Seele presst.
Zwar sind MARATHONMANN ziemlich eingängig und melodisch zugange, doch die vorherrschende melancholische Note verhindert, dass man in poppige Gefilde abdriftet. Eher ist das Gegenteil der Fall. Die mitunter enorm negativen Texte, die oft den Verlust von Träumen und Zielen, das Abkämpfen im Alltag und den damit verbundenen Frust thematisieren, sind so authentisch und lebensnah, dass einem die Songs tatsächlich extrem nah gehen. Verkopfte Möchtegern-Intellektualität sucht man bei MARATHONMANN vergeblich, stattdessen ist der Spiegel, der einem vorgehalten wird, so klar und direkt, dass es mitunter weh tut - selbst wenn man sich nicht genau in den Texten wiederfindet. Man kann sich aber so gut in das Erzählte hineinfühlen und mitunter auch hineinsteigern, dass "Holzschwert" einem die Laune richtig schon vermiesen kann.
Es mag widersprüchlich klingen, dass gerade das den Reiz dieser Platte ausmacht und dass man gerade deshalb eine gewisse Art von Spaß daran hat. Aber wenn man für die melancholischen Aspekte des Lebens empfänglich ist, kann das eben auch funktionieren. Vor allem, wenn die musikalische Umsetzung und die Texte Hand in Hand gehen. Kraftvoll, energisch, in den Melodien stets düster und mollig, im Songwriting fokussiert und sofort auf den Punkt kommend - so frisch MARATHONMANN klingen, so souverän agieren sie gleichzeitig. Dafür, dass die Band erst seit 2012 aktiv ist, muss man hier von einer beeindruckenden Schnellentwicklung sprechen.
FAZIT: Ernsthafter als CALLEJON, inhaltlich so tiefgehend wie es die SCHWEISSER mal waren, musikalisch durchaus mehrheitsfähig und mit jeder Menge Eigenständigkeit gesegnet, sind MARATHONMANN ein spannender Newcomer mit einem schrecklich schönen Debütalbum.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wenn du dem Teufel deine Hand gibst
- Die Stadt gehört den Besten
- Unter Tränen
- Holzschwert
- Räume
- Wir sind immer noch hier
- Grabräuber
- In den Trümmern deiner Sätze
- Propeller
- Schiffe versenken
- Bass - Michael Lettner
- Gesang - Michael Lettner
- Gitarre - Robin Konhäuser, Tom Fischer
- Schlagzeug - Marcel Konhäuser
- Holzschwert (2013) - 12/15 Punkten
- Kein Rückzug Kein Aufgeben (EP) (2014)