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Noriega: Desolo (Review)

Artist:

Noriega

Noriega: Desolo
Album:

Desolo

Medium: CD/Download
Stil:

Noise / Math / Sludge

Label: Blackwave / Viable Records
Spieldauer: 27:21
Erschienen: 09.08.2009
Website: [Link]

Diese erste EP des Nebenprojekts von Mitgliedern der Sludger BLACK SHEEP WALL und ADMIRAL ANGRY wurde bereits 2009 in den USA veröffentlicht und stellt eine empfehlenswerte Investition für Freunde des gepflegten Mindfuck dar.

Die Combo aus Los Angeles begeht einen Spagat zwischen Noise Rock der Marke KARP oder HARVEY MILK und fiesem Grind- oder Math-Gerödel von CONVERGE bis DILLINGER ESCAPE PLAN, ohne an den großen Namen zu kratzen, gerade auch in spielerisch technischer Hinsicht. Von gewollt jazzigen Dissonanzen, im Opener "You Are God Songs" auf den Bass verlagert, überführen die Musiker in rasende Blastbeats, wozu Trae Malone hysterisch bis dumpf uneigenständig grollt. Gerade ersteres gefällt im Rahmen der generell manisch getrieben wirkenden Musik, für die man gleichwohl eine Ader haben muss, auch weil sie nicht herkömmlichen Strukturen entspricht.

Als Höhepunkte gehen das mit einer tragischen Melodie ausgestattete Lärmgebilde "Detriment" und die 13-minütige Achterbahn "Ballacaust" am Ende durch, während welcher NORIEGA ebenso dichten Doom weben wie minimalistische Parts (ein längeres Drumsolo) ausbreiten und enervierende Feedbacks auf musikalische Weise einsetzen. Ihr Frontmann dürfte sich am Ende der Session wohl übergeben haben, so wie er sich hier verausgabt. Ein Sound vor allem zum Fühlen, statt sich an Songs im eigentlichen Sinn zu erinnern, denn die Ideen der Gruppe gehen nicht immer auf ... Die knappe Post-Hardcore-Walze "Bernard" und der Semi-Djent "Life By Myself" fallen eher unter die Kategorie des austauschbar Entbehrlichen.

FAZIT: "Desolo" ist letztlich gewollt zerfahrener Sludge, Kopfmusik mit einem von seinem Bauch geleiteten Sänger beziehungsweise Schreihals und Klang gewordene Katharsis - nicht sonderlich individuell in Anbetracht der offensichtlichen Einflüsse, aber legitim als künstlerischer Ausdrucks von seelischem Leid in der harten Postmoderne.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3043x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • You Are God Songs
  • Bernard
  • Detriment
  • Life By Myself
  • Ballocaust

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Desolo (2009) - 9/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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