Partner
Services
Statistiken
Wir
Chrysta Bell: This Train (Review)
Artist: | Chrysta Bell |
|
Album: | This Train |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Blues/Electronica/Soundtrack |
|
Label: | QQ5 by JSM/Rough Trade | |
Spieldauer: | 61:57 | |
Erschienen: | 31.01.2014 | |
Website: | [Link] |
Die texanische Sängerin CHRYSTA BELL ist eine musikalische Muse von Regisseur David Lynch. So prangt auf dem Cover ihres Debütalbums "This Train" nicht nur in Schnörkelschrift "Produced by David Lynch" und auf ihrem Gesicht der aufgemalte Schriftzug "David", er hat die Songs zudem mit ihr und zwei weiteren Musikern geschrieben, alle Texte verfasst und sich auch instrumental beteiligt. Die rothaarige Sängerin, mit der Lynch schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet, verkörpert seine Vorstellung einer Femme Fatale - das klingt also nach einer spannenden Angelegenheit.
Der eröffnende Titeltrack wartet dann auch prompt mit einem ungewöhnlichen Effekt auf. Das Rattern eines Zuges wurde gesampled und unterlegt das komplette Stück quasi als Rhythmusinstrument. Darauf bauen sich sehr sparsame musikalische Arrangements auf, die einzig und allein dem Zweck zu dienen scheinen, die Sängerin komplett in den Fokus zu stellen und lediglich einen akustischen Schwebeteppich auszurollen, auf dem sie sich entfalten kann. Das tut CHRYSTA BELL mit einer warmen, voluminösen, leicht kehligen Stimme, die sie aber zumeist dafür nutzt, sanft hauchend zu singen, was wiederum gut zu den Kompositionen passt. Die wiederum können nicht ausnahmslos überzeugen. Bei gut der Hälfte der Stücke beschränkt man sich darauf, verträumte Ambient-Soundscapes zu erstellen, zu denen Chrysta dann dahinschwebt. Das mag sich zwar durchaus zur Hintergrundberieselung im Wellnesstempel eignen, ist aber in diesem Kontext eher einschläfernd. In diesen Stücken passiert nicht viel und selbst wenn sie "nur" fünf Minuten lang sind, wirken sie langatmig und letztlich auch langweilig. In einem Filmsoundtrack mag das zwar noch funktionieren, auf Platte eher nicht.
Dass es auch anders geht, zeigen "Right Down To You" mit dezentem Americana-Flair, die bluesigen "Swing With Me" und "Real Love" sowie das ansatzweise energischere und latent laszive "Friday Night Fly". Das größtenteils elektronisch gehaltene "Bird Of Flames" wird mit Effekten auf dem Gesang überladen, während "The Truth Is" eine fast schon reinrassige Pop-Nummer ist. Das jedoch ist letztlich zu wenig, um dauerhaft Spaß an diesem Album zu haben - vor allem hat man aber den Eindruck, als wäre mit einer solchen Sängerin viel mehr möglich, als verträumt dahinplätschernde Fahrstuhlmusik.
FAZIT: Schade, da hat das Namedropping mehr versprochen, als "This Train" letztlich halten konnte. 30 Minuten schöner, entspannender Musik stehen 30 Minuten Einschlafhilfe gegenüber.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- This Train
- Right Down To You
- I Die
- Swing With Me
- Angel Star
- Friday Night Fly
- Down By Babylon
- Real Love
- Bird Of Flames
- Polish Poem
- The Truth Is
- All The Things
- Bass - John Neff
- Gesang - Chrysta Bell
- Gitarre - David Lynch, Dean Hurley
- Keys - John Neff, David Lynch
- Schlagzeug - David Lynch, John Neff, Dean Hurley
- This Train (2014) - 8/15 Punkten
-
keine Interviews