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Glass Hammer: Dreaming City (Review)
Artist: | Glass Hammer |
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Album: | Dreaming City |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Arion Records/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 62:22 | |
Erschienen: | 17.04.2020 | |
Website: | [Link] |
„'Dreaming City' ist etwas, das wir in dieser Form noch nie versucht haben, aber wir denken, dass unsere Fans es lieben werden!" (Steve Babb)
Na sowas! In gewohnter Regelmäßigkeit (alle ein bis zwei Jahre) veröffentlichen GLASS HAMMER nunmehr schon wie am Fließband ihre Alben mit (neo-)progressiver Rockmusik, die eigentlich beinahe immer eine große Affinität zu YES aufwiesen.
Doch nun das! GLASS HAMMER sind von einem deutlich härteren Virus (nein, nicht Corona) infiziert, der ganz wenig mit YES, dafür viel mehr mit RUSH oder dem LIQUID TENSION EXPERIMENT zu tun hat und noch dazu auf jede Menge krautrockende Electronics solcher Bands wie TANGERINE DREAM oder ASHRA TEMPEL setzt, wofür ein besonders gelungenes Beispiel das elektronisch bedrohliche und mit E-Gitarre kombinierte Instrumental „The Tower“ ist. Nur selten waren die Mannen um Steve Babb für eine stilistische Überraschung gut. „Dreaming City“ aber ist eine faustdicke und handfeste.
Und dass in der „Dreaming City“ sogar ein kleines DREAM THEATER (Ob das eine beabsichtigte Traum-Parallele war?) residiert, wundert einen dann nach dem ersten kompletten Hördurchgang auch nicht mehr – es begeistert vielmehr. Ganz ähnlich wie auch das Konzept hinter „Dreaming City“, zu dem Steve Babb ausführt: „Um die Geschichte des Albums zu vermitteln, gaben wir 'Dreaming City' das Aussehen und das Gefühl eines alten Taschenbuch-Abenteuerromans, einschließlich Auszügen und Illustrationen. Es soll ein intensives Erlebnis sein, das von Anfang bis Ende genossen werden kann, mit Liedern, die als Buchkapitel angelegt sind.“
Auch zur musikalischen Ausrichtung äußert sich Babb, indem er darauf verweist, dass die Band ihr Album als eine Hommage an verschiedene Genres wie Space Rock, Berlin-School-Electronica, 70er-Jahre-Metal und den frühen Progressive Rock versteht. Da muss vielen Fans des Prog ja (nicht nur) der Mund wässrig werden.
Und dieses neue Konzept geht auf – schon wenn man das ansprechend gestaltete Digipak samt 12seitigem Booklet in den Händen hält, das wirklich in Kapitel unterteilt und mit Schwarz-Weiß-Zeichnungen illustriert ist. Auch wird darin die literarische Quelle der Inspiration angegeben: „Skallagrim And The Dreaming City – Book One of The Terminus Chronicles“. Die Geschichte um einen verzweifelten Mann, der alles unternimmt, um seine Geliebte zu retten – und wie man gleich zu Beginn des Albums erfährt, dafür nur drei Tage zur Verfügung hat, da seine Geliebte ansonsten dem Tode geweiht ist. Genau hier beginnt die lyrische und musikalische Achterbahnfahrt durch alle Höhen und Tiefen menschlicher Verzweiflung und Hoffnung bzw. durch die verschiedenen Prog-Rock-Spielarten. Musikalisch und gesanglich wirklich überzeugend dargestellt.
Apropos Gesang. Schade, dass der DISCIPLINiertE MATTHEW PARMENTER nicht mehr, wie auf dem Vorgänger „Chronomonaut“, als Sänger vertreten ist, dafür verleihen aber neben Steve Babb und Susie Bogdanowicz gleich drei weitere neue Sänger, John Beagley, Joe Logan und Reese Boyd, der Stadt der Träume eine neue vokale Vielfalt.
Alles neu, macht wohl nicht nur der Mai, sondern auch dieses Frühlingsalbum von GLASS HAMMER, das neben dem breitgefächerten Gesang, auch auf die neue Härte und einen alten Taschenbuch-Abenteuerromans setzt.
FAZIT: „Dreaming City“ offenbart GLASS HAMMER rundum von einer neuen, zwar nach wie vor progressiven, aber immerhin deutlich härteren und krautrockigeren (Sogar voller Berlin-School-Electronica) Seite. Und auch diese Seite steht ihnen, samt dem sich auf ein altes Abenteuer-Taschenbuch beziehenden Konzept, nach all den größtenteils YES-orientierten Jahren, wirklich gut.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Dreaming City
- Cold Star
- Terminus
- The Lurker Beneath
- Pagarna
- At The Threshold Of Dreams
- This Lonely World
- October Ballad
- The Tower
- A Desperate Man
- The Key
- The Watchman On The Walls
- Bass - Steve Babb
- Gesang - Steve Babb, John Beagley, Susie Bogdanowicz, Joe Logan, Reese Boyd
- Gitarre - Fred Schendel, Brian Brewer, James Byron Schoen
- Keys - Steve Babb, Fred Schendel
- Schlagzeug - Aaron Raulston
- Sonstige - Brry Seroff (Flöte)
- Culture Of Ascent (2007) - 10/15 Punkten
- Live At The Tivoli (DVD) (2008)
- Three Cheers for the Broken-Hearted (2009) - 4/15 Punkten
- If (2010) - 4/15 Punkten
- Cor Cordium (2011) - 8/15 Punkten
- Perilous (2012) - 10/15 Punkten
- Ode To Echo (2014) - 13/15 Punkten
- The Breaking Of The World (2015) - 11/15 Punkten
- Double Live (Deluxe Edition) - 2CD+DVD (2015)
- Valkyrie (2016) - 11/15 Punkten
- Untold Tales (2017) - 13/15 Punkten
- Mostly Live In Italy (2018)
- Chronomonaut (2018) - 13/15 Punkten
- Dreaming City (2020) - 12/15 Punkten
- Skallagrim: Into The Beach (2021) - 10/15 Punkten
- At The Gate (2022) - 13/15 Punkten
- Arise (2023) - 11/15 Punkten
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