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Glass Hammer: Ode To Echo (Review)
Artist: | Glass Hammer |
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Album: | Ode To Echo |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Arion / Sound Resources / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 53:51 | |
Erschienen: | 25.04.2014 | |
Website: | [Link] |
Endlich lassen GLASS HAMMER eine neue Ode verlauten, deren Echo einen anderen Nachhall hat, als viele ihrer zu sehr nach YES geklonten Alben, die zwar im Rahmen der musikalischen Umsetzung überzeugten, aber kompositorisch besonders durch ihre „YES-We-Can“-Botschaft erschütterten und wie der kleine Musik-Bruder, der dem großen alles nachmacht, klangen.
Verblüffend, wie stark dagegen die aktuelle GH-Scheibe ist, welche diesmal kaum von YES, sondern viel mehr von der kreativen Ideen-Vielfalt solcher Bands wie DISCIPLINE, den SPOCKS BEARD sowie den FLOWER KINGS lebt. Und natürlich noch von einer weiteren Band, die im moderneren Prog-Zirkus Hervorragendes leistete, aber leider viel zu wenig Beachtung fand und deren Sänger als Stamm- sowie deren Geiger als Gastmusiker den neusten GLASS HAMMER zum Strahlen bringen. Gemeint ist natürlich SALEM HILL, die mit „The Robbery Of Murder“ zumindest einen meiner All-Time-Prog-Faves schufen. Damit wären wir auch schon bei einer weiteren Stärke von „Ode To Echo“ - der abwechslungsreiche Gesang, der insgesamt fünf als Lead-Sänger aktive Musiker präsentiert, unter denen, natürlich neben SUSIE BOGDANOWICZ & CARL GROVES, der aktuelle YES-Sänger JON DAVISON genauso vertreten ist wie eine MICHELLE YOUNG oder WALTER MOORE.
Bereits wenn wir den „Garten des Hedon“ betretet, erwartet uns ein fette Überraschung nicht in Form irgendwelcher neoprogressiven Blümchen, sondern wirklich in der puren Prog-Genusssucht, wie es uns der gute genusssüchtige Gott Hedon schon immer zu vermitteln versuchte. Progressiver Rock trifft auf jazzige Elemente und gesangliche Einzel- und Satz-Hochleistungen sowie Bombast, akustische Gitarren und elektronisches Gewusel, dass einem schwindlig wird. Hedon treibt uns seinen lustvollen Schwengel zum einen Ohr hinein und - so viel sei hier schon mal versprochen - lässt ihn erst nach gut 50 Minuten zum anderen Ohr wieder heraus, wobei er darin genüsslich die unterschiedlichsten Samen abgespritzt hat, wie in „Misantrog“ beispielsweise die GENTLE GIANT-Solo-Satzgesang-Samen oder bei dem kürzesten Titel „Porpoise Song“ den „Wir-können-auch-Pop“-Samen (inklusive schrecklichem „Ich-dreh-den-Regler-runter“-Ausblenden). Sofort entschädigt uns für diesen Ausblende-Patzer dann aber auf „Panegyric“ ein faszinierendes Piano-Intro, das auf akustische Gitarre trifft und dann wie eine wundervolle Ballade mit hedonisch-göttlichem Gesang sowie orchestralem Bombast endet. Da möchte man wirklich gerne schwanger werden und sich ein drittes Ohr zeugen lassen, um all diese akustischen Neugeburten ausgiebig genießen zu können. Aber es geht auch düster - und zwar so:
Wie Staub im Wind begegnen uns nach 18 Minuten die Krähen-Knochen mitten in KANSAS-Manier, was besonders an dem ausgiebigen Violinen-Einsatz von DAVID RAGSDALE, der momentan ja vollwertiges KANSAS-Mitglied ist, liegt. Nur damit nicht genug - in dieser knapp 8minütigen Ode an alle verstorbenen Krähen wird tatsächlich auch ganz geschickt der YES-Hammer wieder herausgeholt und uns gezeigt, wie schön es doch gewesen wäre, wenn auch auf den vorangegangenen Alben viel öfter mit solchen Stil-Wechseln musikalisch hantiert worden wäre. Weil GLASS HAMMER besitzen ganz offensichtlich dieses Gespür für mehr als ein paar entlehnte YES-Ideen. Gleich der nächste Song „I Am I“ wagt dann den geschickten Schlenker aus einer Kombination von instrumental-vokalen NEAL MORSE-Anschauungen, die auf gesangliche RENAISSANCE-Epen treffen, wobei auch wieder die Vorliebe der Amis für ELP durchschimmert. So viel Retro-Prog in so wenig Spielzeit ist schwer beeindruckend und offensichtlich wirklich das stärkste, was bisher aus dem Hause GLASS HAMMER kam. Auch stellen sich nicht beim wiederholten Hören die Ermüdungserscheinungen ein, gegen die ich oftmals bei anderen GH-Alben zu kämpfen hatte.
FAZIT: Aufgewacht, ihr Proggies! GLASS HAMMER knallen uns mit „Ode To Echo“ ein Album um die Ohren, das wir so vom ehemaligen YES- und ELP-Klon garantiert nicht erwartet hätten!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Garden Of Hedon
- Misantrog
- Crowbone
- I Am I
- The Grey Hills
- Porpoise Song
- Paneyric
- Ozymandias
- Bass - Steve Babb
- Gesang - Carl Groves, Jon Davison, Susie Bogdanowicz, Walter Moore, Michelle Young
- Gitarre - Kamran Alan Shikoh, Fred Schendel, Randy Jackson
- Keys - Fred Schendel, Steve Babb, Rob Reed
- Schlagzeug - Aaron Raulst
- Sonstige - K. A. Shikoh (Sitar), David Ragsdale (Violine)
- Culture Of Ascent (2007) - 10/15 Punkten
- Live At The Tivoli (DVD) (2008)
- Three Cheers for the Broken-Hearted (2009) - 4/15 Punkten
- If (2010) - 4/15 Punkten
- Cor Cordium (2011) - 8/15 Punkten
- Perilous (2012) - 10/15 Punkten
- Ode To Echo (2014) - 13/15 Punkten
- The Breaking Of The World (2015) - 11/15 Punkten
- Double Live (Deluxe Edition) - 2CD+DVD (2015)
- Valkyrie (2016) - 11/15 Punkten
- Untold Tales (2017) - 13/15 Punkten
- Mostly Live In Italy (2018)
- Chronomonaut (2018) - 13/15 Punkten
- Dreaming City (2020) - 12/15 Punkten
- Skallagrim: Into The Beach (2021) - 10/15 Punkten
- At The Gate (2022) - 13/15 Punkten
- Arise (2023) - 11/15 Punkten
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