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Ah Voix Bass: Soleil (Review)

Artist:

Ah Voix Bass

Ah Voix Bass: Soleil
Album:

Soleil

Medium: CD
Stil:

Jazz, Pop und Chanson

Label: Beste! Unterhaltung
Spieldauer: 50:58
Erschienen: 07.11.2014
Website: [Link]

Das Label Beste! Unterhaltung war schon immer für eine Überraschung gut!
Und hier kommt eine weitere Überraschung des anspruchsvollen, für viele aber garantiert ungewöhnlichen, musikalischen Geschmacks!
Eine Überraschung, die es in sich hat - vielleicht schon darum, weil diese Musik ausschließlich von akustischen Bässen, etwas Percussion und einer weiblichen, mit Sicherheit klassisch ausgebildeten Stimme lebt!

Die Stimme - ach ja - die Stimme.
Wer sich musikalisch dermaßen beschränkt, wird garantiert dem Gesang sehr große Bedeutung beimessen.
Nein, es wird nicht nur gesungen. Auch gesprochen, gestöhnt, gewimmert und vieles mehr.
Und genau diese vokalen Freiflüge sind auch für das gemischte Musik-Doppel AH VOIX BASS von immenser Bedeutung.
Dass die Sängerin DANY TOLLEMER sich garantiert auch der Woodstock-Generation und dem „Make Love, No War“-Gefühl der Flower-Power-Generation sehr nahe fühlt, ist schon an ihrem illustren Outfit auf dem Cover erkennbar. JANIS JOPLIN reloaded lächelt uns dort an - doch das ist der optische Teil, wie sieht nun der vokale aus?
Die französische Sängerin klingt nach der großen weiten Welt, die sich in den unterschiedlichsten Stilen wohl fühlt: Chanson, Jazz, Rock, Pop, Klassik, (a)tonale Vokalakrobatik

Das gesamte Album gleicht einem wahren Experimentierfeld, mit der offensichtlichen Absicht, dem Hörer zu vermitteln, was alles mit Stimme, Bass und Percussion angestellt werden kann. Und das ist verdammt viel: Man kann rocken, oder klassisch Bach „covern“, eine Stimme wie die unterschiedlichsten Instrumente klingen lassen - sogar Psychedelisches geht, genauso wie Schlagerhaftes oder Chansonhaftes! Natürlich wird in verschiedenen Sprachen gesungen - das ist ein glattes Muss. Also Französisch, Deutsch, Englisch - alles kein Problem!

Viele werden in diesem Moment wohl denken: „Au weia, was ist denn das für ein wildes Musikdurcheinander!“ Und sie liegen richtig, denn „Soleil“ verlangt dem Hörer viel ab. Auch einen sehr toleranten Umgang mit Musik, die eben nicht im Fluss ist, sondern ein Erlebnisfeld, auf dem ständig ungewohnte Überraschungen lauern. Ganz wichtig ist auch die kristallklare Aufnahmequalität, die bewirkt, dass man beim Hören der CD den Eindruck hat, die Musik käme nicht etwa aus den Boxen, sondern die beiden Musiker würden mitten im Raum, direkt vor uns sitzen und zeigen, was sie alles drauf haben.

Melodien von kraftvoll bis zärtlich verfolgen einen. Der Bass setzt jede Menge Akzente, um die anspruchsvollen Geschichten, welche sich hinter den Texten verbergen, zu untermalen und deren Stimmungen zu betonen. Bereits der erste Song „Ado Africain“ erzählt von der Flucht eines jungen Afrikaners, der voller Hoffnungen ein Flüchtlingsboot besteigt. Aber es geht auch um die Volkskrankheit Migräne in „Migre Haine“ (Ein „hässlicher Feind“, unter dem die Sängerin selber leidet!), die Faszination der „Soleil“-Sonne und welche Glücksgefühle sie beim Menschen (besonders der Sängerin, die gerne „oben ohne“ am Strand in der Sonne liegt) auslösen kann oder um Schmetterlinge (im Bauch) in „Butterfly“ und echte Schmetterlinge, die das Album dann mit „Papillon“ beenden.

Auf jeden Fall aber ist dieses „Soleil“ kein Download-Album. Man sollte es unbedingt als CD besitzen, denn das dicke 18seitige Booklet ist nicht nur sehr liebevoll, sondern auch unglaublich informativ gestaltet. Neben den Fotos der Musiker, einer kurzen Geschichte ihrer Zusammenarbeit in deutscher Sprache und allen Texten sind nämlich auch zu allen Liedern, der Verständlichkeit halber, deutsche Erklärungen beigefügt. Ein Booklet, das nichts zu wünschen übrig lässt! Denn so wird auch Musik, die anfangs gewöhnungsbedürftig erscheint, schlüssig, verständlich und macht diejenigen neugierig, die in unserer doch leider viel zu musikalischen Alltagsoberflächlichkeit noch immer auf der Suche nach etwas Besonderem sind.

FAZIT: „Auf ihrem Debüt ‚Soleil‘ erzählen die beiden bewegende, musikalische Geschichten. Feinsinnig, minimalistisch, chansonesk, Bass und Gesang!“ Diese Feststellung ist im Booklet von „Soleil“ zu lesen - und ihr ist nichts hinzuzufügen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4888x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Ado Africain
  • Flageolets
  • Soleil
  • Butterfly
  • Quelques Lignes
  • L‘amour Sur Le Fil / Inventio Nr. 4
  • Vieux Mots Tards Que Jamais
  • Lili
  • Migre Haine
  • T‘as Pas Tout Dit / Ta Katie T‘a Quitté
  • Summer & Fire
  • Ma Prière
  • Papillon

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Soleil (2014) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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