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Wintersun: Time I (Review)

Artist:

Wintersun

Wintersun: Time I
Album:

Time I

Medium: CD
Stil:

Melodic Symphonic Extreme Metal

Label: Nuclear Blast / Warner
Spieldauer: 40:07
Erschienen: 19.10.2012
Website: [Link]

Wieviele Jahre haben WINTERSUN nochmal gebraucht, um ihr zweites Album auf die Reihe zu bekommen? Richtig, acht lange Jahre hat man sich gegönnt, um dem selbstbetitelten Erstling "Time" folgen zu lassen. Das man dann auch erst einmal auf zwei Teile gesplittet hat, um den Hörer nicht zu überfordern. Ist klar. Angenommen, auch "Time II" ist wie "Time I" 40 Minuten lang - wer bitte schön wäre denn mit 80 Minuten symphonischem Breitwand-Metal zwischen ENSIFERUM, NIGHTWISH, BLIND GUARDIAN und CHILDREN OF BODOM wirklich überfordert? Wie wenig traut man dem Musikhörer heutzutage noch an Kozentrationsfähigkeit zu?

Zugegeben, WINTERSUN haben nicht gerade kurze, eingängige Songs für "Time I" aufgenommen. Im Grunde genommen gibt es sogar nur drei echte Songs auf diesem... ok, nennen wir es Album, nämlich "Sons Of Winter And Stars", "Land Of Snow And Sorrow" und "Time". "When Time Fades Away" ist ein langes Intro, "Darkness And Frost" ein Zwischenspiel. Diese drei Songs jedoch werden mit allem aufgeplustert, was man von cineastisch anmutendem Metal erwartet: orchestraler Bombast im Übermaß, große hymnenhafte Melodien, folkloristische Epik, peitschendes Uptempo, zarte ruhige Parts, männliche Chöre, hartes Gekeif, wohlklingender Klargesang. Besonders gelungen, auch wenn sie auf dem Papier erstmal nicht so recht dazu zu passen scheinen, sind asiatisch anmutende Harmonien, die immer mal wieder eingeflochten werden in dieses unheimlich dicke Gewebe, das einen schlicht und ergreifend plättet.

Angesichts der Vielzahl an nicht-metallischen Instrumenten und Sounds ist man allerdings geneigt, hier schon fast eher von einem Soundtrack mit harten Gitarren zu sprechen, statt von einem Metalalbum, das mit ein bisschen Bombast aufgepeppt wird. Den Vorwurf mussten sich NIGHTWISH zuletzt auch schon gefallen lassen, aber da war die Wirkung anders, weil die Songs greifbarer und eben mehr Song waren, als es bei WINTERSUN der Fall ist. Zugutehalten muss man Mastermind Jari Mäenpää allerdings auch, dass man das wohl kaum besser machen kann, auch wenn ein Tuomas Holopainen letztlich immer noch der bessere Songschreiber ist.

FAZIT: Im Grunde genommen ist es eine Farce, dass man "Time I" und "Time II" nicht als ein Album veröffentlicht, denn auch wenn hier unheimlich viel passiert - so anspruchsvoll ist das Gebotene dann auch wieder nicht. Acht Jahre Reifezeit waren wohl eher acht Jahre Aufblähzeit - im Kern ist "Time I" jedoch kein schlechtes Album, wenn man heutztage noch Spaß an der Machart hat.

Andreas Schulz (Info) (Review 5421x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • When Time Fades Away
  • Sons Of Winter And Stars
  • Land Of Snow And Sorrow
  • Darkness And Frost
  • Time

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Time I (2012) - 9/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Highmudleader
gepostet am: 08.01.2013

User-Wertung:
13 Punkte

Na da ist ja endlich die Review zu Time 1 ... Eine solch langes Warten auf eine Review kann man ja schon fast mit einem 8 Jahre langen Warten auf ein Album gleichsetzen ... =P ... ich war mir fast sicher ich müsse warten bis der zweite Teil da ist, um ein Review über das Gesamtwerk zu lesen.
Sehe den Split ebenson kritisch, aber die 40 Minuten die mein Ohr haben mich nicht enttäuscht ... trotz hoher Erwartungshaltung. Der Bombast kam nicht so überraschend, die Tendenz wurde auf dem Debutalbum zum Ende hin schon deutlich, außerdem hieß es ja das ganze sei ein "massives projekt" mit aberwitzig vielen Einzeltracks pro Song. Die Entwicklung zu mehr Hollywood bringt Positives und Negatives. Auf der einen Seite fehlen die irren Soli, die sau schnellen Drums und generell kommt die metallische Seite kürzer. Dafür ist Time 1 auf längere Sicht motivierender (, weil man die Klanglandschaften nicht sofort in Gänze realisieren kann) und atmosphärischer. Und ich fand die Atmosphäre die Wintersun erzeugt schon 2004 sehr ansprechend. Gebe dem Werk eine wohlverdiente 13 wie dem Vorgänger auch.
Highmudleader
gepostet am: 08.01.2013

User-Wertung:
13 Punkte

Ups ... da haben sich ein paar Rechtschreibschlampigkeiten eingeschlichen ... wer sie findet darf sie behalten !
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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