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The Flying Eyes: Lowlands (Review)
Artist: | The Flying Eyes |
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Album: | Lowlands |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Psychedelic Rock |
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Label: | Noisolution / Indigo | |
Spieldauer: | 44:36 | |
Erschienen: | 26.07.2013 | |
Website: | [Link] |
Mit Anfang 20 blickt diese Gruppe aus Baltimore bereits auf eine rund fünfjährige internationale Karriere zurück. Nachdem sie auf ihrem selbstbetitelten Album alte Einzelaufnahmen kompiliert und mit dem Ausrufezeichen "Done So Wrong" debütiert hat, stellt sie mit "Lowlands" zum zweiten Mal ein geschlossenes Album vor.
Klassisch in A- und B-Seite aufgeteilt, entspinnt sich "Lowlands" als völlig konservative, überraschungsarme Stilübung in Sachen Seventies-Hardrock mit Blues-Schlag auf schmutzigen Fuzz-Fundament. Die Stücke von THE FLYING EYES bleiben aber spannend genug, weil die Musiker zahlreiche Stimmungs- und damit einhergehende Tempo- beziehungsweise Rhythmuswechsel erarbeitet haben, welche ihre Spielfreude hörbar machen. In diesem Rahmen liegen auch die Strukturen im grünen Bereich, sodass die Scheibe zu einem recht griffigen Vergnügen wird.
Der Gesang tönt zuweilen nach Kurt Cobain ("Rolling Thunder"), und so dreckig THE FLYING EYES auch sein mögen, musizieren sie doch edler als die ältesten Grunger, denn die beiden Klampfer solieren gerne und oft. Die ersten paar Tracks gehen als satte Mischung aus BLUE CHEER und frühen HAWKWIND durch, "Smile" ist unheilvoller Doom, dessen Spannungskurve keine Auflösung erfährt und somit verpufft (falls Kurven das können), "Alive In Time" swingt zu unauffällig, und mit dem psychedelischen Titelstück - der ersten hypothetischen B-Seite - gefallen sich die Macher zu sehr selbst, als dass ihre lakonischen Anwandlungen (zu floskelhaft, was auch für "Surrender" gilt: Klischees mit Frauengesang und Sitar) auf den Hörer übersprängen. Wie gesagt, es handelt sich um eine Stilübung, die mitunter nicht glaubwürdig genug anmutet.
Mit "Eye Of The Storm", einem zarten Garage-Entwurf mit sehr eingängigen Strophen, ist die Band wieder auf der Höhe, wohingegen sie sich bei "Comfort Machine" in unspannendem Genudel verliert. Anscheinend muss das eben so sein, wenn man sich sklavisch einem bestimmten Stil und mutmaßlichen Lebensgefühl andient. Andrew Stockdale hat jüngst bei ähnlicher Ausrichtung buntere Pillen in den Pulk geschmissen.
FAZIT: THE FLYING EYES machen zuerst ein Identifkationsangebot, sich an einer Vergangenheit zu erfreuen, die zwangsläufig nicht rekapitulierbar ist, auch nicht durch musikalischen Eskapismus. Danach folgen bei ihnen die Kompositionen an sich, mit welchen sie sich um Kreativität bemühen, allerdings gehemmt von der selbst auferlegten Einschränkung, wahlweise Blumenkinder oder Stoner im ursprünglichen (Cheech-&-Chong-)Sinn zu sein.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Long Gone
- Under Iron Feet
- Rolling Thunder
- Smile
- Alive In Time
- Lowlands
- Eye Of The Storm
- Surrender
- Bass - Mac Hewitt
- Gesang - Will Kelly, Mac Hewitt
- Gitarre - Adam Bufano, Will Kelly
- Schlagzeug - Elias Mays Schutzman
- The Flying Eyes (2009) - 8/15 Punkten
- Done So Wrong (2011) - 10/15 Punkten
- Lowlands (2013) - 8/15 Punkten
- Burning Of The Season (2017) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Imago
gepostet am: 31.07.2013 User-Wertung: 1 Punkte |
Hey, interressante Rezension Andreas. Interessant vor Allem deshalb, weil ich die Dinge ganz anders sehe und von Stockdale viel mehr enttäuscht und von den Flying Eyes viel mehr überrascht worden bin! Die Jungs spielen meiner Meinung nach sicherlich nicht die abwechslungsreichste Musikrichtung, allerdings finde ich, dass die Platte 'Lowlands' vor allem durch ihren unbestechlichen Sound glänzt, der sich in jedem Track neu und anders entfaltet, völlig verschiedenartige Effekte und Klangmuster nutzt und sich wunderbar hören lässt.
Ich finde die späten 60er/frühen 70er haben nie besser geklungen! Grüße |
Andreas Schiffmann
gepostet am: 31.07.2013 |
Vom Sound allein kann ich mir nichts kaufen; ich finde sowieso, dass momentan viel zu viele Bands mehr einen Sound "spielen" also eigentliche Songs, und dabei kann man langfristig nur verlieren. Wenn sich nämlich Hörgewohnheiten ändern, hat die Musik in einigen Jahren keinen Bestand mehr, weil sie hoffnungslos antiquiert klingt, solange die Kompositionen so dünn sind. |