Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Burning Saviours: Boken Om Förbannelsen (Review)

Artist:

Burning Saviours

Burning Saviours: Boken Om Förbannelsen
Album:

Boken Om Förbannelsen

Medium: CD
Stil:

Doom Metal/Hardrock/Retro Rock

Label: I Hate Records
Spieldauer: 38:07
Erschienen: 11.04.2014
Website: [Link]

Retro-Sound aus Örebro? Klar, GRAVEYARD. Und WITCHCRAFT. Neuerdings auch BLUES PILLS. Aber eben auch BURNING SAVIOURS. Gegründet 2003, war das Quartett schon sehr früh am Start, ist im Vergleich zu den Stadtkollegen trotz dreier guter Alben in der Vita in der ansteigenden Welle aber ziemlich untergegangen. Das liegt in erster Linie natürlich an der zwischenzeitlichen Auflösung von 2008 bis 2010 (in Verbindung mit Ausflügen in andere Metal-Terrains unter dem Namen WHYTE ASH), aber vielleicht war die Musik der PENTAGRAM-Fans selbst für den zunehmend rückwärtsgewandten Massengeschmack auch zu doomlastig, auch wenn die Band auf dem dritten Album eine Kurskorrektur vorgenommen hatte.

Bei „Boken Om Förbannelsen“ (dt.: „Buch über den Fluch“) handelt es sich um die chronologische Zusammenstellung der vier nach der Reunion entstandenen Vinyl-Singles (Förbannelsen Part 1 – 4) und dass die Schweden es auch nach der Wiedervereinigung nicht zwingend barrierefrei angegangen sind, um evtl. den anhaltenden Trend möglichst auszunutzen, wird auch auf dem ersten (wenn auch mit 38 Minuten ziemlich kurzen) Longplayer seit sieben Jahren schnell klar, kommt der Opener „Förbannelsen“ doch gleich mal in ihrer Heimatsprache daher. Das klingt eigen, aber auch durchaus passend, und sobald der herrliche Seventies-Klampfensound, der in der Songmitte durch das Solo zusätzlich in den Fokus gerückt wird, einen erst mal gepackt hat, nimmt man das eh fast nur noch beiläufig wahr.
Der Song deutet aber auch schon die (erneuten) Veränderungen an, die mit der Reunion bei den brennenden Heilsbringern einhergegangen sind und die sich im Laufe des Albums manifestieren. Besonders vom lockereren Stil des Drittwerks „Nymphs & Weavers“ mit seinem stärkeren Folk-Anteilen ist die Band wieder ab- und zurück in die eigene Vergangenheit gerückt; auch die Rückkehr zu I Hate Records ist da schon bezeichnend. Aber selbst zu den Frühwerken gibt es einige Unterschiede zu vermelden. So fällt der auch mal leicht schiefe und gelegentlich johlende Gesang, den Gitarrist Mikael Monks jetzt mitübernommen hat, schon mal wesentlich unscheinbarer aus als der seiner Vorgänger. Zudem finden sich keine Flötentöne mehr, was einige Altfans bedauern dürften, haben diese auf den bisherigen Alben auch nicht ganz unwesentlich zum Charme der Band beigetragen. Auch die ehemals gelegentlich auftauchende Orgel wurde eingemottet.
Dennoch ist 70er-Jahre-Hard- und Psychedelic-Rock fester Bestandteil auch dieses rauchschwangeren Drehers, speziell in den (überschaubaren) Jam-Parts wie etwa in „The Nightmare“, bei dem dann doch mal kurz das Flower-Power-Flair zurückkehrt. Die Vorliebe von BURNING SAVIOURS zum Doom ist insgesamt aber wieder wesentlich präsenter. Mit Songs wie „The Offering“, das so historisch-doomig beginnt, wie es überhaupt nur möglich ist, und mit einem kurzen Glockenspiel überrascht, dem alleine durch den Titel schon aussagekräftigen „Doomus Maximus“ und dem bedrohlichen „I Am Lucifer“, dem dann auch mal was Okkultes anhaftet, sind sie dichter bei anderen Landsleuten wie THE GRAVIATORS als bei den direkten Stadtnachbarn.

Im traditionell zurückhaltendem, aber keineswegs altbackenem Sound befinden sich alle Songs auf einem ansprechend hohem Niveau, Ausreißer tun sich vor allem durch ein angezogenes Tempo zwischen den schweren Riffs hervor, wie das luftige „Spirit Of The Woods“, das so ähnlich auch auf der letzten ORCHID hätte stehen können. Und mit dem Rausschmeißer und zweiten schwedischen Song „Hon Dansade Med Döden“ (dt.: „Sie tanzte mit dem Tod“) lassen sie es auch noch mal etwas lockerer angehen und belegen noch mal, dass sie kaum was dagegen haben, wenn man ihnen den Vintage-Rock-Sticker auf die Platte klebt.

FAZIT: Wieder mehr BLACK SABBATH und (natürlich) PENTAGRAM, dafür weniger LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE und JETHRO TULL. Die neu entflammten Schweden haben ihren Stil zurückgedreht und ihren Sound zugleich reduziert und bekennen sich in ihrem Retro-Sound mehr den je zu ihren Doom-Heroen.

Lars Schuckar (Info) (Review 6019x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Förbannelsen
  • Midnight
  • The Offering
  • Spirit Of The Woods
  • Doomus Maximus
  • The Nightmare
  • I Am Lucifer
  • Hon Dansade Med Döden

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!