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Bolywool: Já (Review)

Artist:

Bolywool

Bolywool: Já
Album:

Medium: CD/Download
Stil:

Nebulöser Pop aus Island

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 30:38
Erschienen: 16.04.2014
Website: [Link]

Beginnen wir diese Kritik mal mit einem Video und kommen erst dann zu kritischen Ausführungen bezüglich der dritten CD „Já“ des isländischen Duos BOLYWOOL. Auf „Dreams Of Nova Scotia“ begleiten wir zu atmosphärischen Klängen und hohen Gesängen ein junges Mädchen mit großem Rucksack über einen Güterbahnhof, dann entlang weiter Felder und befahrener Straßen. In dem Rucksack muss das Mädchen garantiert ein paar CDs von SIGUR ROS und RADIOHEAD verstaut haben - die passen auch so schön zur filmischen Kulisse. Am Ende nimmt die Tramperin ein netter Autofahrer mit, den sie zum Dank beim Tanken beklaut und dann verschwindet.

Ähnlich wie dem betrogenen Autofahrer geht es auch dem Hörer von „Já“. Als erstes kommen wir uns sicher betrogen vor, wenn unser CD-Player zwar die Laufzeit einer EP, aber keinesfalls eines wirklich umfassenden Albums anzeigt. Gerade mal 30 Minuten und das soll's dann schon gewesen sein? Ja, leider. Aber so schlimm ist es wiederum auch nicht, denn auf „Já“ erwartet uns eben nur längst Bekanntes aus der Mottenkiste der SIGUR RÓS-Sphärenklänge und der elektronisch verspielten, ausschließlich ruhigen RADIOHEAD-Phasen. Mit „Dreams Of Nova Scotia“ oder „Drop Of Comfort“, zwei bewusst auf Hit getrimmte Songs, begegnen uns auch noch verspielte PET SHOP BOYS aus ihrer musikalischen E-Pop-Spätphase.

Gut 15 Jahre existiert das Dream-Pop-Duo nun bereits und brachte es bisher mit „Through A Century“ (2009) und „Isles“ (2012) gerade mal auf zwei Studio-Alben, dem nun mit „Já“ ein weiteres Mini-Album hinzugefügt wird, das von den typisch isländischen Zutaten lebt. Schwebende, unterkühlt anmutende Rhythmen, die elektronisch verfremdet und mit viel hohem, männlichen Gesang vorgetragen werden, versuchen unterschiedliche Jahreszeiten zum Klingen zu bringen, was sich dann genauso neblig anhört, wie es auf dem Cover dargestellt wird. Innovation jedenfalls klingt anders als diese akustische Illustration einer nervenden Naturerscheinung.

FAZIT: Musik für die Nebel-Tage - kurz hört man sie, dann verschwindet sie hinter einem Schleier, wird danach nicht wieder gefunden und vergessen. Balsam für die Ohren und eine Menge nebulöser Kleister für die Seele.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2804x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Ode To Autumn
  • Summer Rain
  • Dreams Of Nova Scotia
  • Lullaby For Eldfell
  • Eg/Þu (Part 1)
  • Heart Is An Oracle
  • Drop Of Comfort
  • Eg/Þu (Part 2)
  • Stal I Himni
  • Flyja (I'd Die For You)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • (2014) - 7/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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