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Appearance Of Nothing: A New Beginning (Review)
Artist: | Appearance Of Nothing |
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Album: | A New Beginning |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Power Prog | |
Spieldauer: | 57:39 | |
Erschienen: | 14.02.2014 | |
Website: | [Link] |
Progressive Metal neigt in den letzten Jahren dazu, nur noch ganz selten wirklich spannende Veröffentlichungen hervorzubringen. Zumeist überbieten sich die Bands darin, DREAM THEATER möglichst detailgetreu zu kopieren (inklusive DREAM THEATER), wichtiger als funktionierende Songs scheinen vielen Nachwuchsbands eher gesetzlich geregelte Mindestbreaks pro Song oder wilde Ritte über Griffbrett oder Keyboardtasten zu selbstdarstellerischen Zwecken zu sein.
Und dann gibt es noch Bands wie HAKEN, ETHEREAL ARCHITECT – oder eben APPEARANCE OF NOTHING. Die Schweizer zeigen auch auf ihrem dritten Album, wie man die Stilbeschreibungen „progressiv“, „modern“, „unnachgiebig hart“ und „eingängig“ sinnvoll miteinander kombinieren kann, so dass am Ende die Beschreibung „einzigartig“ dabei herauskommt. Wie schon auf dem Vorgänger „All Gods Are Gone“ scheuen sich die Eidgenossen auch auf „A New Beginning“ nicht davor, harsche Töne anzuschlagen, lassen Basser Omar Cuna schon mal gutturale Grüße in Richtung Death Metal entsenden, riffen heftiger, als dies NEVERMORE jemals getan haben – um nur Sekunden später mit einer Göttermelodie um die Ecke zu kommen, bei der die Stimme von Pat Gerber sämtliche Körperhaare in Hab-Acht-Stellung schickt. Nachzuhören beispielsweise beim über zehnminütigen „Without A Reason“, das den Hörer auf die viel zitierte Achterbahnfahrt schickt: Eben noch wähnt man sich in einer Freddie-Krüger-Version von SYMPHONY X, um nur Sekunden später das Licht am Ende des Tunnels in Sonnenexplosionshelligkeit strahlen zu sehen.
Natürlich kommen auch APPEARANCE OF NOTHING nicht drum herum, dass DREAM THEATER erwähnt werden. Auch auf „A New Beginning“ gibt es die eine oder andere Passage, die an die einstigen Taktgeber der Prog-Metal-Szene erinnern. Geschenkt. Es gibt vermutlich keine Prog-Band, die nicht Einflüsse der New Yorker Ausnahmekönner verarbeiten würde. Auch die Tatsache, dass das Quintett NEVERMORE, SYMPHONY X oder VANDEN PLAS schon einmal gehört hat, kann weder verwundern noch verärgern, denn das, was APPEARANCE OF NOTHING am Ende des Tages aus ihren Einflüssen machen, ist absolut eigenständig. Hier treffen knüppelharte Passagen auf herzerweichende Melodien, hier trifft Pat Gerber sowohl mit seiner rauen Stimmauslegung als auch mit melodiös-sanften Varianten stets den richtigen Ton, hier werden Death-Metal-Vocals nicht wegen einer oberflächlichen „Boah, gumma, sind wir hart“-Attitüde wahllos platziert, sondern weil sie in den Fluss der Songs passen, hier funktionieren Melodien als authentische Herzöffner und nicht als Untermalung eines Disney- und/oder Einhorn-Films.
FAZIT: Angefangen beim hymnenhaften „Chains Of History“ (nachzuhören und –schauen auf Youtube) über die zwei Monster-Ideen-Ansammlungen „Without A Reason“ und „A New Beginning“ bis hin zum abschließenden „When The Glass Breaks“, das den Finger des Hörers nach einer knappen Stunde mit mehrstimmigen Chören und Gitarrenharmonien, die Gary Moore im Rockerhimmel erfreuen werden, direkt in Richtung „Repeat“-Taste schickt: „A New Beginning“ ist kein wirklicher Neuanfang für die Schweizer, sondern eine konsequente Fortführung dessen, was der Vorgänger bot. Moderner Progressive Metal, der die Protagonisten traumwandlerisch sicher auf den schmalen Drahtseilen zwischen Kunst und Kommerz, zwischen Eingängigkeit und Komplexität, zwischen Melodie und Härte zeigt. „All Gods Are Gone“ bekam an dieser Stelle 13 Punkte – und die Wertung für „A New Beginning“ mit seinen sich nicht abnutzenden Melodien ist gleichzeitig Honorierung für das Geleistete wie Ansporn für das vierte Album: Die 15 schaffen APPEARANCE OF NOTHING auch noch…
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Chains Of History
- Without A Reason
- The Seer
- A New Beginning
- Forsaken
- Echoes
- When The Glass Breaks
- Bass - Omar Cuna
- Gesang - Pat Gerber, Omar Cuna
- Gitarre - Peter Berger, Pat Gerber
- Keys - Marc Petralito
- Schlagzeug - Ronnie Wolf
- All Gods Are Gone (2011) - 13/15 Punkten
- A New Beginning (2014) - 14/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
The Man
gepostet am: 15.02.2014 User-Wertung: 15 Punkte |
..danke für das ausgezeichnete Review. Hab die Scheibe gekauft und bin begeistert, danke |