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Crippled Black Phoenix: White Light Generator (Review)
Artist: | Crippled Black Phoenix |
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Album: | White Light Generator |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post Progressive Folk Rock |
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Label: | Cool Green / Mascot / Rough Trade | |
Spieldauer: | 70:55 | |
Erschienen: | 14.03.2014 | |
Website: | [Link] |
Der verkrüppelte schwarze Phoenix spielt wieder ‚how to confuse a cat; beginnt „White Light Generator“ doch mit Low-Fi-Country-Pop aus der Feder Ricky Nelsons. Sollte wirklich der Fall sein, dass „Sweeter Than You“ dem ersten Country-Album der Band aus Bristol den Weg weist?
Nein, der Song bleibt ein kleines Experiment wie weiland „Burning Bridges“ zum „I Vigilante“-Finale. Bezeichnend jedoch, dass man CRIPPLED BLACK PHOENIX durchaus zutrauen würde, auch in Country-Sphären heimisch zu werden.
Doch dann kommt „No! Part 1“: Hämmernder Rock, hypnotische Rhythmen und Melodieteile, die sich gerne – nur um Nuancen verändert – wiederholen, begleitet von nahezu manischem, drängendem Gesang, seufzenden Chören und einer pinken Woge aus Schwermut und sehnsuchtsvollem Verlangen. Eine Mischung, der man sich kaum entziehen kann, und die CBP auf immer wieder faszinierende Weise perfektioniert haben.
Justin Greaves hat sein Kollektiv im Griff. Da taucht ein Sänger auf, verschwindet wieder (Joe Volk) und wird von einem No-Name (gut, er heißt Daniel Änghede) ersetzt, der so singt als er hätte er von jeher zur Band gehört. Die Rückkehrerin Daisy Chapman gliedert sich am Piano und als Sängerin ebenfalls ein als wäre sie nie weg gewesen.
Das ist nicht mehr neu oder eine große Unbekannte, als kongeniale Weiterführung des „(Mankind) The Crafty Ape“- und „No Sadness Or Farewell“-Duos überzeugt das Werk aber vom wuchtigen Anfang (nach dem schnuckeligen Prolog) bis zum elegischen Ende. Kompakter und straffer als die Vorgänger, bleiben die gewählten Stilmittel ähnlich: Mächtige Soundwälle treffen auf filigrane, traumverlorene Skizzen, es poltert, rumpelt und hebt ab wie eine Rakete, die über eine Mauer geschossen wird. Zwischendurch ist Zeit für Stille, nachdenkliche Gedanken („-„) und einen ergreifenden Stehblues („Wake me up when it's time to sleep“). Das Zelebrieren von Art Rock zwischen Kuschelsex und Fegefeuer. CRIPPLED BLACK PHOENIX kriegen es hin, egal ob alleine oder mit Unterstützung geheimnisvoller (bulgarischer)Stimmen.
Wenn „White Light Generator“ nach Ermordung, Erinnerung und einem freundlicheren Morgen orgiastisch endet, fühlt sich das tatsächlich nach Befriedigung an.
FAZIT: Wer CBP vor „White Light Generator“ nicht mochte, wird sie danach auch nicht mögen. Alle anderen: Kaufen und hemmungslos dem überbordenden Post-Floyd-Grand-Guignol-Klang-Theater mit mindestens sechzehn Pferdestärken frönen. Schwelgen, schwitzen, schwärmen. Wahl- (oder vorzugs)weise in der Vinyl-Edition. Denn nur dort ist die Einteilung in „Black Side“ und „White Side“ tatsächlich (visuell) nachvollziehbar.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sweeter than you
- No! Part 1
- No! Part 2
- Let's have an apocalypse now!
- Black light generator
- Parasites
- -
- Northern comfort
- Wake me up when it's time to sleep
- Caring breeds horror
- You'll be murdered
- We remember you
- A brighter tomorrow
- Bass - Christian Heilmann, Justin Greaves
- Gesang - Daniel Änghede, Daisy Chapman, Belinda Kordic, Mark Furnevall
- Gitarre - Justin Greaves, Karl Demata
- Keys - Mark Furnevall, Justin Greaves, Daisy Chapman
- Schlagzeug - Ben Wilsker
- Sonstige - Justin Greaves, Christian Heilmann, Chrissie Caulfield, Martin Horsfall, Ewan Davies
- I, Vigilante (2010) - 12/15 Punkten
- (Mankind) The Crafty Ape (2012) - 14/15 Punkten
- White Light Generator (2014) - 12/15 Punkten
- Ellengæst (2020) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 02.04.2014 |
Ich habe das Gefühl, dass sich CBP bei mir mit "I, Vigilante" die weitere Diskographie zerstört haben. Dieses Jahrhundertwerk ist wohl unerreichbar. Die Floydschen Parallelen kann ich auch hier wieder absolut nachvollziehen, zünden will das Album aber auch nicht wirklich. Dabei sind Pink Floyd meine Lieblingsband. |
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 02.04.2014 User-Wertung: 12 Punkte |
Lieber Mirko, weiter weg von Pink Floyd waren CBP selten als auf diesem Album. Aber "The Wall" blitzt halt immer wieder vehement durch. "I, Vigilante" war ein klarer Einschnitt, "Crafty..." bewegte sich weg davon, und trotz des irritierenden Einstiegs ist "White Light Generator" viel näher an "crafty...". Ich finde die einmalige Mischung aus elegischem Schwärmen und Brachialität (ohne zu metal zu werden) immer noch äußerst faszinierend. Teilweise klebt das Album möglicherweise zu dicht am Vorgänger. Aber da ich den auch schon mochte... |
Dyers
gepostet am: 02.04.2014 |
Ich sage mal so: "More of the Same" Aber das ist hier nicht negativ gemeint. CBP sind so mit meine lieblings PostRock-Band und das, was sie machen, können sie halt super gut. Was ich ja persönlich sehr beeindruckend finde, ist diese Atmosphäre der Alben. Erinnert mich ein wenig an einen unkitschigen Westernfilm. Finde ich völlig faszinierend. 88/100, müssten bei euch 13/15 sein. |
Mathias
gepostet am: 02.04.2014 User-Wertung: 14 Punkte |
Die rockigeren Stücke gefallen mir nicht ganz so gut wie die auf der "Mankind...", aber wer deren letztes Blues- und Americanageschwängertes letztes Drittel liebt (so wie ich), der wird vor der "White Side" dieses Albums niederknien. |
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 02.04.2014 |
Ich kniee neben dir, Mathias ;-) |