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Genesis: Sum Of The Parts (Review)

Artist:

Genesis

Genesis: Sum Of The Parts
Album:

Sum Of The Parts

Medium: DVD
Stil:

Dokumentation

Label: Eagle Vision / Edel
Spieldauer: 118:34
Erschienen: 14.11.2014
Website: -

In dieser BBC-Doku wird die Geschichte der Prog-Säulenheiligen GENESIS aufgearbeitet oder besser gesagt: Es ist ein Versuch wie üblich, wenn sich jemand an einem umfassenden Rückblick auf etwas so Massives und Facettenreiches versucht. Dementsprechend zwiespältig wird "Sum Of The Parts" auch betrachtet, aber kennt man sich mit der Band aus, kann man das leicht falsche Öffentlichkeitsbild, das in diesem Feature gezeichnet wird, für sich selbst relativieren. Ob dies im Sinne der Behandelten beziehungsweise nicht oder stiefmütterlich Behandelten (siehe unten) ist, steht eher zu bezweifeln.

Die Macher gehen das Unterfangen der Reihe nach an, was bedeutet, dass wir die Frühphase mit Anthony Phillips und sogar Ausschnitte der jungfräulichen Aufnahmen im Roundhouse mitvollziehen dürfen. Phillips' O-Töne - vor allem mit Bezug auf die weitere Karriere der Band - zählen auch gleich zu den spannendsten Passagen des Films, während man auf die Miteinbeziehung anderer Ex- und Interims-Mitglieder (Ray Wilson, Chris Stewart und John Silver) verzichtet hat. Der Einsteig der divergierenden Charaktere Collins und Hackett wird erschöpfend ausgeleuchtet, da sich GENESIS letzten Endes abgesehen natürlich von Peter Gabriel durch diese beiden definieren sollten, wiewohl der Drummer in hellerem Licht dargestellt wird - Natur der Sache bei extrovertiert gegen zurückhaltend. Persönliche Spannungen kommen die ganze Zeit über meist nur unterschwellig zum Tragen, auch wenn die mal mehr, mal weniger aufgeblasenen Egos der Protagonisten allein schon in manchen Bildaufnahmen offensichtlich sind.

Dezente Schlenker zu den Solokarrieren der einzelnen Mitglieder sind ebenso vorhanden wie ein wenig Zeit für die frühen US-Konzerte sowie den Durchbruch mit "Selling England By The Pound" beziehungsweise allerspätestens "The Lamb Lies Down On Broadway". "Wind & Wuthering" und dann die 1980er generell werden weniger üppig behandelt, ehe es mit "Invisible Touch" und wie zu erwarten dem allseits verhassten, mindestens aber als dubios betrachteten "We Can't Dance" weitergeht. Der gröbste Schnitzer innerhalb der Chronologie des Films besteht wohl darin, dass "Calling All Stations" mit Ray Wilson - nicht nur objektiv eher ein stimmiges GENESIS-Album als sein Vorgänger - einfach außen vor gelassen wird, um gleich zur Reunion nach der Jahrtausendwende zu springen. Das mag der knapp bemessenen Spielzeit geschuldet sein, ist aber dennoch ärgerlich.

Im Bonusteil sieht man weitere Interviews neben jenen im Hauptprogramm mit Daryl Stuermer, Richard Macphail, Johnathan King, Schriftsteller Mark Billingham, Kritikerin Kate Mossman, Comedian Al Murray, DJane Angie Greaves oder Chris Welch. Auch hier lässt sich über die jeweilige Schwerpunktsetzung streiten, doch am schwersten liegt der ständige Fokus auf den "falschen" Mitgliedern im Magen. Hackett und Gabriel distanzieren sich vermutlich von diesem Film, und das durchaus berechtigterweise.

FAZIT: "Sum Of The Parts" ist eher eine GENESIS-Bio für den Mainstream und darf definitiv nicht als verbindlich angesehen werden, im Gegenteil. Die Unzulänglichkeiten und verwirrenden Darstellungen der Doku machen sie andererseits aber auch spannend und zum Diskursthema - genau das, was Nerds wohl brauchen. Geld dafür ausgeben? Ausdrücklich nein, dann die Musik lieber mit den Alben kennenlernen

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4038x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Hauptfilm
  • Boni

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