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Oranssi Pazuzu: Valonielu (Review)
Artist: | Oranssi Pazuzu |
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Album: | Valonielu |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Black Metal |
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Label: | Svart Records | |
Spieldauer: | 46:14 | |
Erschienen: | 11.10.2013 | |
Website: | [Link] |
Nicht von dieser Welt scheinen die finnischen Anbeter des Orangen Demon Pazuzu. Mit ihrem dritten Album nehmen sie den Hörer erneut mit auf eine Reise durch ihre kruden, obskuren Visionen, die musikalisch irgendwie im Black Metal verwurzelt sind, sich aber über so ziemlich jede Grenze und Konvention des Genres hinwegsetzen.
Ähnlich den Vorgängeralben wird auch „Valonielu“ von einer ganz eigenen, düsteren Atmosphäre begleitet, die ihresgleichen sucht. Dabei schaffen es die Finnen beeindruckend, Elemente des Black Metals mit Rock-, Stoner- und 80er Keyboardklängen zu verbinden. Das Ergebnis ist verstörend und doch faszinierend. Durch die gesangliche Darbietung in der Heimatsprache klingen die Songs insgesamt noch um einiges böser. Ähnlich ihren Landsmannen AJATTARA oder SAATTUE erschaffen ORANSSI PAZUZU ihre ganz eigene Nuance in einer Szene, die mit Durchschnitt überschüttet wird.
Die sechs dargebotenen Songs sind extrem vielschichtig und machen recht deutlich, dass ORANSSI PAZUZU noch lange nicht alle Extreme ausgelotet haben. Bestes Beispiel: das fast zwölfminütige 'Uraanisula', das im Mittelpart fast rituell beschwörend wirkt und trotz seiner Länge zu keiner Zeit auch nur ein Fünkchen Langeweile aufkeimen lässt. Der klimatische Aufbau nimmt den Hörer sofort ein und schlägt ihn mit seiner Bedrohlichkeit sofort tief in den Sessel. Dabei ist der Einsatz des spacigen Keyboards und den abgedrehten Gitarrensounds ein echtes Kontrastprogramm zur pumpenden Bass-Gitarre, die mit den Drums die Fahrtrichtung auf Linie hält.
Alle Fragezeichen werden aber auch nach dem x-ten Durchlauf nicht verschwinden und so verlockend dieses Album auch ist, genauso abstoßend ist es andererseits. Nach dem Konsum von „Valonielu“ fühlt man sich irgendwie leer und scheint doch gezwungen, noch einmal reinzuhören. Ein fürchterlicher Trip auf miesen Drogen, der einer geistigen Talfahrt durch die Opiumhöhlen und Absinthkaschemmen gleichkommt.
FAZIT: „Valonielu“ ist ein buntes Album geworden, das trotz seiner Vielzahl von verquerten Elementen wirklich böse daherkommt. Die geschaffene Grundstimmung ist teils verstörend aber parallel ebenso hypnotisierend. Mag sein, dass man sich als Hörer ein bisschen mehr Zeit für diese Platte nehmen muss und auch die richtige Verfassung für die Rezeption abpassen sollte. Wenn es dann aber passt, geht es Stück für Stück, Schlag auf Schlag und „Valonielu“ nimmt einen ein und dann ist die investierte Zeit allemal amortisiert. Antesten!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Vino Verso
- Tyhjä Temppeli
- Uraanisula
- Reikä Maisemassa
- Olen Aukaissut Uuden Silmän
- Ympyrä On Viiva Tomussa
- Bass - Ontto
- Gesang - Jun-His
- Gitarre - Moit, Jun-His
- Keys - Evill
- Schlagzeug - Korjak
- Sonstige - Evill: Organ, Effects
- Valonielu (2013) - 11/15 Punkten
- Mestarin Kynsi (2020) - 11/15 Punkten
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