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Tomahawk: Oddfellows (Review)
Artist: | Tomahawk |
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Album: | Oddfellows |
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Medium: | CD | |
Stil: | Noise / Alternative |
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Label: | Ipecac / Soulfood | |
Spieldauer: | 40:48 | |
Erschienen: | 01.02.2013 | |
Website: | [Link] |
Nach einer kurzen Pause und dem Weggang von Kevin Rutmanis bedient nun auch bei dieser Patton-Veranstaltung Trevor Dunn (MR. BUNGLE, FANTÔMAS) den Bass. Davon abgesehen sind TOMAHAWK aber immer noch das logische Ergebnis dessen, was man erhält, wenn man die ehemaligen Betätigungsfelder der Mitglieder kombiniert.
Subjektiv klingt die Combo härter als noch auf „Anonymous“, wobei Patton aber verträglich singt wie in den letzten Jahren allzu selten. „White Hats/Black Hats“, „Typhoon“ sowie das Titelstück gniedeln mit betrunkenen Riffs und mal einem Flüstern, mal melodischer Intonation wie Denisons JESUS LIZARD zu besten Zeiten, und das eingängige „Stone Letter“ mutet so straight und unbeschwert an wie FAITH NO MORE auf „The Real Thing“. Deren Punk-Einfluss hört man vor allem in „South Paw“, und hätte Mike bereits die erste Scheibe der Alternative-Initiatoren eingesungen, wäre man fast geneigt, dessen Wave-Einfluss auch für das emotionale „I.O.U.“ sowie den zweiten Leisetreter „A Thousand Eyes“ gelten zu lassen.
Betörend sind auch immer wieder die hintergründigen „Uh“-Chöre, quasi ein Auffangnetz für Staniers knallharten HELMET-Punch („Waratorium“), doch der Trommler kann auch swingen, wie „Rise Up Dirty Waters“ beweist, zu dem nur noch John Zorns Saxofon fehlt, um es für Tzadiks Avant-Jazz-Releases zu empfehlen. In ihrer Sprunghaftigkeit stehen TOMAHAWK den frühen MR. BUNGLE hier besonders nahe, und „Choke Neck“ kehrt die ungebrochene Liebe zum Werk von Tony Iommi hervor. Das cineastische FANTÔMAS-Moment kommt indes im weitläufigen „The Quiet Few“ nebst Anhang – dem erzählerischem „I Can Almost See Them“ – zum Tragen und findet im Crooner „Baby Let's Play____“ seine Vollendung.
Unter den 13 Stücken ist tatsächlich weder ein Stinker noch überhaupt schwerlich genießbare Intellektuellen-Muzak zu hören; stattdessen besinnen sich die Macher in dieser Konstellation auf das, was vor allem ihr Sänger von jeher am besten konnte. Gute Songs ohne stilistische Scheuklappen schreiben.
FAZIT: „Oddfellows“ ist seinem Titel zum Trotz wenn auch keine Mainstream-konforme, so doch angenehm musikalische Umsetzung des Eklektizismus der Mitglieder von TOMAHAWK. Die vom Gesang geprägten Stücke wirken allesamt rund und aufs Nötige beschränkt, wobei der Vorzug eines erfahrenen, eingespielten Teams selbst vermeintlich abwegige Einfälle schlüssig klingen lässt – wie schlaue Stücke für schlaue Menschen oder solche, die sich dafür halten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Oddfellows
- Stone Letter
- I.O.U.
- White Hats/Black Hats
- A Thousand Eyes
- Rise Up Dirty Waters
- The Quiet Few
- I Can Almost See Them
- South Paw
- Choke Neck
- Waratorium
- Baby Let's Play____
- Typhoon
- Bass - Trevor Dunn
- Gesang - Mike Patton
- Gitarre - Duane Denison
- Schlagzeug - John Stanier
- Oddfellows (2013) - 11/15 Punkten
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