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Minerva: Germinal (Review)
Artist: | Minerva |
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Album: | Germinal |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Psychedelic Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 46:27 | |
Erschienen: | 25.10.2013 | |
Website: | [Link] |
Im Intro zu "A Child Was Born In Spring" wird ein Erbauungsgesang wie von US-Marinesoldaten zu rhythmischem Klappern angestimmt, den MINERVA des weiteren wieder aufgreifen, alldieweil Jans jazzig zartes Gitarrenspiel die dynamisch mäandernde Komposition über neun Minuten hinweg prägt. Das folgende "Before I Lost My Fight And Sight" ist sogar etwas länger und auch kraftvoller, wobei der bissige Gesang aufgrund der Produktion zwar nicht hervorsticht, aber dennoch für einen weniger improvisatorischen als konkreten Eindruck sorgt. Hier kommt auch erstmals Saxofonist Benny zum Tragen, der dem Track eine leichte Canterbury-Note verleiht, obzwar die Gruppe eindeutig im psychedelischen Rock verortbar ist, weniger im Folk, den das knapp gefasste Instrumental "Der gläserne Käfig" mit Akustikgitarre und Flöte hervorkehrt.
Mit "All I've Done" reichen MINERVA den Anspieltipp der Platte für alle momentan Retro-Hörigen ein: epische Länge von über zwölf Minuten, griffige Grundstruktur mit erzählerischem Text sowie perlende Leadgitarren und kraftvolle Riffs gleichermaßen. Mittig platzieren die Musiker ihren Drummer mit einer Spoken-word-Performance auf Deutsch zu Unisono Bass und Gitarre - ein feistes Ausrufezeichen in puncto Originalität mit einem gewaltigen Ende, dessen Energie die Combo ins treibende "Hastily" hinüberrettet, das wohl Seventies-lastigste Stück auf "Germinal", mit dem auch der WITCHCRAFT- bis GRAVEYARD-Konsens zufriedengestellt sei.
MINERVA sind aber viel mehr als das, wie bisher ersichtlich geworden sein dürfte, und der selbstredende Abschluss "Schicht im Schacht" gemahnt noch einmal in kompakter Form daran: Gesang und klare Motivik kennzeichnen auch dieses klassisch Haken schlagende Heavy-Rock-Stück, das Saxofon sorgt für einen beträchtlichen Mehrwert, und das Herz, mit dem die Musiker bei der Sache sind, hört man zu jeder Sekunde klopfen. Der Renzensent hätte sich eine moderne Produktion gewünscht, aber das ist ja schon fast Sünde in diesem Bereich.
FAZIT: MINERVA platzieren sich im vorderen Drittel ihrer Zunft - "Germinal" ist ein buntes wie stringentes Album zwischen Psychedelic, geradaus geradeaus gerichtetem Rock und einigen krautigen Schrullen geworden, das keine Vergleiche scheuen muss, wobei sich die Band eine erfreulich unkalkulierte Herangehensweise bewahrt hat, ohne auf griffige Songs zu verzichten. Newcomer-Tipp spätestens Jetzt!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Child Was Born In Spring
- Before I Lost My Fight And Sight
- Der gläserne Käfig
- All I've Done
- Hastily
- Schicht im Schacht
- Bass - Enny
- Gesang - Enny, Jan
- Gitarre - Jan
- Keys - Johannes Walenta
- Schlagzeug - Martin
- Sonstige - Benny (Saxofon)
- Stories Of A Journeyman (2011)
- Germinal (2013) - 12/15 Punkten