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Glass Hammer: Double Live (Deluxe Edition) - 2CD+DVD (Review)
Artist: | Glass Hammer |
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Album: | Double Live (Deluxe Edition) - 2CD+DVD |
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Medium: | CD+DVD | |
Stil: | RetroProg im YES-Gewand |
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Label: | Arion Records / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 179:03 | |
Erschienen: | 30.10.2015 | |
Website: | [Link] |
Sieben lange Jahre mussten die GLASS HAMMER-Freunde nun warten, um endlich mal wieder nach „Live At The Tivoli“ (veröffentlicht 2008 mit einem Konzert aus dem Jahr 2006) eine Lebenszeichen in Bild und Ton von ihren Lieblingen zu erhalten. Nach Tivoli war jedenfalls Schluss mit jeglichen offiziellen Live-Veröffentlichungen und wie schade das im Grunde aus heutiger Sicht ist, zeigt uns diese Deluxe-Edition der „Double-Live“-CD/DVD mit überzeugenden Klängen und Bildern. Wer dann auch noch am 3. Mai 2015 im Gettysburger „Majestic Theater“ live beim ROSfest-Festival mit dabei war, der wird sich über diese Deluxe-Edition garantiert doppelt freuen! Diese Freude ist gerechtfertigt, denn der „Luxus“ an dieser Veröffentlichung besteht wohl darin, dass die Box zwei CDs des Konzerts in sehr guter Audio-Qualität und eine DVD mit dem kompletten Konzert in wiederum beeindruckender 5.1-Dolby-Digital-Audio- und recht ordentlicher Bild-Qualität, die von regelmäßigen Wechseln zwischen Bühnen- und Nahaufnahmen der einzelnen Musiker geprägt ist, bekommt. Irgendwelche Kinkerlitzchen, wie übertriebene Light- oder Laser-Shows, pyrotechnische Effekte usw., usf. fehlen, sodass man sich voll und ganz auf die Bühne, die Musik und die Musiker bei den 90 Konzertminuten konzentrieren kann. Schnell wird man sich auch davon überzeugen, dass das amerikanische Prog Magazine sicher nicht Unrecht hat, wenn es bei diesem Auftritt vom „kühnsten Konzert des Wochenendes“ schreibt. Für einen weiteren entsprechenden Vorgeschmack sorgt außerdem der bereits im Netz kursierende Trailer zu doppelten Live-Packung.
Über GLASS HAMMER hier viele Worte zu verlieren, erübrigt sich im Grunde, denn jeder, der das amerikanische Sextett mit deutlich retroprogressiver und YES-affiner Ausrichtung kennt, das nunmehr schon gut 23 Jahre auf dem Prog-Buckel hat, weiß, dass einen neben dem weiblichen und männlichen Gesang auch eine gehörige Portion bombastischer Key- und Bass-Klänge erwarten, bei denen immer wieder eine wundervoll gespielte Gitarre, die sogar einem floydiansichen GILMOUR alle Ehre macht, aber auch Tastenausflüge, die zwischen WAKEMAN und EMERSON geortet sind, hervorstechen.
Das Konzert selber ist eine interessante Zeitreise durch die mehr oder minder erfolgreichen Alben der Band, welche sich in dieser Art zum ersten Mal live auf der Bühne miteinander vereinen. Sie beginnt im Jahr 1995 und endet genau zwanzig Jahre später 2015, wobei die Aufnahmen nicht chronologisch angeordnet sind und aus den Alben „Perelandra“ (1995), „Shadowlands“ (2004), „The Inconcolable Secret“ (2005), „If“ (2010) und „The Breaking Of The World“ (2015) stammen. Selbstverständlich ist auch, dass die aktuelle Band-Besetzung, die das 2015er Album eingespielt hat, hier auf der Bühne steht.
Immer wieder gibt es während des Konzerts für den Prog-Freund schwer beeindruckende Instrumentals zu entdecken, wie beispielsweise bei „If The Stars“, wenn die Keyboards und eine taktgenau einsetzende GILMOUR-Gitarre sowie schwelgende Keyboard-Chöre einem regelrechte Gänsehaut-Momente bescheren. Auch hat man den Eindruck, dass die Musiker sich immer „wärmer“ Spielen und etwa ab Mitte des Konzerts regelrecht vor Feuereifer übersprudeln.
Sehr schön ist auch die durch CARL GROVES gesungene Vorstellung aller GLASS HAMMER-Musiker nach knapp 40 Konzertminuten, die den längsten (über 26 Minuten) und zugleich besten Song des Konzerts „The Knight Of The North“ einleitet. Hier gibt es alle progressiven Trademarks zu bewundern, angefangen von beeindruckenden Satzgesängen, Solo-Einlagen fast aller Instrumente, breite Keyboardflächen, aber auch wilde ELP-Ausflüge oder STEVE HOWE-Steel- plus STEVE HACKETT-Acoustic-Guitar-Referenzen und CHRIS SQUIRE-Bässe. Dazu singt der ehemalige Sänger von SALEM HILL, Carl Groves, der auch immer wieder seine JON ANDERSON-Gedächtnis-Stimmbänder rausholt, in den höchsten Tonlagen vom Ritter aus dem Norden. Ein Glanzstück symphonischen Prog-Rocks, dem die beiden folgenden 11-Minüter in nichts nachstehen!
FAZIT: Es war mal wieder höchste Zeit für einen Live-Mitschnitt von GLASS HAMMER und so sehr einige Musiker auch ergraut sein mögen, ihre Musik ist nach wie vor eine retro-progressive, symphonische Frischzellenkur für alle Nostalgiker, die sich mit erhobenem Stinkefinger aus der Radio-Landschaft verabschieden, um sich der richtig guten, progressiven Live-Bühnen-Kultur zuzuwenden!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 (39:31):
- Nothing, Everything
- So Close, So Far
- Mythopoeia
- Third Floor
- CD 2 (49:32):
- The Knight Of North
- If The Stars
- Time Marches On
- DVD (90:00):
- Live At ROSefest 2015 - Komplettes Konzert
- Bass - Steve Babb
- Gesang - Carl Groves, Susie Bogdanowicz
- Gitarre - Kamran Alan Shikoh
- Keys - Fred Schendel
- Schlagzeug - Aaron Raulston
- Culture Of Ascent (2007) - 10/15 Punkten
- Live At The Tivoli (DVD) (2008)
- Three Cheers for the Broken-Hearted (2009) - 4/15 Punkten
- If (2010) - 4/15 Punkten
- Cor Cordium (2011) - 8/15 Punkten
- Perilous (2012) - 10/15 Punkten
- Ode To Echo (2014) - 13/15 Punkten
- The Breaking Of The World (2015) - 11/15 Punkten
- Double Live (Deluxe Edition) - 2CD+DVD (2015)
- Valkyrie (2016) - 11/15 Punkten
- Untold Tales (2017) - 13/15 Punkten
- Mostly Live In Italy (2018)
- Chronomonaut (2018) - 13/15 Punkten
- Dreaming City (2020) - 12/15 Punkten
- Skallagrim: Into The Beach (2021) - 10/15 Punkten
- At The Gate (2022) - 13/15 Punkten
- Arise (2023) - 11/15 Punkten
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