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Mesh: Automation Baby (Review)

Artist:

Mesh

Mesh: Automation Baby
Album:

Automation Baby

Medium: CD
Stil:

Synthiepop

Label: Dependent / Alive
Spieldauer: 63:51
Erschienen: 15.03.2013
Website: [Link]

Unverhofft kommt oft. MESH sind eigentlich so etwas wie mein persönliches One-Hit-Wonder. "You Didn't Want Me", der 1997er Clubhit der britischen Synthiepop-Band, ist ein wunderbarer Song, auf Albumlänge hingegen konnte mich die Band nie so richtig begeistern. Knapp vier Jahre nach dem letzten Album "A Perfect Solution" (das ich auch nur ganz nett fand), sieht die Welt mit "Automation Baby" überraschenderweise etwas anders aus, denn die neue Platte ist eine richtig positive Überraschung geworden.

Stilistisch hat sich bei dem Duo aus Bristol eigentlich gar nicht viel geändert. MESH stehen noch immer für eingängigen Synthiepop, der von Mark Hockings Stimme getragen wird. Den großen Unterschied macht vor allem die Tatsache aus, dass "Automation Baby" mit seinem modernen, druckvollen Soundgewand gar nicht mehr so nett und glattgebügelt klingt, wie ich es von der Band immer empfunden habe. Gemeinsam mit Produzent Olaf Wollschläger hat man eine Platte aufgenommen, die auf einem wuchtigen rhythmischen Fundament von unten Druck macht und deren Songs durchaus opulent arrangiert sind, ohne jedoch die typischen Trademarks der Musik von MESH zu vernachlässigen. Dass ein fetter Sound für ein gutes Album nicht reicht, ist klar, aber auch das Songwriting ist über weite Strecken überzeugend und abwechslungsreich. Zudem ist "Automation Baby" eine Art Konzeptalbum, die Songs drehen sich um die Geschichten einer fiktiven Protagonistin, die beispielhaft für eine Generation steht, in der soziale Netzwerke, eine virtuelle Welt und hemmungsloser Konsum wichtiger sind, als echte Beziehungen zu physischen, nicht digitalen Freunden.

Die ersten Klänge des Openers "Just Leave Us Alone" erinnern ein bisschen an den Future Pop von VNV NATION, der Song entwickelt sich aber schnell zu einem clubtauglichen Synthiepop-Stück mit einprägsamem Refrain. Das folgende "Taken For Granted" klingt zwar deutlicher nach DEPECHE MODE, als deren aktuelles Album "Delta Machine" es über weite Strecken tut, ist aber bei weitem kein Abklatsch und besticht vor allem durch Hockings Gesangslinien. Deutlich poppiger wird es in "You Want What's Owed To You", aber selbst hier klingen MESH nicht mehr so brav wie vorher. Der treibende Titeltrack überrascht mit 8Bit-Sounds, bevor ein kurzes Instrumental scheinbar den ersten Albumteil beschließt. Fordernd und hymnisch, ja beinahe schon aggressiv prescht "This Is The Time" mit auffälligen Gitarrenspuren vor, danach folgt mit "The Way I Feel" ein bezaubernd schöner, sehr ruhiger Song mit Akustikgitarre, Streichern und asiatisch anmutendem Zwischenpart. Dem etwas unauffälligeren "Adjust Your Set" folgt mit der Singleauskopplung "Born To Lie" ein harter Knaller, bevor das zweite Instrumental wieder für eine Pause sorgt. "Flawless" begeistert mit einer starken Kombination aus Text und Musik, während "Never Meet Your Heroes" wieder etwas unauffälliger daher kommt. "When The City Breathes" offenbart wieder Clubtauglichkeit, das abschließende "You Couldn't See This Coming" ist ein ruhiger, aber intensiver Ausklang.

FAZIT: Ja, ich bin wirklich begeistert und freue mich, dass MESH es nun auch mal geschafft haben, mich mit einem ganzen Album von ihren Qualitäten zu überzeugen. Die längere Pause und die Entwicklung zeitgemäßer Sounds haben der Band hörbar gut getan und in Kombination mit einigen wirklich tollen Songs ist "Automation Baby" ein starkes, kraftvolles Album geworden.

Andreas Schulz (Info) (Review 5510x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Just Leave Us Alone
  • Taken For Granted
  • Automation Baby
  • AB Incidental No.1
  • This Is The Time
  • The Way I Feel
  • Adjust Your Set
  • Born To Lie
  • AB Incidental No.2
  • Flawless
  • Never Meet Your Heroes
  • When The City Breathes
  • You Couldn't See This Coming

Besetzung:

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