Partner
Services
Statistiken
Wir
Engel: Raven Kings (Review)
Artist: | Engel |
|
Album: | Raven Kings |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Power Metal/Melodic Death Metal |
|
Label: | Gain Music/Sony | |
Spieldauer: | 39:31 | |
Erschienen: | 28.11.2014 | |
Website: | [Link] |
ENGEL waren zwischendurch mal die bessere Version der modernen IN FLAMES. So empfahl sich Gitarrist Niclas ENGELin immer mal wieder für den Schleudersitz bei den ehemaligen Melodic Death-Metallern, stieg nach langem Hin und Her aber erst 2011 als Vollzeitmitglied ein. Auf dem letzten ENGEL-Album lehnten sich die Schweden etwas zu weit aus dem Fenster und übertrieben es mit Elektro- und Dubstep-Anleihen. Mit "Raven Kings" soll der Neustart gelingen, mit neuem Personal und abermals neuer Ausrichtung.
Mikael Sehlin heißt der neue Mann am Mikro, der die markanten Fußstapfen von Magnus Klavborn ausfüllen muss. Das gelingt ihm jedoch ziemlich gut, auch weil er gewisse Ähnlichkeiten zu seinem Vorgänger aufweist ohne jedoch seinen Stil zu kopieren. Auch Neu-Schlagzeuger Oscar Nilsson fügt sich gut in den Gesamtsound der Band ein, da er von Blastbeats bis stampfenden Groove alle Facetten von ENGEL bedienen kann.
Dass hier immer noch ENGEL am Werke sind, ist den neuen Songs zwar anzuhören, mit Melodic Death Metal hat das Ganze aber nicht mehr allzu viel zu tun. Das Riffing weist hier und da noch charakteristische Genremerkmale auf und an ein paar Stellen wird auch noch gegrowlt, der Fokus liegt aber ganz klar auf Melodiebögen, die sich ohne großes Zögern dem modernen Power Metal zurechnen lassen. Natürlich ist hier nicht alles Bubblegum und großspuriger Pathos, dafür braten die Gitarren noch etwas zu heftig. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass ENGEL neben stark zurückgeschraubten elektronischen Details auf der Suche nach den großen Refrains und Mitgröhlpassagen sind.
Schrecklich hört sich das in 'Hollow Soul' an, das bei all den SABATON-Melodien einen richtigen Aufbau vermissen lässt, wodurch der Refrain etwas untergeht. 'My Dark Path' passiert genau das Gegenteil: hier wird so viel Wert auf den Refrain gelegt, dass die Strophen sehr uninspiriert klingen. Ohnehin hört sich die ganze Platte ziemlich konstruiert und berechenbar an, was manch gutem Moment sicherlich an Charme nimmt. In 'Salvation' kehren ENGEL beispielsweise zu ihren Wurzeln zurück, aber weder passt der Refrain in den Song noch passt der Song auf diese Platte.
Wirklich grottig ist "Raven Kings" aber nicht. Vieles steckt die neuesten IN FLAMES-Ideen locker in die Tasche, weil sie sich ohne Umschweife um ein neues Publikum bemühen. Und das könnten sie tatsächlich erreichen, denn wer die neueren IN FLAMES-Scheiben mag, auf der letzten aber einfach nichts für die nächste Party findet, der könnte an Songs wie 'Broken Pieces' oder 'End Of Days' Gefallen finden. Alle anderen schalten sowieso nach dem ersten Song wegen mangelnder Härte und fehlender Authentizität aus.
FAZIT: ENGEL wagen einen Neuanfang und suchen ihr Glück in einem melodischeren Ansatz. Moderner Power Metal überwiegt, Melodic Death Metal bleibt meist im Hintergrund. Wer die neue IN FLAMES gerne gut gefunden hätte, könnte in "Raven Kings" eine kleine Ersatzdroge finden, viel mehr aber auch nicht. Krampfhaft wird oft vergeblich nach großen Melodien und Ohrwurmrefrains gesucht. Schade, denn bei der Suche bleiben Songstrukturen und ein stringenter Aufbau des Albums auf der Strecke. Ließen sich die Schweden nicht so leicht durchschauen, wäre das Album vielleicht sogar mehr als nur ok.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Salvation
- Your Shadows Haunts You
- Denial
- Fading Light
- My Dark Path
- I Am The Answer
- When The Earth Burns
- End Of Days
- Sanctuary
- Broken Pieces
- Hollow Soul
- Bass - Steve Drennan
- Gesang - Mikael Sehlin
- Gitarre - Niclas Engelin; Marcus Sunesson
- Schlagzeug - Oscar Nilsson
- Absolute Design (2007) - 9/15 Punkten
- Raven Kings (2014) - 8/15 Punkten
-
keine Interviews